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Zum Ende der Seite springen Der Kasten (nur Arbeitstitel) | Thriller
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Puella Puella ist weiblich
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Jaa, ich trau mich ja gar nich mich hier unter all die Schreibprofis zu gesellen, aber ich versuch es einfach mal. Es ist meine erste Geschichte und ich hoffe natürlich auf konstruktive Kritik.
Ich bin leider noch nicht so gut im Schreiben, aber ich versuche mich zu steigern Augenzwinkern

Nya, hier mal der Text - zerfleischt mich ^^'

Der Kasten

Prolog
"Hey!" Erschrocken stolperte Mayleen ein paar Schritte nach vorne, als sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter spürte. Warum tat er das? Sie drehte sich um und blickte in das Gesicht eines schwarzhaarigen Jungens. Seine dunklen, tiefblickenden Augen musterten sie. Nein, sie starrten sie an, als ob sie auf irgendeine Reaktion ihrerseits warten würden. "Was willst du, Rob?" fragte Mayleen vorsichtig, wobei die Rothaarige ihr Gegenüber nicht aus den Augen ließ. Wie lange kannte sie Robert nun schon? Es mussten mindestens elf Jahre sein. Sie konnte sich noch genau an den Tag ihrer Einschulung erinnern. Wie sie mit ihrer überdemensionalen Schultüte durch das große Eingangstor in den langen Gang gelaufen war. Wie sie allein durch die Tür ihres Klassenzimmers trat und 27 Augenpaare sie sofort ins Visier nahmen. Nur ein kleiner Junge war noch damit beschäftigt sich mit seinem Schulranzen in die hintereste Schulbank zu zwängen. Schwarze Haare, eine schlacksige Figur. Ja, das war Robert. Er war Mayleen sofort aufgefallen und sie hatte sich, vorbei an all den anderen Schülern, zu ihm in die Ecke gedrängt und sich ohne weitere Umschweife neben ihn gesetzt. Seit dem waren sie meistens nur zusammen anzutreffen. Obwohl, jetzt wo Mayleen nachdachte, waren sie nie so etwas wie wirkliche Freunde gewesen. Es war immer nur ein Nehmen und Geben, ein Vermischen von Gefühlen, die sich jederzeit wieder änderten. Es war eine Art Hass-Liebe zwischen ihnen und keiner konnte sich erklären, wie es zu dieser gekommen war. Oder war es für Robert mehr? War es wirklich immer nur die nette Bekanntschaft gewesen, die er so geschätzt hatte?
"Komm mit." Die zwei Worte rissen Mayleen aus ihren Gedanken. Verständnislos blickte sie Rob an. Etwas irritierte sie an seinem Ausdruck. Er kniff die Augen ein wenig zusammen, fast schien es so, als ob er durch sie hindurchsehen würde. "Wohin?" Sie wusste, dass sie auf diese Frage keine Antwort bekommen würde und dennoch stellte sie sie. "Du wirst schon sehen." Er lächelte, aber es war kein warmes Lächeln. Nicht das Lächeln, was sie von ihm so gewöhnt war. Nicht freundlich, zuversichtlich, sondern abschätzend und gerissen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken trotz des Hochsommers, der in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre machte. Sollte sie mit ihm gehen? Er war schon immer etwas verrückt gewesen. Anders als alle anderen, aber deswegen mochte Mayleen ihn doch. Oder etwa nicht?
Bevor sie noch weiter überlegen konnte, packte er ihren zierlichen mit Sommersprossen übersähten Arm und zog sie mit sich. Auch wenn sie nicht wusste wie ihr geschah, ließ sie sich mitziehen. "Aber Rob..." "Psst, still meine Prinzessin, du wirst schon sehen." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ein sanftes Wispern. Prinzessin, so hatte er sie früher oft genannt. Früher.
"Es ist nicht mehr weit, komm", er klang begeistert, fast so wie ein kleines Kind, dass sich auf einen bevorstehenden Ausflug freute. Er änderte so schnell seine Emotionen. Was war bloß mit ihm los?
Sie kamen an einen kleinen Wald. "Warte..." Mayleen wusste nicht, was sie tun sollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr etwas antun würde, aber andererseits war er so anders als sonst. Sie schien in einer Art Starre zu sein. Konnte sich nicht bewegen, sich nicht wehren, nur hilflos hinter ihm herstolpern. Die Häuser am Rande der kleinen Gasse ragten wie gewaltige Riesen in den Himmel über ihnen. Die Rolläden waren schon heruntergelassen, der Abend brach an. Niemand würde sich mehr an den schwarzhaarigen Jungen erinnern, an das rothaarige Mädchen, dessen Augen schon glasig wirkten.
Immer tiefer und tiefer gerieten sie in den Wald. Die Geräusche um sie herum verstummten und Mayleen konnte nur noch ihre eigenen Schritte auf dem weichen Waldboden vernehmen. Und ihren Herzschlag. Laut und unregelmäßig. Plötzlich ließ der Druck an ihrem Arm los. Sie waren stehen geblieben, doch Mayleen wusste nicht wo sie waren. "Hier, siehst du." Erschrocken drehte sich das Mädchen um. Sie hatte Rob völlig vergessen, so verängstigt und benommen war sie. Aber nun gelangte seine Stimme, deutlich vernehmbar, wieder an ihre Ohren, als ob sie durch ein Loch in einer zuvor schalldichten Wand gedrungen war. Sie sah in sein Gesicht. Vor Aufregung hatte es rote Flecken angenommen und seine Augen blitzten abenteuerlustig. "Jetzt müssen wir uns nie trennen." Augenblicklich fiel Mayleen ein, was Robert ihr ein paar Tage zuvor erzählt hatte. Er würde wegziehen, hatte er gesagt. Weit weg, und dass er es nicht wollte. Er würde es nicht zulassen, dass sie auseinander gerissen würden. Ja, das waren seine Worte. Jetzt konnte Mayleen ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Wie stetige Quellen der Angst rannen sie ihr über die zarten, porzellanfarbenen Wangen. Die Umgebung vor ihren Augen verschwamm und auch Robert nahm sie nur noch schemenhaft wahr, der sie mit seinen dunklen Augen fixierte. "Warum weinst du? Willst du nicht auf immer mit mir zusammen sein? So wie damals. Denk dran, meine Prinzessin, wir bleiben immer zusammen." Sein Blick schwankte kurz auf eine Stelle am Waldboden, die Mayleen vorher nicht beachtet hatte. Hastig wischte sie sich die Tränen aus den Augen, um besser sehen zu können. Doch was sie dort sah, verleitete sie nur zu weiteren Schreckensminuten. Ihre Augen waren weit aufgerissen, das, was sie dort sah wollte sie einfach nicht wahrhaben. Ihre Haut nahm einen noch blasseren Ton an, als er ohnehin schon besaß.
Dort, eingelassen in der weichen Erde, war eine Art Grube zu sehen. Ein großes schwarzes Loch. Unendlich tief wie es schien. Doch ganz unten waren Spuren von Holz zu sehen. Mayleen sah genauer hin. Ja, es war wie sie vermutet hatte. Holz. Ein Kasten. Groß genug für zwei ausgewachsene Menschen... Aber, das konnte doch nicht sein?! Entsetzt drehte sie sich auf dem Absatz um und starrte Robert an. Dieser lächelte zufrieden. "Ich sehe du hast also verstanden. Uns wird nichts mehr trennen. Wenn wir auf Erden nicht zusammen sein können, so werden wir im Himmel für immer zusammen leben können." "Nein, nein!" Mayleen schüttelte wild den Kopf, presste ihre Hände auf die Ohren. Sie wollte das alles nicht hören. Wollte nach Hause, wollte das der heutige Tag niemals begonnen hätte. "Warum tust du das? Hör mir zu. Willst du es etwa nicht? Willst du, dass ich gehe?!" Seine Stimme begann zu beben. Nichts war mehr von der so kontrollierten und ruhigen Art in seiner Tonlage zu vernehmen. "Nimm gefälligst die Hände von den Ohren. Hör mir zu!" - "Nein, nein...", Mayleen schluchzte. Schüttelte nur noch heftiger den Kopf. Da packte Robert ihre Hand und riss sie mit Gewalt gen' Boden. "Hör mir zu!" - "Nein!" Der markzerrütterne Schrei gellte durch den Wald. Ein paar Vögel scheuchten aus ihren Nestern hoch und flogen erschrocken in den weiten Himmel.
"Was tust du? Warum?", Robert sah sie an. Und mit einem Mal wurde er wieder ganz ruhig. Trauer schwank in seiner Stimme mit. Tiefe, unendliche Trauer. "Ich dachte du und ich..." - "Nein!" Mayleen wusste sich nicht anders zu helfen. Laut, alle anderen Wörter übertönend, dröhnte dieses eine in ihrem Kopf. "Du wolltest es so...", Robert richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ein einziger Schlag mit seiner gewaltigen Hand und es war geschehen. Mayleen stolperte rückwärts, fiel tief, immer tiefer in ein schwarzes Loch hinein. Der Entsetzensschrei war dem Mädchen im Halse stecken geblieben. Dumpf schlug sie unten auf. Undurchdringliche Dunkelheit umgab sie. Kein Laut kam mehr an ihre Ohren. Alles still. Die Welt über ihr begann sich zu drehen. Wurde schwarz und kurz bevor sie das Bewusstsein verlor sah sie noch einmal einen großen Kopf. Schwarzhaarig mit dunklen Augen. Augen, die traurig und zornig zugleich blickten. Dann war alles duster.

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28.10.2007 19:47 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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Sehr interrssant & mal was andres. Lässt sich gut lesen - bin gespannt
wie es weiter geht (: ausführliche kritik ein ander mal <33
29.10.2007 09:07 britta11 ist offline Beiträge von britta11 suchen Nehmen Sie britta11 in Ihre Freundesliste auf
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Wow, dankeschön <3
Ich hätte jetzt erwartet, dass ihr meinen Text durch den Fleischwolf dreht Zunge raus

So noch ein "kleiner" Teil
(Wenn meine Schreibabschnitte zu viel sind, könnt ihr es mir ruhig sagen, dann werde ich ab sofort weniger reinstellen Augenzwinkern ):

1.Kapitel
Lange Reihen von Autos, hintereinander, voreinander und nebeneinander. Ich starrte verdrießlich aus dem Fenster meines kleinen VW Golfs auf diese Fahrzeugmassen. Es war doch jeden Morgen dasselbe. Die Straßen, besonders die Autobahnen, waren vollgestopft mit Menschen in ihren Autos, die sich alle hastig beeilten zur Arbeit zu kommen. Wieder einmal überlegte ich mir das nächste Mal nicht doch lieber die kleinen Landstrassen zu nehmen. Die verwinkelten Gässchen, auf denen die Höchstgeschwindigkeit 60 km/h betrug. Nein, ich schüttelte in Gedanken den Kopf. Meine rötlichen Haare, die ich am Morgen mit Mühe zu einem ansehlichen Dutt zusammengesteckt hatte, lösten sich langsam aus diesem. Ich liebte nun einmal diese morgendliche Rushhour. Die verschiedenen Reaktionen auf diese Verzögerung meiner Mitmenschen. Die einen hupten aufgeregt und beschwerten sich lautstark, dass es nicht weiterging. Die anderen, und das war mir wesentlich lieber, warteten still ab und gaben sich mit ihrem Schicksal zufrieden. Plötzlich schreckte mich ein nervtötendes Klingeln aus meinen Gedanken. Ich sollte mir endlich einen neuen Ton zulegen, auch wenn es nur das Diensthandy war.
"Richter." Der Ton war unfreundlich, zu unfreundlich, aber ich war nunmal genervt. Ich biss mir auf die Lippe. "Guten Morgen Frau Richter." Wie ich diese süffisante Stimme doch hasste. "Was kann ich für sie tun, Herr Thiel?" Im Gedächtnis konnte ich mir schon das Kopfschütteln des Leiters der Mordkommission vorstellen. Was würde er wohl wollen? "Es wurde eine Leiche gefunden, oder eher das was von ihr noch übrig ist." Unwillkürlich lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Zwar war ich schon lange in diesem Beruf und konnte mir auch keinen schöneren vorstellen, aber dennoch waren die Konfrontationen mit besonderen Fällen immer eine kleine Herausforderung. Und das hier würde ein 'besonderer Fall' werden, da war ich mir sicher. Vorsorglich drehte ich die Heizung meines alten Golfs noch ein wenig höher. "Sind sie noch dran?" - "Ja, wo ist der Tatort?" - "Schön, dass sie gleich zur Sache kommen." Ein abstoßenes Lachen war durch die Telefonleitung zu hören. "Hubertus Wald. Ziemlich tief, aber Sie werden meine Leute schon finden." Damit war für ihn das Gespräch beendet. Ich hätte gerne noch mehr Einzelheiten erfahren, bevor ich mir das Drama aus eigener Sicht ansehen würde. Mein einziger Lichtblick war, dass ich mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Kühnig, einem Mitarbeiter der Mordkommission, den Thiel für diese Zwecke eigentlich häufig einsetzte, freuen durfte. Seufzend ließ ich wieder den Motor an, den ich bei all dem Stau und der weisen Voraussicht, dass mein alter Karren es nicht ewig machen würde, ausgestellt hatte und fuhr an den Fahrbahnrand. Mit einem eleganten Schlenker wendete ich den Wagen und fuhr nun in die entgegengesetzte Richtung. Hubertus Wald, ein seltsamer Ort für einen Tatort dachte ich mir noch, bevor ich schon die nächste Abfahrt nahm.

Ich parkte meinen weißen Golf am Rande des Waldes auf einem kleinen Parkplatz, der heute schon von anderen Autos benutzt worden war. Schnell ließ ich meinen Blick über diese schweifen und war zutiefst enttäuscht, als ich nicht den grünen Mercedes Kühnings sah. Stattdessen aber einen alten Fiat. Ich seufzte und strich mir mit einer abwesenden Geste ein paar gelöste Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Dann machte ich mich auf den Weg, hinein in den Wald. Die Bäume waren zu dieser Jahreszeit schon ziemlich kahl, der Wind pfiff durch die Äste und ließ die noch übriggebliebenen Blätter gefährlich erzittern. Während ich auf dem weichen Waldboden vorwärtsging, sog ich die frische Luft ein. Ich liebte den Wald. Schon als Kind, war er für mich eine Art Zufluchtsort gewesen, wenn ich allein sein wollte. Langsam schließ ich die Augen, um die um mich herrschende Ruhe genießen zu können, denn ich wusste, dass es gleich mit dieser vorbei sein würde. Und just in diesem Moment drangen Stimmen an meine Ohren. Aufgeregte, sachliche, ruhige. Entschlossen öffnete ich meine Augen wieder und ging einen Schritt schneller. Nicht weit entfernt konnte ich schon das rote Absperrband der Polizei entdecken. Ich bedachte es mit einem Lächeln. Sie waren und blieben nunmal die schnellsten Ordnungshüter dieser Stadt.
"Halt, Sie können hier nicht durch." Ein junger Polizist in Uniform versperrte mir den Weg. Wahrscheinlich war dies sein erster Einsatz und er fühlte sich dazu berufen keinen Fehler zu machen. Das war aber einer, dachte ich mir, während ich in meiner Tasche zu kramen begann. Schließlich holte ich eine Vistienkarte hervor. Der Polizist beugte sich ein wenig umständlich herunter und beäugte misstrauisch das kleine Kärtchen Papier.
Merle Richter
Patheologin
Grindelallee 27
"Schon in Ordnung, Tom", ertönte plötzlich eine tiefere Stimme hinter ihnen. Ich drehte mich auf dem Absatz um und sah einen blonden, großgewachsenen Man vor mir stehen. "Sie müssen Frau Richter sein?", er sah mich an, schien aber nicht sonderlich Interesse an meinem Dasein zu haben. "Ja, und Sie sind...?" Ein verächtlicher Blick entwischte mir, aber da ich ohnehin gerade nur die Schuhe meines Gegenübers musterte hatte dieser nichts davon mitbekommen. "Maigret, Mordkommission." War die knappe, aber dennoch präzise Antwort. Er duckte sich unter dem roten Absperrband hindurch und hielt auch mir es hoch. "Sind Sie immer so schnell?" Aha, ich wusste, dass er irgendetwas gegen mich auszusetzen hatte. Sein durch mich hindurchsehender Blick und die abwertenden Gesten verrieten es mir. "Die Leiche läuft nicht mehr weg, oder?", antwortete ich und kam hinter Maigret her. "Der Täter schon." Immer das letzte Wort. Wen hatte Thiel mir denn da aufs Auge gedrückt. Innerlich stöhnte ich, doch äußerlich hielt ich meine gefasste Haltung aufrecht. "Wo liegt das Opfer?" - "Es wird kein schöner Anblick sein. Sie muss schon einige Zeit hinter sich haben." Keine konkreten Antworten, sprechen in Rätseln. Ich begann mir langsam ein Bild von meinem neuen Kollegen zu machen. Er führte mich an eine Art Mulde. Daneben lag ein großer Erdhaufen und Reste von Holz. Verwirrt betrachtete ich das Szenario vor mir. Bis mir plötzlich der Atem still stand. "Ja, Sie sehen es ja, kein schöner Anblick." Maigret hatte mich beobachtet und ließ seinen Blick nun auch auf die Stelle gleiten, an dem meiner so ausdrucksstarr verharrt war. Eine Leiche, kaum mehr Mensch und doch kein Skelett. Vereinzelene Kleidungsreste waren noch zu erkennen. An einigen Stellen konnte man das Weiße der Knochen hervorblitzen sehen. Ansonsten rohes Fleisch, dass schon langsam mit seiner Verwesung begonnen hatte. Mir wurde übel. Angewiedert schloss ich die Augen und hob meinen Kopf gen' Himmel. "Ist Ihnen nicht gut?" Überflüssige Frage bei diesem Anblick, dachte ich. Doch der behutsame, fast beunruhigte Ton ließ mich diesen Aspekt freimütig übersehen. Vielleicht war er doch nicht so herzlos wie ich angenommen hatte?
"Es geht schon." Ich zwang mich die Augen wieder zu öffnen. Es ist dein Beruf, versuchte ich mir einzureden, aber ich wusste, dass solche Fälle, bei denen eine Leiche schon weit über die Leichenstarre hinauswar und sogar schon mit der Verwesung begonnen hatte, äußerst selten waren. Nichts desto trotz verbarg ich meine Gefühle wieder hinter einer undurchlässigen Maske und machte mich an die Arbeit. Der Geruch von feuchter Erde und faulem Menschenfleisch umgab mich, als ich mich der Toten näherte. Sie war bestimmt mal eine schöne Frau gewesen, wenn man das beim Anblick ihres jetzigen Zustandes noch sagen konnte.

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29.10.2007 09:40 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
Rabia
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RE: Der Kasten (nur Arbeitstitel) | Thriller Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich hab jetzt nur den 1.Teil durchgelesen...
Zitat:
"Hey!" Erschrocken stolperte Mayleen ein paar Schritte nach vorne, als sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter spürte. Warum tat er das? Sie drehte sich um und blickte in das Gesicht eines schwarzhaarigen Jungens. Seine dunklen, ausdruckslosen Augen musterten sie. Nein, sie starrten sie an, als ob sie auf irgendeine Reaktion ihrerseits warten würden.Logik? Wie können ausdruckslose Augen jemanden erwartungsvoll anstarren... "Was willst du, Rob?" fragte die RothaarigeDas gefällt mir nicht. Zum einen würde ich zuerst den Namen nennen, zum anderen klingt das Wort, als würdest du ein Pferd beschreiben, so à la "der Rappe ist freundlich...". vorsichtig, wobei Mayleen ihr Gegenüber nicht aus den Augen ließ. Wie lange kannte sie Robert nun schon? Es mussten mindestens schonWortwiederholung "schon" elf Jahre sein. Sie konnte sich noch genau an den Tag ihrer Einschulung erinnern. Wie sie mit ihrer überdemensionalenDas Wort groß würde hier bei weitem ausreichen... Schultüte durch das große SchultorWiederholung "Schul-..." - Tor müsste reichen, immerhin sind Einschulungen für gewöhnlich immer in der Schule. in den langen Gang gelaufen war. Wie sie allein durch die Tür ihres Klassenzimmers trat und 27 Augenpaare sie sofort ins Visier nahmen. Nur ein kleiner Junge war noch damit beschäftigt sich mit seinem Schulranzen in die hintereste Schulbank zu zwängen. Schwarze Haare, eine schlacksige Figur. Ja, das war Robert. Er war Mayleen sofort aufgefallen und sie hatte sich, vorbei an all den anderen Schülern, zu ihm in die Ecke gedrängt und sich ohne weitere Umschweife neben ihn gesetzt. Seit dem waren sie meistens nur zusammen anzutreffen. Obwohl, jetzt wo Mayleen nachdachte, waren sie nie so etwas wie wirkliche Freunde gewesen. Es war immer nur ein Nehmen und Geben, ohne dass dabei irgendwelche Emotionen ausgetauscht wurden. Es war eine Art Hass-LiebeWenn es eine unemotionale Beziehung war, dann garantiert keine Hass-Liebe, denn das sind wohl mit die stärksten Emotionen, zumal man bei einer Freundschaft oder Bekanntschaft nicht von Hassliebe reden kann. Falsche Wordanwendung möchte ich meinen. zwischen ihnen und keiner konnte sich erklären, wie es zu dieser gekommen war.
"Komm mit." Die zwei Worte rissen Mayleen aus ihren Gedanken. Verständnislos blickte sie Rob an. Etwas irritierte sie an seinem Ausdruck. Er kniff die Augen ein wenig zusammen, fast schien es so als ob er durch sie hindurchsehen würde.Macht das hier Sinn? Ich finde nicht... "Wohin?" Sie wusste, dass sie auf diese Frage keine Antwort bekommen würde und dennoch stellte sie sie. "Du wirst schon sehen." Er lächelte, aber es war kein warmes Lächeln. Nicht das Lächeln, was sie von ihm so gewöhnt war. Nicht freundlich, zuversichtlich, sondern abschätzend und gerissen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken trotz des Hochsommers, der in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre machte. Sollte sie mit ihm gehen? Er war schon immer etwas verrückt gewesen. Anders als alle anderen, aber deswegen mochte Mayleen ihn doch. Oder etwa nicht?
Bevor sie noch weiter überlegen konnte, packte er ihren zierlichen mit Sommersprossen übersähten Arm und zog sie mit sich. "Aber Rob..." "Psst, still meine Prinzessin, du wirst schon sehen." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ein sanftes Wispern. Prinzessin, so hatte er sie früher oft genannt. Früher.Merkwürdig, dass man jemanden, der einem relativ egal ist, Prinzessin nennt.
"Es ist nicht mehr weit, komm", er klang begeistert, fast so wie ein kleines Kind, dass sich auf einen bevorstehenden Ausflug freute. Sie kamen an einen kleinen Wald.Erst kühl und dann so begeistert? Unlogisch... Und sie hat noch nichtmal eingewilligt ihm zu folgen, da sind sie schon an einem Wald? "Warte..." Mayleen wusste nicht, was sie tun sollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr etwas antun würde, aber andererseits war er so anders als sonst. Sie schien in einer Art Starre zu sein. Konnte sich nicht bewegen, sich nicht wehren, nur hilflos hinter ihm herstolpern. Die Häuser am Rande der kleinen Gasse ragten wie gewaltige Riesen über ihnenUnlogische Formulierung. Ragten in den Himmel über ihnen ist sinnvoller.. Die Rolläden waren schon heruntergelassen, der Abend brach an. Niemand würde sich mehr an den schwarzhaarigen Jungen erinnern, an das rothaarige Mädchen, dessen Augen schon gläsern wirkten.Wie oft willst du jetzt eigentlich noch die Personen durch ihre Haarfarben andeuten? Und es heißt glasig, nicht gläsern, zumal das an dieser Stelle erneut keinen Sinn ergibt. Und wieso dieser Satz, wo sie sich nichtmal sicher ist, dass er ihr etwas antun will?
Immer tiefer und tiefer gerieten sie in den Wald. Die Geräusche um sie herum verstummten und Mayleen konnte nur noch ihre eigenen Schritte auf dem weichen Waldboden vernehmen. Und ihren Herzschlag. Laut und unregelmäßig. Plötzlich ließ der Druck an ihrem Arm los. Sie waren stehen geblieben, doch Mayleen wusste nicht Komma wo sie waren. "Hier, siehst du." Erschrocken drehte sich das Mädchen um. Sie hatte Rob völlig vergessen, so verängstigt und benommen war sie. Sie sah in sein Gesicht. Vor Aufregung hatte es rote Flecken angenommen und seine Augen blitzten abenteuerlustig.Sie hat die ganze Zeit panische Angst vor dem Typen und vergisst ihn dann? "Jetzt müssen wir uns nie trennen." SiedendheißMal ehrlich, dieses Wort passt hier überhaupt gar nicht hin u_û... fiel Mayleen ein, was Robert ihr ein paar Tage zuvor erzählt hatte. Er würde wegziehen, hatte er gesagt. Weit weg, und dass er es nicht wollte. Er würde es nicht zulassen, dass sie auseinander gerissen würden. Ja, das waren seine Worte. Jetzt konnte Mayleen ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Wie stetige Rinnsale rannen schon klar, dass Rinnsale rinnen... Wortwiederholung. sie ihr über die zarten, porzellanweißen porzellanfarben, der Ausdruck ist nicht schön... Wangen. Die Sicht verschwomm vor ihren Augen und somit auch Robert, der sie mit seinen dunklen Augen fixierte.Welch eine Formulierung, die Sicht verschwomm... Das würde ich ganz klar anders ausdrücken. Meinetwegen "Das Bild vor ihren Augen verschwamm, nur schehmenhaft konnte sie ihre Umgebung wahrnehmen" oder sowas... "Warum weinst du? Willst du nicht auf immer mit mir zusammen sein? So wie damals. Denk dran, meine Prinzessin, wir bleiben immer zusammen." Sein Blick schwankte kurz auf eine Stelle am Waldboden, die Mayleen vorher nicht beachtet hatte. Hastig wischte sie sich die Tränen aus den Augen, um besser sehen zu können. Doch was sie dort sah, verleitete sie nur zu weiteren Schreckensminuten. Ihre Augen waren weit aufgerissen, sodass das Weiße stark hervortrat.Grausige Formulierung... Ihre Haut nahm einen noch blasseren Hautton an, als er ohnehin schon besaß.Wortwiederholung "Haut". Das Haut einen Hautton hat ist doch klar ;-)
Dort, eingelassen in der weichen Erde, war eine Art Mulde zu sehen. Ein großes schwarzes Loch. Unendlich tief wie es schien.Ist eine Mulde tief? Doch ganz unten waren Spuren von Holz zu sehen. Mayleen sah genauer hin. Ja, es war wie sie vermutet hatte. Holz. Ein Kasten. Groß genug für zwei ausgewachsene Menschen... Aber, das konnte doch nicht sein?! Entsetzt drehte sie sich auf dem Absatz um und starrte Robert an. Dieser lächelte zufrieden. "Ich sehe du hast also verstanden. Uns wird nichts mehr trennen. Wir werden zusammen sterben und..."Ich bezweifle, dass er sagt, sie werden gemeinsam sterben. Formuliere es anders, versuche dich in ihn einzufühlen, in seine psychische Krankheit. "Wenn wir auf der Erde nicht zusammensein können, so werden wir im Himmel endlich gemeinsam leben können" oder sowas. "Nein, nein!" Mayleen schüttelte wild den Kopf, presste ihre Hände auf die Ohren. Sie wollte das alles nicht hören. Wollte nach Hause, wollte das der heutige Tag niemals begonnen hätte. "Warum tust du das? Hör mir zu. Willst du es etwa nicht? Willst du dass ich gehe?!" Seine Stimme begann zu beben. Nichts war mehr von der so kontrollierten und ruhigen Art in seiner Tonlage zu vernehmen. "Nimm gefälligst die Hände von den Ohren. Hör mir zu!" "Nein, nein..." Mayleen schluchzte. Schüttelte nur noch heftiger den Kopf. Da packte Robert ihre Hand und riss sie mit Gewalt gen' Boden. "Hör mir zu!" "Neeeeein"Ein E reicht, durch das Verb kannst du auf die Lautstärke zu Genüge aufmerksam machen... Der markzerrütterne Schrei gellte durch den Wald. Ein paar Vögel scheuchten aus ihren Nestern hoch und flogen erschrocken in den weiten Himmel.
"Was tust du? Warum?" Robert sah sie an. Und mit einem Mal wurde er wieder ganz ruhig. Trauer schwank in seiner Stimme mit. Tiefe, unendliche Trauer. "Ich dachte du und ich..." "Nein!" Mayleen wusste sich nicht anders zu helfen. Es war, als ob jedes weitere Wort aus ihrem Vokabular gestrichen worden wäre.Diesen Satz würde ich rausnehmen, er ruiniert jegliche Stimmung. Ehr.. "Laut, alles andere übertönend, dröhnte dieses Wort in ihrem Kopf" oder so etwas. "Du wolltest es so..." Robert richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ein einziger Schlag mit seiner gewaltigen Hand und es war geschehen. Mayleen stolperte rückwärts, fiel tief, immer tiefer in ein schwarzes Loch hinein.Erst ist er ruhig, dann schlägt er sie... das ist so dermaßen widersprüchlich. Der Entsetzensschrei war dem Mädchen im Halse stecken geblieben.Wie lange kann das Mädchen denn anhaltend schreien? Dumpf schlug sie unten auf. Undurchdringliche Dunkelheit umgab sie. Kein Laut kam mehr an ihre Ohren. Alles still. Die Welt über ihr begann sich zu drehen. Wurde schwarz und kurz bevor sie das Bewusstsein verlor sah sie noch einmal einen großen Kopf. Schwarzhaarig mit dunklen Augen. Augen, die traurig und zornig zugleich blickten. Dann war alles duster.Dunkelheit umgab sie, und dann war alles duster? Ahja...


Auf die Gefahr hin, dass du mich jetzt hassen wirst... Mir gefällt das Geschreibe absolut gar nicht. Du schreibst so widersprüchlich und mir fehlt oft die Logik in der Handlung, zudem sind einige Formulierungen wirklich nahezu grausam. Daran solltest du noch stark arbeiten. Es ist ja schön, wenn du dich an stilistische Mittel wagen möchtest, aber werfe doch die Sätze und Ausdrücke nicht so wahllos zusammen. Ich würde das ganze nochmal stark überarbeiten, ich bin mir nämlich sicher, dass du das durchaus noch besser kannst. ;-)
29.10.2007 13:02 Rabia ist offline E-Mail an Rabia senden Beiträge von Rabia suchen Nehmen Sie Rabia in Ihre Freundesliste auf
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Dankeschön für die so ausführliche Kritik - und nein, natürlich werde ich dich nicht hassen Augenzwinkern Ich denke, diejenigen, die hier ihre Geschichten posten erhoffen sich solch eine Kritik und wenn sie diese dann verachten würden, wären sie hier nicht am richtigen Platz mit ihren "Werken".

Klar, es gibt viele Dinge, die in meiner Geschichte noch nicht klar sind bzw. die ich noch viel gründlicher überarbeiten muss. Aber ich geh einfach mal direkt auf deine Kritik ein.

Zitat:
Seine dunklen, ausdruckslosen Augen musterten sie. Nein, sie starrten sie an, als ob sie auf irgendeine Reaktion ihrerseits warten würden. Logik? Wie können ausdruckslose Augen jemanden erwartungsvoll anstarren...


Ja, stimmt, da hast du Recht. Ist mir beim Schreiben überhaupt nicht aufgefallen. Vielleicht sollte ich ab und zu mehr auf die Logik meines Geschriebenen achten Augenzwinkern Also wähle ich hier ein anderes Wort...
Was hälst du von: Seine dunklen, tiefblickenden Augen?

Zitat:
...fragte die Rothaarige. Das gefällt mir nicht. Zum einen würde ich zuerst den Namen nennen, zum anderen klingt das Wort, als würdest du ein Pferd beschreiben, so á la "der Rappe ist freundlich...".


Das lag natürlich nicht in meiner Absicht, dass es dermaßen klingt, aber die Haarfarbe spielt in der weiteren Geschichte noch eine Rolle deswegen wollte ich sie miteinbringen. Das man vielleicht zuerst den Namen hätte nennen sollen is, finde ich, Geschmacksache.

Zitat:
Wie sie mit ihrer überdemensionalen Schultüte Das Wort groß würde hier bei weitem ausreichen.


Klar würde es ein einfaches "groß" die Sache auch weitesgehend beschreiben. Aber sie denkt an die Vergangenheit zurück und da sie damals, noch sehr klein war, kam ihr die Schultüte eben so groß vor. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich genauso sehe wie du, deswegen lass ich es erstmal so stehen Augenzwinkern

Zitat:
...ohne dass dabei irgendwelche Emotionen ausgetauscht wurden. Es war eine Art Hass-Liebe Wenn es eine unemotionale Beziehung war, dann garantiert keine Hass-Liebe.


Ja, wieder mal die tolle Logik *verkriech*. Da muss ich dringend etwas dran ändern. Danke dass du mich darauf hingewiesen hast, du hast natürlich Recht.

Zitat:
fast schien es so, als ob er durch sie hindurchsehen würde. Macht das hier Sinn? Ich denke nicht...


Oh, doch das macht hier Sinn Augenzwinkern Er ist ein kleiner Phsychopat. Er möchte, dass sie mitkommt. Sieht in ihr das schöne junge Mädchen was sie heute ist, aber in ihm kommen auch die Erinnerungen an all die letzten Jahre wieder hoch und er sieht sie praktisch an sich vorbei ziehen. Und ist so auch ein bisschen in Gedanken versunken... Nya, ich kann es nicht wirklich beschreiben, ich hoffe du verstehst mich.

Zitat:
Prinzessin, so hatte er sie früher oft genannt. Merkwürdig, dass man jemanden, der einem relativ egal ist, Prinzesson nennt.


Ja, da spielst du wahrscheinlich wieder auf die 'emotionslose Beziehung' der beiden an, oder? Wie gesagt, das muss ich unbedingt ändern.
Sagen wir es so, für ihn war es immer mehr, aber Mayleen war sich dessen nie bewusst. Sie hat es also praktisch eher emotionslos erlebt.
Ja, ich muss es oben ändern. smile

Zitat:
Er klang begeistert, fast so wie ein kleines Kind, das sich auf einen bevorstehenden Ausflug freute. Erst kühl und dann so begeistert? Unlogisch... Und sie hat noch nicht mal eingewilligt ihm zu folgen, da sind sie schon an einem Wald?


Ja, wie gesagt. Er ist ein Phsychopat und seine Emotionen und Verhaltensweisen können sich ganz schnell verändern. Das ist möglich.
Dazu, dass sie schon an einem Wald sind und sie nicht eingewilligt hat, weise ich an eine obere Textstelle.
'Bevor sie noch weiter überlegen konnte, packte er ihren zierlichen mit Sommersprossen übersähten Arm und zog sie mit sich'
Vielleicht hätte ich noch erwähnen müssen, dass sie es mit sich geschehen lässt, dass er sie mit sich zieht und sie somit eben doch mitkommt. Wenn das nicht ganz klar war, tut es mir Leid.

Zitat:
Niemand würde sich mehr an den schwarzhaarigen Jungen erinnern, an das rothaarige Mädchen, dessen Augen schon gläsern wirkten. Wie oft willst du eigentlich noch die Personen durch ihre Haarfarbe andeuten? Und es heißt glasig nicht gläsern, zumal es an dieser Stelle erneut keinen Sinn ergibt. Und wozu dieser Satz, zumal weil sie sich noch nicht mal sicher ist, ob er ihr etwas antun will.


Zu den Haarfarben, lies bitte oben nach.
Dass es glasig heißt und nicht gläsern wusste ich nicht, aber ich werde es dann schnell ausbessern. Und warum sollte es hier keinen Sinn ergeben? Klar, sie glaubt nicht, dass er ihr etwas antun würde, aber dennoch ist es doch schockierend, wenn sich ein Freund, oder zumindestens ein sehr guter Bekannter, sich auf einmal so seltsam benimmt, findest du nicht auch? Es sind also Tränen des Schocks, der sich langsam in ihr breitmacht. Wenn du etwas anderes meinst, könntest du mir dann bitte nochmal deine Meinung näher erläutern? Augenzwinkern

Zitat:
"Hier siehst du?" Erschrocken drehte sich das Mädchen um. Sie hat die ganze Zeit panische Angst vor dem Jungen und vergisst ihn dann einfach?


Sie hat ja nicht wirklich panische Angst vor ihm, sie weiß nur nicht, warum er sich auf einmal so komisch benimmt. Außerdem, wie gesagt, befindet sie sich in einem Schockzustand. Die Geräusche um sie herum werden leiser und sie hört nur noch ihre eigenen Schritte und ihr Herzklopfen. Nicht die Schritte des Jungen, nicht sein Herzklopfen. Wenn sie dann plötzlich stehen bleiben und wie aus einem Loch in einer zuvor schalldichten Wand plötzlich wieder die Stimme von ihm und all die anderen Geräusche sie erreichen, erschreckt sie sich nunmal.

Zitat:
Siedendheiß mal ehrlich, dieses Wort passt hier überhaupt nicht hin


Stimmt, jetzt wo ich mir den Satz nach deinem Aspekt nochmal durchgelesen hast, magst du Recht haben. Wenn man den Text selbst schreibt, achtet man gar nicht auf solche Kleinigkeiten. Dankeschön smile Weißt du vielleicht ein besseres Wort?

Zitat:
über ihre zarten, porzellanweißen porzellafarben, der Ausdruck ist nicht schön...


hmm. Warum denn nicht? Ich weiß nicht, ich kann da jetzt nichts störendes festmachen, aber kann ja auch sein dass ich anders empfinde Augenzwinkern Vielleicht änder ich es nochmal.

Zitat:
Die Sicht verschwomm vor ihren Augen. Welch Formelierung, die Sicht verschwomm...


Auch hier finde ich den Ausdruck eigentlich nicht so schlimm, aber danke deiner Kritik, ich werde es ändern.

Zitat:
... war eine Art Mulde zu sehn. Unendlich tief wie es schien. Ist eine Mulde tief?


Darüber hab ich mir noch gar keine so großen Gedanken gemacht ^^' Jetzt wo du's sagt... ich weiß es nicht, kann eine Mulde nicht tief sein? Nein wahrscheinlich nicht. Hier werde ich das Wort wohl auch ersetzen.
Vielleicht Grube?

Zitat:
Ein einziger Schlag mit seiner gewaltigen Hand... erst ist er ruhig, dann schlägt er sie - das ist so dermaßen widersprüchlich.


Nein, eigentlich nicht Augenzwinkern Überleg doch mal, man kann doch ruhig sein und trotzdem jemanden schlagen, oder etwa nicht? Also ich hab das schon erlebt. Er ist wie in Trance, einer unendlichen Trauer und enttäuscht über die Worte Mayleens.

Zitat:
Dann war alles duster. Dunkelheit umgab sie und dann war alles duster? Ahja...


Jaja, ist schon gut xD Ich wollte einfach das 'dunkle' 'unendliche' noch mehr hervorheben, ist diese Sprachwendung so schlimm?

Ansonsten nehm ich deine Kritik sehr gerne an. Besonders das mit dem Sterben hat mir auch schon Kopfzerbrechen bereitet. Mir wollte einfach nicht die passende Formulierung einfallen. Also dankeschön.
Ich hoffe du findest die Geschichte nach meiner Verbesserung wenigstens nicht mehr allzu grausam.
29.10.2007 15:53 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
Rabia
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Nein, grausam finde ich das ganze wirklich nicht. Von deinem zweiten Teil konnte ich mir einen guten Film im Kopf ablaufen lassen ;-) Wie gesagt, ich bin sicher, dass du das durchaus kannst und ich bin froh, dass du die Kritik so positiv aufgenommen hast. Um auf deine Anmerkungen nochmal einzugehen:
- überdimensional oder groß: "Groß" würde für mich vollkommen ausreichen. Zumeinen habe ich eine gewisse Abneigung zu dem Wort "überdimensional" in Büchern oder fesselnden Texten, weil es nicht so gebräuchlich ist und einen sehr rausreist, zum anderen weiß sie ja zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich zurückentsinnt, dass sie nicht unbedingt überdimensional war. Aber das kann wie gesagt auch einfach an der obigen Begründung liegen ;-)
- Stimmungsschwankungen: Nun, es ist mir durchaus bewusst, dass diese Stimmungsschwankungen schnell auftreten, aber es wäre viel schöner, wenn du auf diese Wechsel direkt eingehen würdest, direkt mehr auf ihn aufmerksam machst. Also jetzt mal ein allgemeines Beispiel: "Jäh verschwand das eben noch so zuversichtliche Lächeln aus seinem Gesicht, seine Züge verhärteten sich und der Glanz aus seinen Augen verblasste." So würde man sich noch besser einfühlen können und man wäre mehr mit der Situation von Robert konfrontiert. Ich denke durchaus, das ein Prolog mehrere Seiten füllen sollte, genau wie ein Epilog. :-)
- Beziehung der beiden: Nun gut, wenn die beiden eine völlig differenzierte Auffassung ihrer Beziehung hatten, wäre es vielleicht besser gewesen, auch hierrauf hinzuweisen, durch geziehlte Anspielungen wie "für Mayleen war ihre Beziehung keine wahre Freundschaft, sie empfand sie lediglich als ein routinemäßiges Geben und Nehmen" oder eben etwas in dieser Richtung.
- Siedendheiß: Es wird ihr ja relativ schnell klar, nicht wahr? Nun, dann würde ich vielleicht einen Ausdruck wie "Mit einem Mal" oder "Auf einmal" nutzen, schlicht, aber wirkungsvoll.
- porzellanweiß: Wenn man von Haut wie Porzellan spricht, spielt man auf zarte, blasse Haut an. Deshalb würde ich in dieser Passage das Wort gar nicht verwenden. Dann eben lieber nur weiße, denn "porzellanerne" Haut klingt doch irgendwie nicht gerade schön.
- Mulde: Hm, wenn ich das Wort Mulde höre, denke ich vielleicht an etwas, das so tief ist, wie ein simples Schlagloch auf einer alten Straße, nicht etwa an ein Loch mit tiefem Abgrund.

Der zweite Teil hat mir schon viel besser gefallen, du machst dich :-) Ich denke, ich werde diese Geschichte noch weiter mitverfolgen.
Liebe Grüße,
Rabia
29.10.2007 18:13 Rabia ist offline E-Mail an Rabia senden Beiträge von Rabia suchen Nehmen Sie Rabia in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
hier unter all die Schreibprofis


*lach bis erstick*

schon das reicht mir um zu wissen, dass ich das nicht lesen will xD

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29.10.2007 23:39 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
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Wie wäre es denn einmal mit sinnvollen Beiträgen und Kritiken, Luthien? Wenn du nichts wesentliches zu sagen hast, dann solltest du es ab und an lieber ganz lassen.
30.10.2007 09:17 Rabia ist offline E-Mail an Rabia senden Beiträge von Rabia suchen Nehmen Sie Rabia in Ihre Freundesliste auf
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Nur sinnvolle Beiträge find ich langweilig und ich hab keine Lust dazu bei Sachen die mich entweder nicht interessieren oder grottenschlecht sind. Augen rollen

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30.10.2007 20:11 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
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Ja, Luthien, vielleicht sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Ich bin mir natürlich bewusst, dass es hier nicht nur 'Schreibprofis' gibt, wahrscheinlich solche an sich noch nicht einmal. Aber du musst zugeben (weil du auch einer davon bist, und das soll keine sinnlose Schleimerei sein), dass es hier dennoch Leute gibt, die sehr gute Geschichten schreiben können. Deswegen meinte ich, dass ich mich jetzt wohl auch einmal unter eben diese wagen möchte.
Falls dich das Wort so dermaßen stört kann ich es ja editieren, aber ich denke man kann vermuten, was hinter ihm steckt.

Ansonsten würde ich mich freuen, wenn du mir sagen könntest, wie ich meine Geschichte verbessern könnte. Denn ohne Kritik werde ich das nicht können.

²Rabia
Puuh, da bin ich aber erleichtert Zunge raus
Nein, aber ich freu mich natürlich, wenn ich mich verbessern kann.
Den ersten Beitrag habe ich jetzt schonmal ein bisschen überarbeitet und werde es, wenn ich mit der Geschichte ein wenig fortgerückt bin wahrscheinlich noch einmal in aller Ruhe tun.
Aber ich danke dir für deine sorgfältige Kritik, die hat mir schon sehr geholfen.
(Und auch für die liebe Verteidigung Augenzwinkern )

Soo... an alle anderen:
Bald folgt wieder ein neuer Teil, versprochen Augenzwinkern
(Und ich versuche mich zu verbessern)

.edit: Hier wieder ein kleiner Teil, mit dem ich aber irgendwie nicht so recht zufrieden bin. Ich muss mich die nächsten Male mal besser in meinen kleinen Psycho hineinversetzen.
Aber ich wollt euch schonmal ein bisschen weiter lesen lassen, falls ihr wollt.

Mechanisch, den Blick nicht von der Leiche abwendend, zog ich die Einweghandschuhe aus meiner Jackentasche und streifte sie mir über. Wie lange mochte das Mädchen schon unter der Erde gelegen haben? Prüfend glitten meine Augen über die Füße bis hin zu ihrem Kopf, der als einziger Teil ihres Körpers fast noch vollständig erhalten war und an dem die roten Haare wie das einzig lebende Zeichen an ihr herausstachen. Sie bildeten einen ziemlichen Kontrast zu dem Weiß ihrer Haut und dem Grau-Braun der Erde. Vorsichtig ging ich in die Hocke und inspizierte die Tote etwas genauer. Wie alt sie wohl ist? Nein, gewesen ist. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ebenso ihr Mund. Das ganze Gesicht schien eine Art Entsetzensschrei auszudrücken wie ich es nur bei wenigen Opfern gesehen hatte. Was hatte sie so sehr erschreckt oder womöglich wer? Die tiefe Grube in der Erde bereitete mir einen Ansatz von Schwindel und ich wollte mir gar nicht vorstellen, was diesem Mädchen widerfahren war. Sie musste jung sein. Vielleicht Anfang 20, wahrscheinlich jedoch jünger. Mit den Händen auf den Oberschenkeln abstützend richtete ich mich wieder auf. Maigret sah mich fragend an, wobei er aber jeglichen Blick auf die Tote vermied.
"Anfang 20, der Körper ist schon im Verwesungszustand. Wer weiß wie lang sie schon dort unten gelegen hat." Den letzten Satz sagte ich leiser als gewöhnlich. "Kann man schon irgendetwas über den Todeszeitpunkt aussagen?" - "Ein, zwei Jahre wird es wohl her sein." Aus meinen Augenwinkeln nahm ich wahr wie Maigret sich schüttelte. "Näheres werden die Untersuchungen ergeben." Hastig strich ich mir die Handschuhe von den Fingern und machte mich auf den Weg zurück zum Auto. Ich wollte so schnell wie möglich nach hause. Mir war jetzt einfach nach einem heißen Tee und vielleicht einem beruhigenden Telefongespräch mit meiner Freundin.

*


Der Täter kehrt immer wieder zu seinem Tatort zurück. Wie er diesen Spruch doch hasste. Aber vielleicht auch nur, weil er in diesem Fall haargenau zutraf. Oder etwa nicht? Was hatte er sonst hier zu suchen? Die Dunkelheit vielleicht. Die Ruhe und die Einsamkeit, die er immerzu suchte, und die ihn davon abhielten sich längere Zeit unter einer Menschenmenge aufzuhalten. Und dennoch, im Grunde war es doch nur die Gewissheit hier einen Menschen verloren zu haben, der ihm einst sehr viel bedeutete. Krampfhaft bemühte er sich an etwas anderes zu denken. Es lag jetzt schon so lange zurück, warum konnte er nicht einfach aufhören sie zu sehen? In seinen Träumen, egal ob Tag oder Nacht. Aber es war vergeblich. Sie holte ihn immer wieder ein - auch nach ihrem Tod. Die Bilder kehrten zu ihm zurück wie Bumerangs, die man einfach nicht loswerden konnte. Noch immer spürte er die Erregung, die sie in ihm hervorgerufen hatte. Und gleich darauf wieder die unendliche Trauer und den unglaublichen Zorn, der ihn bei dem Gedanken an sie erfüllte. Mädchen, dachte er, warum hast du mich so getäuscht?
Sie hatte ihn verletzt, verstoßen, abgewiesen. Ihre Stimme war ganz piepsig gewesen wie die eines eingesperrten Vogels. Das hatte ihn rasend gemacht. Er hasste es, wenn sie so mit ihm sprach. Und er hasste Angstschweiß. Ihre Hände waren ganz glitschig gewesen. Warum? Warum hatte sie das getan? Seit eineinhalb Jahren dröhnten nun schon diese Gedanken in seinem Kopf. Und damit verbunden auch die Fragen, die ihn zu löchern schienen, bis er nur noch aus einer Hülle bestand. Ein äußerer Schein, der jede Sekunde in sich zusammen zu fallen drohte.
Mit Mühe lenkte er den Wagen zur nächsten Abfahrt. Seine Hände zitterten. Je näher er dem Ort kam, an dem er sich einst schwor nie wieder zurückzukehren, desto unruhiger wurde er. Mit der Unruhe kam aber auch die Unvorsichtigkeit. Wie oft hatte er sich schon gepredigt, dass er gefälligst vorsichtiger sein sollte? Es war nur eine Frage der Zeit bis sie ihn entdeckten. Sowieso wunderte es ihn, dass so lange noch nichts geschehen war.
Plötzlich trat er mit einer solchen Wucht auf die Bremse, dass sich sein Auto leicht in den rauen Schotterweg einfuhr. Autos. Zu viele Autos für einen gewöhnlichen Wochentag. Sein Herz stockte, sein Atem hielt an. Doch nur um in nächster Sekunde doppelt so schnell zu gehen wie normaler Weise. Jetzt fiel sein Blick auf Polizeiwagen. Grün, Weiß. Wie zwei Warnsignale leuchteten diese beiden Farben vor seiner Sicht auf. Aber er war erstarrt.
Was taten sie hier? Das war sein Ort. Sein Parkplatz. Und vorallem seine Erinnerung. Nur hier konnte er sie sehen wie sie früher war. Wie sie lachte und wie sie sich bewegte. Es war als ob ein Tor zwischen zwei Welten lag. Der reellen und der jenseits der großen Waldriesen, die dunkel im Wind rauschten. Und jetzt wollte irgendjemand einfach dieses Tor schließen? Und damit die einzige Möglichkeit zu nichte machen sie nicht zu vergessen? Nein, das konnte und wollte er einfach nicht zulassen. Man durfte sie ihm nicht wegnehmen. Sie gehörte ihm, ihm allein. Ohne jegliche Vorsicht riss er sich den Gurt von der Brust und war gerade im Begriff die Fahrertür aufzustoßen, als er jäh innehielt. Schnell ließ er den Motor wieder an und fuhr an den Wegesrand, verborgen hinter einer großen Tanne konnte er alles sehen ohne selbst gesehen zu werden. Aber konnte das wirklich sein? War sie es? Wie hatte sie es geschafft... Nein, Irrsinn. In Gedanken schalt er sich selbst. Die Frau, die dort aus dem Wald kam, war zu alt. Sie konnte nicht sie sein. Und doch. Es war wie im Traum. Wie eine alte Erinnerung, die lebendig geworden zu sein schien. Die roten Haare, die der Wind sanft mit sich in die Höhe hob, die blasse und trotzdem durch zart roséefarbene Wangen farbige Haut, ihr Gang, ihre Haltung. Alles. Verständnislos schüttelte er den Kopf. Er wusste, dass es nicht sein konnte. Er war nicht mehr der Naive, der er früher einmal war. Aber diese Ähnlichkeit verblüffte ihn. Die Frau war so schön, fast schöner als sie. Er seufzte. Jegliche Überlegungen an einen überstürtzten Aufbruch waren vergessen. Er wollte nur noch eins. Er wollte sie.

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Puella: 10.08.2008 12:26.

31.10.2007 12:25 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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Keine Kommentare mehr?
Ich schreib bald mal weiter, aber ich würde gerne noch ein wenig Kritik hören. Augenzwinkern
02.11.2007 15:05 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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RE: Der Kasten (nur Arbeitstitel) | Thriller Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Puella
Jaa, ich trau mich ja gar nich mich hier unter all die Schreibprofis zu gesellen, aber ich versuch es einfach mal. Es ist meine erste Geschichte und ich hoffe natürlich auf konstruktive Kritik.
Ich bin leider noch nicht so gut im Schreiben, aber ich versuche mich zu steigern Augenzwinkern

Nya, hier mal der Text - zerfleischt mich ^^'

Der Kasten

Prolog oder 1.Kapitel

"Hey!" Erschrocken stolperte Mayleen ein paar Schritte nach vorne, als sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter spürte. Warum tat er das? Sie drehte sich um und blickte in das Gesicht eines schwarzhaarigen Jungen. Seine dunklen, tiefblickenden Augen musterten sie. Nein, sie starrten sie an, als ob sie auf irgendeine Reaktion ihrerseits warten würden. "Was willst du, Rob?" fragte die Rothaarige vorsichtig, wobei Mayleen ihr Gegenüber nicht aus den Augen ließ.

Im Gegensatz zu den anderen gefälllt mir die Umschreibung des Namens, bzw die Ausweichung gut. Ich mag das ^^ Vielleicht wäre das nur besser kommen, wenn du davor nicht schon einen Jungen mit seinem Haar charakterisiert hättest

Wie lange kannte sie Robert nun schon? Es mussten mindestens elf Jahre sein. Sie konnte sich noch genau an den Tag ihrer Einschulung erinnern. Wie sie mit ihrer überdemensionalen Schultüte durch das große Eingangstor in den langen Gang gelaufen war. Wie sie allein durch die Tür ihres Klassenzimmers trat und 27 Augenpaare sie sofort ins Visier nahmen. Nur ein kleiner Junge war noch damit beschäftigt, sich mit seinem Schulranzen in die hintereste Schulbank zu zwängen. Schwarze Haare, eine schlacksige Figur. Ja, das war Robert. Er war Mayleen sofort aufgefallen und sie hatte sich, vorbei an all den anderen Schülern, zu ihm in die Ecke gedrängt und sich ohne weitere Umschweife neben ihn gesetzt. Seit dem waren sie meistens nur zusammen anzutreffen. Obwohl, jetzt wo Mayleen nachdachte, waren sie nie so etwas wie wirkliche (vielleicht wahre besser?) Freunde gewesen. Es war immer nur ein Nehmen und Geben, eine Vermischung von Gefühlen, die sich jederzeit wieder änderten. Es war eine Art Hass-Liebe zwischen ihnen und keiner konnte sich erklären, wie es dazu gekommen war. Oder war es für Robert mehr? War es wirklich immer nur die nette Bekanntschaft gewesen, die er so geschätzt hatte? (Hast du nicht eben noch aus ihrer Perspektive erzählt?)
"Komm mit." Die zwei Worte rissen Mayleen aus ihren Gedanken. Verständnislos blickte sie Rob an. Etwas irritierte sie an seinem Ausdruck. Er kniff die Augen ein wenig zusammen, fast schien es so als ob er durch sie hindurchsehen würde. "Wohin?" Sie wusste, dass sie auf diese Frage keine Antwort bekommen würde und dennoch kam sie nicht umhin sie ihm zu stellen. "Du wirst schon sehen." Er lächelte, aber es war kein warmes Lächeln. Nicht das Lächeln, was sie von ihm so gewöhnt war. Nicht freundlich, zuversichtlich, sondern abschätzend und gerissen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken trotz des Hochsommers, der in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre machte. Sollte sie mit ihm gehen? Er war schon immer etwas verrückt gewesen. Anders als alle anderen, aber deswegen mochte Mayleen ihn doch. Oder etwa nicht?
Bevor sie noch weiter überlegen konnte, packte er ihren zierlichen mit Sommersprossen übersähten Arm und zog sie mit sich. Auch wenn sie nicht wusste wie ihr geschah, ließ sie sich mitziehen. "Aber Rob..." "Psst, still meine Prinzessin, du wirst schon sehen." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ein sanftes Wispern. Prinzessin, so hatte er sie früher oft genannt. Früher.
"Es ist nicht mehr weit, komm", er klang begeistert, fast so wie ein kleines Kind, dass sich auf einen bevorstehenden Ausflug freute. Er hatte die seltsame Angewohnheit, seine Launen so schnell zu wechseln, dass man kaum mehr nachkam ihnen zu entsprechen. Hm.. das kommt mir schöner vor ^^ Was war bloß mit ihm los?
Sie erreichten ein kleines Waldstück. "Warte..." Mayleen wusste nicht, was sie tun sollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr etwas antun würde, aber andererseits war er so anders als sonst. Sie schien in einer Art Starre zu sein. Konnte sich nicht bewegen, sich nicht wehren, nur hilflos hinter ihm herstolpern. Die Häuser am Rande der kleinen Gasse ragten wie gewaltige Riesen in den Himmel über ihnen. Die Rolläden waren schon heruntergelassen, der Abend brach an. Niemand würde sich mehr an den schwarzhaarigen Jungen erinnern, an das rothaarige Mädchen, dessen Augen schon glasig wirkten.
Immer tiefer und tiefer liefen sie in den Wald. Die Geräusche um sie herum verstummten und Mayleen konnte nur noch ihre eigenen Schritte auf dem weichen Waldboden vernehmen. (Und die von Rob?) Und ihren Herzschlag. Laut und unregelmäßig(heftig oder schnell würde besser passen). Plötzlich ließ der Druck an ihrem Arm nach. Sie waren stehen geblieben, doch Mayleen wusste nicht wo sie waren. "Hier, siehst du." Erschrocken drehte sich das Mädchen um. Sie hatte Rob völlig vergessen, so verängstigt und benommen war sie. (versuche das noch etwas näher zu umschreiben, sonst wirkt es so, als würde sie vor ihm stehen, was ja schlecht geht, wenn er sie hinter sich herzieht und es wäre schöner wenn du sie erschrecken lässt, durch seine Stimme, vergessen hat sie ihn sicher nicht, sie ist ja nur gebannt) Aber nun drang seine Stimme, deutlich wieder zu ihr vor, als ob sie durch ein Loch in einer zuvor schalldichten Wand gedrungen war. Sie sah in sein Gesicht. Vor Aufregung hatte es sich leicht gerötet und seine Augen blitzten abenteuerlustig. "Jetzt müssen wir uns nie (mehr) trennen." Augenblicklich fiel Mayleen ein, was Robert ihr ein paar Tage zuvor erzählt hatte. Er würde wegziehen, hatte er gesagt. Weit weg, und dass er es nicht wollte. Er würde es nicht zulassen, dass sie auseinander gerissen würden. Ja, das waren seine Worte. Jetzt konnte Mayleen ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Wie stetige Quellen der Angst rannen sie ihr über die zarten, porzellanfarbenen Wangen. Die Umgebung vor ihren Augen verschwamm und auch Robert nahm sie nur noch schemenhaft wahr, welcher sie mit seinen dunklen Augen fixierte. "Warum weinst du? Willst du nicht für immer mit mir zusammen sein? So wie damals. Denk dran, meine Prinzessin, wir bleiben immer zusammen." Sein Blick schwankte kurz auf eine Stelle am Waldboden, die Mayleen vorher nicht beachtet hatte. Hastig wischte sie sich die Tränen aus den Augen, um besser sehen zu können. Doch was sie dort sah, verleitete sie nur zu weiteren Schreckensminuten. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Das, was sie dort sah, wollte sie einfach nicht wahrhaben. Sie wurde noch blasser als ohnehin schon. Dort, eingelassen in der weichen Erde, war eine Grube zu sehen. Ein großes schwarzes Loch. Unendlich tief wie es schien. Doch ganz unten waren Spuren von Holz zu sehen. Mayleen sah genauer hin. Ja, es war wie sie vermutet hatte. Holz. Ein Kasten. Groß genug für zwei ausgewachsene Menschen... Aber, das konnte doch nicht sein?! Entsetzt drehte sie sich auf dem Absatz um und starrte Robert an. Dieser lächelte zufrieden. "Ich sehe du hast also verstanden. Uns wird nichts mehr trennen. Wenn wir auf Erden nicht zusammen sein können, so werden wir im Himmel für immer zusammen leben können." "Nein, nein!" Mayleen schüttelte wild den Kopf, presste ihre Hände auf die Ohren. Sie wollte das alles nicht hören. Wollte nach Hause, wollte das der heutige Tag niemals begonnen hätte. "Warum tust du das? Hör mir zu. Willst du es etwa nicht? Willst du dass ich gehe?!" Seine Stimme begann zu beben. Nichts war mehr von der so kontrollierten und ruhigen Art in seiner Tonlage zu vernehmen. "Nimm gefälligst die Hände von den Ohren. Hör mir zu!" "Nein, nein..." Mayleen schluchzte. Schüttelte nur noch heftiger den Kopf. Da packte Robert ihre Hand und riss sie mit Gewalt gen' Boden. "Hör mir zu!" "Nein!" Der markzerrütterne Schrei gellte durch den Wald. Ein paar Vögel fuhren aus ihren Nestern hoch und flogen erschrocken in den weiten Himmel.
"Was tust du? Warum?" Robert sah sie an. Und mit einem Mal wurde er wieder ganz ruhig. Trauer schwank in seiner Stimme mit. Tiefe, unendliche Trauer. "Ich dachte du und ich..." "Nein!" Mayleen wusste sich nicht anders zu helfen. Laut, alles andere übertönend, dröhnte ihre Antwort in seinem Kopf. "Du wolltest es so..." Robert richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ein einziger Schlag mit seiner gewaltigen Hand und es war geschehen. Mayleen stolperte rückwärts, fiel tief, immer tiefer in das schwarzes Loch hinein. Der Entsetzensschrei war dem Mädchen im Halse stecken geblieben. Dumpf schlug sie unten auf. Undurchdringliche Dunkelheit umgab sie. Kein Laut drang mehr an ihre Ohren. Alles war still. Die Welt über ihr begann sich zu drehen. Wurde schwarz und kurz bevor sie das Bewusstsein verlor sah sie noch einmal das ihr bekannte Gesicht am oberen Ende auftauchen. Die schwarzen Haare wehten über seine dunklen Augen, die traurig und zornig zugleich blickten. Dann wurde alles schwarz um sie herum..


Soo meine ersten Verbesserungsvorschläge. Manche Dinge hab ich im Satz einfach umgeändert, musst du schauen, ich wollte nicht bei allem alles markieren. Viel ist mir dazu nicht eingefallen, an Fehlern und Schlechtem meine ich.

Ich finde du erzählst recht eindrucksvoll und klar und spannend. Auch Hintergrundgedanken(wissen fügst du ein, was dem ganzen mehr Stil gibt. Gefällt mir alles in Allem ganz gut. Du solltest manchmal Gefühle und die Situationen an sich etwas mehr ausarbeiten. geh mehr auf die momentanen Gefühle der Protagonisten ein, umschreib ihre Gedanken. Ich meine, man denkt bestimmt viel nach, wenn man plötzlich mitgerissen wird und dann vor einem Grab ankommt.. das kam mir am Schluß etwas plötzlich. Aber du überdeckst deine Fehler mit einer anschaulichen, schönen Schreibweise, die dir all das verzeiht großes Grinsen

Mehr beim nächsten Mal, wenn ich wieder etwas Zeit hab smile

LG

Alec

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Man sagte mir mit der Zeit lernt man damit zu leben, aber das stimmte nicht!
Man sagte mir mit der Zeit wird man wieder lachen können, aber das stimmte nicht!!
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10.12.2007 18:09 Lady Alessia ist offline E-Mail an Lady Alessia senden Beiträge von Lady Alessia suchen Nehmen Sie Lady Alessia in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Lady Alessia anzeigen
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Ich mag Psychopathen XD
Musste ich mal so los werden..^^

Find den Anfang auf jeden Fall interessant, vom Schreibstil her vielleicht noch etwas zu unpersönlich, aber trotzdem gut. Die Geschichte insgesamt ist leider nichts wirklich besonderes, da es schon viele ähnliche gab (z.B. erinnert sie mich sehr an "Der Erdbeerpflücker", weiß nicht, ob du das gelesen hast). Das ist natürlich vom Grundprinzip her nichts schrecklich Schlimmes, aber die Geschichte wäre natürlich noch besser, wenn sie sich deutlich von den anderen unterscheiden würde Augenzwinkern

Bisher recht spannend, wenn es mir auch irgendwie von Anfang an klar war, dass der Schwarzhaarige sich von der Hauptperson an seine frühere Liebe erinnert fühlen würde. Aber nagut, vielleicht lese ich auch einfach zu viel.. XD

Für die erste Geschichte aber wirklich gut.

lG,
Tigertatze.

Luthien: Poste was Sinnvolles oder gar nichts. Dass du ein großes Mundwerk hast, wissen wir, du brauchst es nicht extra noch betonen.

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"I regret it"
said Voldemort coldly

10.12.2007 18:46 Tigertatze ist offline E-Mail an Tigertatze senden Beiträge von Tigertatze suchen Nehmen Sie Tigertatze in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Tigertatze in Ihre Kontaktliste ein
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Und wieder ich ^^

Ich hab es jetzt mal alles zu Ende gelesen.. und ich muss mal im gegensatz zu den vorigen >Kommentatoren sagen, dass ich dein Geschreibe gar nicht langweilig oder blöd finde. Im Gegenteil- es sind zwar Fehler drin, aber nicht so auffällig und störend, dass es einen daran hindert weiter zu lesen. Ich finde den Aufbau und den Wechsel der Jahre gut gemacht und ich habe schon fast vermutet, dass du es jetzt aus der Sicht eines Ermittlers schreibst *gg* Eine Frage nur, wenn es tatsächlich zwei Jahre her ist, seit sie tot ist.. wie kann es dann sein, dass die Leiche nur "leicht" verwest ist.. also nicht, dass ich damit Erfahrung hätte oder so, aber muss sie nicht on den Maden schon fast ganz zerfressen sein?

Jaa und dasnn natürlich den psychopatischen Protagonist.. ich mag ihn XD
Also ich für meinen Teil bin gespannt wie es weiter geht und hoffe, dass du auch schnell weiter schreibst!

LG

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Oh oh - hab ja lang nichts mehr vo mir hören lassen.
Aber danke an alle, die trotzdem Interesse an meiner Geschichte haben Augenzwinkern

²Lady Alessia
Dankeschön erstmal.
Der Anfang meiner Geschichte sollte noch nicht allzu sehr mit Gefühlen und dergleichen gespickt sein. Ich wollte es lieber in Tatsachen und Fakten beschreiben wie der "Mord" passierte. Es liegt alles schon etwas zurück (in der eigentlichen Story) und deswegen ist es eine Art Prolog.

Das mit dem Tod... ja, dazu muss ich sagen, dass ich leider auch keine genauen Vorstellungen habe. Ich hab versucht etwas darüber in Erfahrung zu bringen (mithilfe von Internet, Büchern, etc.) aber irgendwie habe ich nirgendwo eine genaue Information erhalten.
Haare sind ja noch sehr lange deutlich erkennbar und wachsen ja sogar noch nach dem Tod etwas weiter. Was das ... Fleisch angeht, so ist es ja schon halb verwest und die Knochen sind auch schon zu erkennen.
Da es aus der Sicht der Patheologin geschrieben ist, habe ich auch geschrieben "das sie einmal eine sehr schöne Frau gewesen sein musste", weil sie sich mit Toten auskennt.

²Tigerkatze
Zu allererst muss ich gestehen - ja ich kenne den Erdbeerpflücker, auch wenn es schon eine sehr, sehr lange Zeit her ist, dass ich ihn gelesen habe. Eigentlich habe ich auch beim Schreiben gar nicht daran gedacht, aber ich denke, da es sehr viele solcher Geschichten gibt, war es klar, dass es einer ähneln musste. Ich hoffe ich kann das im Laufe des Geschehens etwas verringern.
Ich werde es auf jeden Fall versuchen und mich bemühen.
Ansonsten, danke (;

edit
Hier wieder ein 'kleiner' Teil. Tut mir Leid, wenn es noch etwas holprig geschrieben ist, ich muss erst einmal wieder reinkommen.

"Also, Männer. Ruft mich an, wenn ihr den Bericht habt." Tilo Maigret nickte den Polizisten in ihren weißen Kitteln kurz zu und nahm dann auf schnellstem Wege Kurs auf den Parkplatz zu. Auch bei ihm hatte der Anblick der Toten ein flaues Gefühl im Magen zurückgelassen. Mit einem schalen Geschmack im Mund und im Kopf immer noch das Bild der grauen Erde und den weißen, hervorblitzenden Knochen, schloss er seinen PKW auf. Es war der erste Tag für ihn bei der Hamburger Mordkomission und obwohl er sich einen spannenderen Fall als den vorherigen gewünscht hatte, bereuhte er diese Sehnsucht nach etwas dergleichem.
Kopfschüttelnd startete er den Motor und fuhr auf dem Kiesweg in Richtung Hauptstraße. Während er mit seinen Gedanken immer noch bei dem für ihn unerklärlichen Fund waren, erblickten seine Augen einen alten Wagen hinter einer Tanne stehen. Die Kotflügel schienen zerkratzt zu sein und hier und da blätterte schon die leicht verrostete blaue Lackierungen von dem wahrscheinlich ebenso alten Metall ab. Insgesamt machte das Auto einen ziemlich rambolierten Eindruck. Tilo versuchte die Augen etwas zusammen zukneifen, um hinter den verdunkelten Scheiben den Fahrer oder zumindestens andere Insassen zu erkennen, aber er nahm nur schmierige Fingerabdrucke und angetrocknetes Wasser an dem dunklen Glas wahr. Wird schon alles in Ordnung sein, dachte er sich. Auf keinen Fall wollte er gleich am ersten Tag überflüsssigen Recherchen nachgehen. Und was war an einem nicht ordnungsgemäß parkendem PKW schon strafbar, außer dass er nicht ordnungsgemäß parkte? "Du siehst Gespenster", murmelte der junge Polizist und achtete nicht weiter auf die Fahrbahnränder.
Wenige Minuten später stieg er aus dem Auto und betrat das große, dunkle Gebäude der Hamburger Polizei. Die schwarzmelierten Fliesen waren von einer so penedranten Sauberkeit geprägt, dass man sich in ihnen spiegeln konnte und das spärliche Licht, das sonst einen durch diesen unterirdisch wirkenden Gang begleitete, wurde nun durch das helle Fluten einiger Lampenschirme ersetzt. Verwundert sah Tilo sich um. Stand heute irgendein Termin an, von dem er nichts wusste? Kam der Minister, oder noch besser, setzte der Präsident sich über seinen Stolz hinweg, und wagte es doch tätsächlich einmal diesen sonst so schäbigen Klotz zu besuchen. Vielleicht ist ihnen auch einfach nur aufgefallen, dass es unmöglich ist unter derartigen Bedingungen zu arbeiten. Tilo musste unwillkürlich schmunzeln und machte sich auf den Weg in den zweiten Stock, zu seinem Büro.
Gerade als er die Tür öffnete und sich auf einen starken Kaffee und den gemütlichen Drehstuhl aus feinem Leder freute, traute er seinen Augen nicht, als er auf genau diesem seinen Vorgesetzten vorfand. Mit offenem Mund blieb er stehen. "Thiel, eh... Verzeihung, Herr Thiel - darf ich fragen, was Sie hier machen?" Leicht verärgert über sich selbst, dass ihm nichts besseres eingefallen war, um Hauptkomissar Thiel zu begrüßen, schloss Tilo die Türe hinter sich und ging langsam zu seinem Schreibtisch.
"Was ich hier suche? Das fragen Sie noch? Als ich Sie von meinem Kollegen übernommen hatte, der übrigens - und nur damit Sie sich hinterher hoffentlich doch noch ein Stück Scham anerlangen - nur in den höchsten Tönen von Ihnen geredet hat, dachte ich eigentlich, dass wir einen guten Mann in unserer Mannschaft haben. Und nun das. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht. Ein bisschen Karriere? So nebenbei - falls das Leben als berühmter Komissar doch nicht so befriedigend ist wie sie dachten?" Vor lauter Eifer und Zorn färbte sich der Kopf des Hauptkomissaren ungesund rot und Geifer bildete sich an seinen Mundwinkeln. Er stützte die Hände auf den Schreibtisch und als er nun weitersprach, überschlug sich seine Stimme beinahe. "Ein kleiner Nebenverdienst, ja? Nicht genug Beachtung. Aber klar, als Polizist muss man sich ja auch im Verborgenen halten, nicht wahr?" Verdattert und vollkommen überfordert mit der Situation konnte Tilo nichts anderes als sein Gegenüber aus weitaufgerissen Augen anzustarren, wobei er womöglich aussah wie ein erschrockener Teenager, dem man auf die Schliche gekommen war. Und das machte das ganze auch nicht besser. "A..aber, was - ich meine..." - "Stottern Sie nicht so herum, stehen Sie wenigstens dazu!" - "Ja, aber wozu denn?", endlich hatte Tilo die Sprache wiedergefunden. "Wozu? Und das fragen Sie noch?" Herr Thiel war aus dem Lederstuhl aufgesprungen und ging nun unruhig im Zimmer umher. Von der einen Ecke des Raumes und wieder zurück, wie ein eingesperrter Tiger, der unruhig zwischen den Gitterstäben seines viel zu kleinen Käfigs wandelt. Tilo hielt sich währendessen im Hintergrund. Er wusste immer noch nicht, was er verbrochen hatte, so scharf er auch nachdachte. Hatte er irgendetwas bei seinem Einsatz übersehen? Eine falsche Frage gestellt? Ein wichtiges Indiz ausgelassen? Aber selbst wenn es so wäre, würde der Hauptkomissar dann wirklich einen solchen Aufstand betreiben? Verwirrt und gleichzeitig sich auf eine seltsame Weise angegriffen gefühlt, sah Tilo auf den aufgeheizten Herrn Thiel, der es immer noch nicht für nötig befand, ihn über seine Wut aufzuklären.
"Herr Hauptkomissar, ich weiß wirklich nicht wovon Sie reden. Wenn ich irgendetwas falsch gemacht haben ..." - "Etwas falsch gemacht? Etwas falsch gemacht?" Ruckartig drehte sich Thiel um und starrte nun seinerseits den völlig perplexen Herrn Maigret an. Dann, von einer Minute auf die andere, sackte er auf dem Drehstuhl zusammen, als ob ihm die Luft ausgegangen wäre, um noch irgendetwas zu erwiedern. Gleich einem Luftballon, dessen Knoten man gelöst hatte, und der nun schlaff in einer Ecke lag, saß der Hauptkomissar auf dem Stuhl. "Hören Sie mal, ich bin zu alt und zu erschöpft, um mir wegen Ihnen einen Herzanfall leisten zu können. Ich will Ihnen sagen, was Sie verbrochen haben. Die Telefone stehen nicht mehr still, der Vorsitz sitzt mir im Nacken. Ein glorreicher Herr unserer Dienststelle -", und dabei warf er Tilo einen bitterbösen Blick zu, "- hat es für sinnvoll gehalten, die Medien über den doch höchst sonderbaren Fall vom heutigen Tage zu informieren. Vor drei Stunden hat mich ein Reporter angerufen und wollte wissen, ob es wirklich eine Tote im Hubertus Wald gebe. Ob diese auch wirklich schon halb zerfallen war." Herr Thiel schluckte, bevor er weiterredete. "Keine Minute später rief der zweite an. Und ich kann Ihnen sagen, es war nicht der Letzte. Um das ganze noch auf die Spitze zu treiben hat auch der Vorsitz - und fragen Sie mich bloß nicht wie - von dem ganzen ... Verhängnis Wind bekommen. Und jetzt stehe ich, als Leiter dieser Abteilung in einem, wie Sie sich sicher vorstellen können, etwas ... wie sollen wir es formulieren ... ungünstigem Licht dar." Als der alte Mann, dem die Schweißperlen schon deutlich auf der Stirn anzusehen waren, sich erneut räusperte, ergriff Tilo die Chance. "Ich weiß nicht, wem ich dieses Fiasko zu verdanken habe, und ich bin zutiefst überrascht, um nicht zu sagen, erschüttert, dass die Presse von der ganzen Sache informiert worden ist. Aber eines will ich Ihnen sagen, ich weiß genauso wenig wie Sie, wer dafür verantwortlich ist. Ich jedenfalls nicht. Bis vor wenigen Minuten wusste ich noch nicht einmal, dass etwas derartiges vorgefallen ist." Erschöpft und leicht angeschlagen, dass man ihm, dem treuen Komissaren, soetwas überhaupt unterstellt hatte, nahm Tilo auf dem einfachen Holzstuhl gegenüber des Hauptkomissaren Platz. Dieser wirkte nun, nach der kleinen Ansprache, älter und betroffener denn je. Seine Gesichtsfarbe, von der man vor kurzen noch glauben konnte, es sei die einer ausgewachsenen Regenboa, die im Laufe ihrer Lebenszeit eine knallrote Färbung annimmt, hatte jetzt den aschfahlen Ton einer der grauen Wände dieses Arbeitszimmers, die wohl auch schon einmal bessere Tage gesehen hatten.
"Aber ... wenn Sie nicht - wer dann?" - "Ich weiß es nicht, auch wenn es mich in den Fingerspitzen juckt, jeden einzelnen dieser kleinen Vorstadtsordnern... entschuldigen Sie, dieser jungen Polizisten, zu befragen." Jetzt war Tilo es, dessen Stimme lauter wurde. So etwas durfte einfach nicht passieren. "Dann tun Sie das, und währenddessen lassen Sie aber bitte nicht den Fall aus den Augen. Er könnte sehr wichtig sein. Wenn wir ihn aufklären könnten..., mein Ruf wäre vielleicht gerettet. Ja... und..." der Rest des Satzes ging in ein unverständliches Murmeln über und gedankenverloren, und ohne Tilo noch eines Blickes zu würdigen, schritt der Hauptkomissar aus dem Raum.

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01.05.2008 16:30 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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RE: Der Kasten (nur Arbeitstitel) | Thriller Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Niemand mehr?
Ich würde gerne noch einen Kommentar hören bevor ich den nächsten Teil einstelle smile
03.05.2008 12:32 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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Ich muss sagen, dass ich den Anfang wahnsinnig interessant fand/finde.
Vom letzten Teil bin ich aber eher enttäuscht, der Hauptgrund dafür ist wohl, dass ich deiner EK voll und ganz zustimme.
Ich hatte wirklich meine Anstrengung beim Lesen - wobei ich aber vollsens davon überzeugt bin, dass die folgenden Teile wieder besser werden.

__________________
far far away.

03.05.2008 12:55 DieNicky ist offline Beiträge von DieNicky suchen Nehmen Sie DieNicky in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie DieNicky in Ihre Kontaktliste ein
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Dankeschön.
Ja, ich werde mich bemühen smile

Hier der nächste Teil.

Schon als ich dir Haustür aufschloss und mich durch den kleinen Spalt, den diese freigab zwängte, wusste ich, dass irgendetwas anders war, als sonst. Der Geruch von gebratenem Steak drang mir in die Nase und das Scheppern der Kochtöpfe hallte in meinen Ohren wider und irritierte mich, wie ein Geräusch, das man nicht sofort deuten konnte, aber von dem man wusste, dass es fehl am Platz war. Jetzt konnte ich Stimmengemurmel wahrnehmen und ein unangenehmes Gefühl beschlich mich. Es ist dasselbe unwohle Empfinden, wie wenn man in seine Wohnung kommt, in der eingebrochen worden war. Jeder Gegenstand steht an seinem Platz, nur wenige sind verrückt oder umgestoßen, und trotzdem weiß man, dass jemand dort gewesen sein musste. Dass jemand eben die Dinge angefasst hatte, die man nun selbst in den Händen hielt, dass jemand den Weg gegangen war, auf dem man sich nun selbst befand.
Die Stimmen kamen aus den hinteren Zimmern, wenn ich mich nicht täuschte waren es die eines Mannes und einer Frau. Hatte ich Gäste eingeladen? Unsicher stand ich in dem fast leeren Flur, unschlüssig wie ich weiter vorgehen sollte. Einerseits wollte ich nicht lauschen, was wohl auch ein Übrigbleibsel meiner Erziehung war. Andererseits waren diese Menschen in meinem Haus. Über was unterhielten sie sich? Möglicherweise waren sie mitten in einer Auseinandersetzung. Vielleicht aber auch nicht. Es war schwer zu sagen. Was sollte ich tun? Leicht indigniert, dass mir ausgerechnet in solchen Konstellationen kein Ausweg einfiel, blieb ich wie verharrt stehen. Mein Blick glitt über den Garderobenständer hinüber zum Schirmkorb. Insgeheim war ich schon drauf und dran nach dem nächstbesten Schirm zu greifen - in dem Fall ein großer blauer mit albernen kleinen Blumen darauf - und damit bewaffnet den unerwünschten Besuchern aufzulauern. Aber dann schüttelte ich nur den Kopf. "Was soll das, Merle, mach dich doch nicht lächerlich", schallt ich mich selbst, "wer soll das denn schon groß sein? Diebe, Verbrecher? Das kommt doch nur in schlechten Krimis vor." Trotz meiner guten Zureden, fühlte ich mich recht seltsam in meiner Haut. Die Knie, die noch von den morgendlichen Vorkomnissen leicht zitterten, wurden mir schon wieder weich. Ich sah auf meine Armbanduhr. Schon drei Uhr mittags. Zaghaft ging ich ins Wohnzimmer, das ganz in Orange und Rot gehalten war. Mit größster Umsicht umrundete ich den kleinen Tisch, auf dem eine Vase mit Tulpen stand, auf die ich ziemlich stolz war. Ein Mitbringsel aus meinem Marokkourlaub.
Mit langsamen Schritten näherte ich mich der Küche. So allmählich hatte ich dieses Katz - und Mausspiel satt. Aber die Angst vor dem, was ich vielleicht tief in mir befürchtete, schnürte mir die Kehle zu. Ich wagte es nicht einen Laut von mir zu geben. Das Gerede ging weiter. Ich hörte abgerissene Sätze - "Und Sie sind nicht in dem festen Glauben, dass...", "Das ist eine wenig überzeugende Einschätzung der Dinge...", "Der Herr ist mit dir..." - und fragte mich, was da vor sich ging. Weshalb sollten Einbrecher anlässlich eines Diebstahls Diskussionen über Gott führen? "Ich muss das Telefongespräch nun leider beenden, meine Dame", hörte ich plötzlich die Männerstimme sagen und kurz darauf ein Knacksen, wie das Geräusch einer abgekappten Telefonverbindung. "So - und nun etwas Musik. Wie wäre es mit dem Platz 2 der Charts. Apologize von Timbaland." Und schon drangen die ersten Töne des momentan absoluten NummerEins Hits an meine Ohren. Es war das Radio. "Ach du liebe Güte", stöhnte ich und fühlte mich glatt um drei Kilogramm leichter. In dem Moment streckte eine ältere Frau ihren Kopf aus der Küchentür und sah mich etwas verwirrt, wenn auch freudig an. "Merle, Schatz." "Mama?", ich konnte mir den verblüfften Ausdruck auf meinem Gesicht nicht verkneifen. Schließlich hatte ich mich von dem ersten Schock erholt und trat zu meiner Mutter in die Küche. Jetzt wusste ich auch, wer für den köstlichen Geruch und das Geschirrklappern verantwortlich war, das ich über die ganze Aufregung hinweg wieder völlig vergessen hatte. "Was schleichst du dich denn so von hinten an?" Meine Mutter hatte wohl ebenfalls eine kleine Schreckensminute hinter sich. "Ich habe gedacht... ach, nicht so wichtig." Unmerklich wurde mir bewusst wie kindisch und hysterisch ich mich eigentlich benommen hatte. "Und was machst du überhaupt hier?" Ein wenig gekränkt sah Hannelore mich an. "Entschuldigung wenn ich hier nicht mehr willkommen bin. Ich dachte mein Kind bräuchte mal wieder etwas auf die Rippen. Schau dich doch an. Völlig abgemagert und blass." Wenn man gerade so vor zwei imaginären Langfingern vorbeigekommen ist, darf man ja wohl noch etwas blass um die Nasenspitze sein. "Mama, mir geht es gut. Ich bin vollkommen gesund, vielleicht etwas überarbeitet, aber ansonsten..." "Überarbeitet? Ach Kind, ich sag es ja immer - in solch jungen Jahren soll man sich nicht schon mit Arbeit überhäufen. Frag deinen Vater, dann weißt du was man davon hat. Eine Migräne nach der anderen." Sie sah mich an und bei meinem Blick, der wahrscheinlich nicht gerade freundlich ausfiel, fügte sie schnell hinzu: "Aber jetzt iss erst einmal etwas." Ganz in ihrem Element begann sie aus den Schränken und Schubladen Besteck, Teller und Gläser zu nehmen. Zu meinem Erstaunen und Unbehagen fiel mir auf wie selbstverständlich sie dies tat, wie vertraut ihr meine Küche zu sein schien. Vielleicht sollte ich doch noch einmal überlegen, ob ich ihr nicht auf irgendeine Weise den Zweitschlüssel zu meiner Wohnung ablocken könnte ohne sie zu kränken. Kein Zweifel, ich liebte meine Mutter. Sie war eine etwas ründliche Frau mit roten Apfelbäckchen und kleinen, dunklen Augen, um die sich schon allerhand kleine Fältchen gebildet hatten, die vom vielen Lachen kamen. Ihr Haar, das in krausen Locken in ihr Gesicht fiel, hatte sie unachtsam zu einem dicken Knoten getragen. Ja, sie war die beste Mutter, die man sich nur vorstellen konnte. Aber auch eben eine solche, konnte einen ab und an mit ihrer mütterlichen Überfürsorge zur Weißglut treiben.
03.05.2008 13:41 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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hab jetzt mal den ersten teil gelesen und ich finde es nicht schlecht Augenzwinkern ! du verwendest oft falsche adjektive, die das ganze schwallend rüber kommen lassen... und du packst häufig viele dinge auf einmal in einen satz. erzählst von ihrem arm mit sommersprossen und gleichzeitig vom hochsommer, von der temperatur, wie warm es ist, ... also ist nur ein beispiel, weiß nicht, ob die beiden dinge jetzt in einem satz stehen, aber bleibt mir so im gedächtnis hängen Augenzwinkern teilweise solltest du auch darauf achten, dass du nicht zu detailiert beschreibst, weil man merkt, dass du dich da nur schwer wieder rauswickeln kannst und dann so plötzliche sprünge machst, wie: sie wurde aus gedanken gerissen. das ist so 0815 mäßig und total auffällig, dass du das nur machst, um irgendwie zwangsmäßig wieder zur eigentlichen handlung zu kommenAugenzwinkern die gestörte art vom jungen kommt irgendwie wirr rüber, im 1. teil! besonders wie sie sich kennengelernt habn und dann so miteinander die ganzen jahre gelebt habn... dass sie dann plötzlich genau an dem tag so von ihm überrascht ist, dass er sie so komisch ansieht und so... normal merkt man das ja vorher, würde ich sagen. und das mit der grube finde ich komisch, dass die so tief ist, hat der die selbst so tief gegrabn geschockt vielleicht kommts ja noch im nächsten teil, ich les nachher mal weiter Augenzwinkern ist jetz nich meine art von geschichte, aber an sich finde ich es gutsmile

__________________




03.05.2008 15:09 Blümchen ist offline E-Mail an Blümchen senden Beiträge von Blümchen suchen Nehmen Sie Blümchen in Ihre Freundesliste auf
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Dankeschön, erst einmal =]
Das mit den Adjektiven ist mir bis jetzt nicht so aufgefallen.
Und mir sticht jetzt auch keines besonders ins Auge, was vielleicht
etwas zu schwallend wäre. Ich schmücke gerne Dinge mit Adjektiven aus,
ich bin sogar ein kleiner "AdjektivenFreak" xD
Vielleicht ist es mir deshalb bis jetzt noch nicht so aufgefallen...
Könntest du mir vielleicht ein konkretes Beispiel nennen?

Das mit dem Arm und den Temperaturen steht so eigentlich nicht in der
Geschichte drinnen. Ich glaube aber ich weiß, was du meinst.
Ich laufe immer ein bisschen in der Gefahr der Schachtelsätze.
Mal sehen, ob ich mich darin etwas bessern kann.

Als ich das mit dem 'sie wurde aus den Gedanken gerissen' schrieb, meinte ich das
diesmal aber wirklich so. Es sollte sozusagen der Schriftablauf und die
Erzählentwicklung zu dem plötzlichen Erschrecken des Mädchens passen.
Erst ist sie "allein", nimmt dafür umso deutlicher ihre Umgebung wahr,
die ihr in dieser Situation eben viel größer und bedrohlicher vorkommt,
als sie es eigentlich ist.
Und dann - plötzlich - (durch das Stehenbleiben und Ansprechen) wird ihr bewusst,
dass Robert eben doch noch da ist. Und alles kommt zurück.
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig erklären konnte,
aber ich hoffe du verzeihst mir den 0815 Einstieg.

So... was war noch? Ach ja, die Gestörtheit des Jungen xD
Naja, ich weiß nicht, ob das vielleicht nicht so gut rübergekommen ist,
aber ich wollte damit sagen, dass er sich sonst eben eher normal verhalten hat.
Vielleicht nicht so war wie ein gewöhnlicher Junge, aber eben auch
nicht so extrem apathisch wie zu diesem Tag.
Die Grube ist nich allzu tief... vielleicht zwei - drei Meter. (gut vielleicht doch tief...) Aber der Waldboden ist ja sehr weich und da er nunmal
etwas geistig ... "verwirrt" ist, hat er es alles gut vorbereitet.
Sonst wäre die Kiste ja auch nicht da Augenzwinkern
Und nein, im nächsten Teil kommt noch nicht wie er das alles geplant hatte.
Vielleicht irgendwann später mal (;

Ich hoffe ich konnte wenigstens einige Sachen erklären.

Gern noch andere Kommentare (:
03.05.2008 17:09 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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