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Zum Ende der Seite springen Kurzgeschichte / Tod
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Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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Dabei seit: 11.02.2005
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Kurzgeschichte / Tod Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

So, Nini hatte mich letztens so auf einen schreibwettbewerb bei uns in der Nähe aufmerksam gemacht und weil ich nicht so viel Zeit hatte, einen völlig neuen Text zu schreiben (sollte zum Vortragen etwa 10min gehen) hab ich einfach meine bereits existierende Geschichte "Hilflos-wenn der Tod verlockt" genommen und einfach den Anfang genommen und die geschichte enden lassen, bevor sie so richtig angefangen hat. Eh ja, tolle Ausdrucksweise, ich weiss, aber weiss net, wie ich sonst sagen soll. lest es doch einfach, die, welche meine geschichte kennen, werden sicherich verstehen, was ich meine. großes Grinsen

Hilflos - wenn der Tod verlockt

Tränen strömen über ihre Wangen. Niemals hätte sie gedacht, dass es so weit kommen wird, dass sie diesen letzten Schritt wirklich tun soll.
Zitternd steht Lana auf dem Bettongeländer der Autobahnbrücke. Was hat sie falsch gemacht? Lana weiss keine Antwort, weiss nur, dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt, als zu springen. Es wäre kein Leben mehr, wie es nun ist. Es wäre eine einzige, quälende Lüge. Am ganzen Körper schlotternd starrt das blonde Mädchen in den Abgrund vor ihr. Niemals hätte sie geahnt, wie schwierig es sein kann, einfach einen Schritt zu machen, einfach zu fallen. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Es gibt keinen anderen Ausweg. Diesmal wird sie sich trauen. Niemand wird ihr dazwischen kommen, denn niemand weiss, dass sie hier ist. Es tut ihr weh, an all die Zurückbleibenden zu denken, damit darf sie sich nicht beschäftigen. Energisch schüttelt sie den Kopf. Nichts wird sie davon abhalten können, zu springen.
Das Herz schlägt wie wild, als würde es gleich zerspringen, ihr Atem geht flach, schnell, ungleichmässig. Tränen strömen und kräftige Schluchzer schütteln und würgen das verzweifelte Mädchen. Eine Hand liegt auf dem Bauch. Sie darf nicht daran denken, denn noch kann sie es verdrängen, noch ist nichts zu sehen, nichts zu spüren. Lana ist sich der Verantwortung bewusst, der Konsequenz ihres bevorstehenden Handelns. Es fällt schwer, über Leben zu entscheiden. Über Leben, das nicht ihr eigenes ist. Aber die Zeit ist um, es gibt keinen Ausweg, Lana ist allein.
Plötzlich hört sie eine Stimme in der Ferne. Sie kann nicht erkennen, wem sie gehört, aber sie ruft ihren Namen. Jetzt, jetzt oder nie. Die Stimme kommt näher. Sie ist voll Angst, hoch und kreischend, von Tränen erstickt. Lana kneift die Augen zusammen. Nur ein Schritt, nur ein winziger Schritt trennt sie von der Erlösung ihres Leidens, ihrer Verzweiflung.
„Lana, tu’s nicht, bitte“, hört das verzweifelte Mädchen die Stimme rufen, erkennt sie im letzten Augenblick.
„Es muss sein, Valerie“ flüstert Lana traurig und macht den einen Schritt, gerade als ihre kleine Schwester bei ihr ankommt. Eisige Kälte auf ihrem Gesicht, der Wind rauscht in ihren Ohren, dann die ewige Dunkelheit.

Eine schwarze Rose segelt langsam und schwermütig zu Boden, bleibt zwischen den anderen Blumen auf der durchnässten Erde liegen. Regentropfen perlen von ihren Blütenblättern ab, neue ersetzen die Versickernden. Schwarze Rosen gehörten zu Lanas Liebsten und diese sticht aus dem Meer von Farben hervor, wie es Lana einst aus der Menge der Leute getan hat.
Beängstigend gut hatte sie den Schein wahren können, während der letzten Wochen ihres Lebens, hatte sie getäuscht. Und die Frage wird aufgeworfen, wer das Mädchen wirklich gekannt hat

„Lana, tu’s nicht, bitte“
Wieder und wieder hallen diese letzten Worte in Valeries Kopf, wie ein endloses Echo. Die letzten Worte, die sie ihrer Schwester mit auf den Weg gegeben hat. Unerträglich ist die Erinnerung für Valerie an den Abend, als sie nach Hause gekommen ist, statt ihrer Schwester nur den Brief auf deren Schreibtisch gefunden, den sie bis heute nicht geöffnet hat. Sie hat sofort gewusst, was darin stehen würde, hat nicht erst den Umschlag öffnen müssen. Sie hat nichts falsch gemacht, ist aus dem Haus gestürmt, die Strasse entlang zur Brücke gelaufen. Sie hat gewusst, dass es Lana ernst gewesen ist, hat gewusst, dass es für die grosse Schwester nur einen Ort geben konnte, an dem sie es endgültig hätte beenden. Valerie hatte nichts falsch gemacht. Und doch war sie zu spät gekommen, Lana hatte es getan, diesmal wirklich.

Der Himmel verdunkelt sich allmählich. Nicht wegen den Wolken, aber die Nacht wird bald hereinbrechen. Doch Valerie scheint ohnehin alles leerer, dunkler, farbloser als zuvor. Das einst gemeinsame Zimmer, dass sie immer für zu klein gehalten hat, kommt ihr nun gross und weit vor, ohne das fröhliche Lachen der Schwester. Und wenn sie am Abend im Bett liegt, ist es sonderbar still, wenn Lana nicht da ist, mit der sie den vergangenen Tag besprechen kann, deren gleichmässiger Atem sie sanft in das Land der Träume begleitet hat.
Immer wieder stellt sich das Mädchen die Frage, ob es für die geliebte Schwester keinen anderen Ausweg gegeben hätte, als in den Tod zu gehen, was der wirkliche Hintergrund für diese Verzweiflungstat gewesen ist. Lana hat immer glücklich und zufrieden gewirkt, war stets freundlich gewesen und hatte immer ein Wort der Zuversicht bereit gehabt. Selbst wenn die Schwester in den letzten Wochen eher ruhiger geworden ist, hätte Valerie nie geglaubt, dass es so schlimm sein könnte, dass Lana diesen einen letzten Schritt wirklich tun könnte. Keiner kann es verstehen, denn niemand weiss die ganze Wahrheit. Niemand weiss von der Verantwortung, die Lana nicht ertragen konnte, die zu gross schien für ein Mädchen von sechzehn Jahren, von der Verantwortung für ein neues Leben.
Selbst wenn Valeries erster Gedanke dem eigenen Tod gegolten hat, als sie gesehen hatte, wie ihre Schwester gesprungen war, so ist sie längst von diesem Gedanken abgekommen. Zu wertvoll scheint ihr das eigenen Leben, selbst wenn der Weg mal hart scheint, ein Hindernis unüberwindbar. Ein jeder, der zurück schaut auf seinen Weg des Lebens, wird sie entdecken, die dunklen Schluchten, tückischen Gräben, steilen Berge, grossen Steine und Baumstämme, die jeden Weg einzigartig machen. Und wenn es noch so trüb wirken mag, wird derjenige erkennen, dass die einst störenden Steine als Brücken über die Schluchten geschlagen wurden, die Gräben mit den Blättern der Bäume gefüllt sind, um den Sturz zu federn und jeder steile Aufstieg begleitet war. Und wer genau hinschaut, wird Felder von Blumen sehen, die den Rand des Weges säumten und er wird erkennen, dass die Kreuzungen keine Versuchungen oder falsche Abzweigungen waren, sondern Wege von Freunden, die den seinen dort kreuzten. Und lenkt er den Blick neben sich, so wird sehen, dass diese Freunde noch immer neben ihm gehen. Einer näher, einer ferner, der andere ist abgebogen und nur noch weit weg ein Strich am Horizont und ein weiterer ist dem suchenden Blick vielleicht endgültig entschwunden. Und doch zeugt eine Kreuzung von seiner Existenz.
Dies und noch viel mehr ist zu sehen, bleibt man nur kurz stehen, nimmt sich die Zeit, die Dinge von einer anderen Seite zu betrachten. Lana ist das nicht gelungen, zu gross war ihre Verzweiflung, ihre Einsamkeit. Schaut Valerie jetzt neben sich, muss sie feststellen, dass ein Weg fehlt, vielleicht der Wichtigste. Und doch verzweifelt sie nicht daran, denn statt des Pfades neben ihr, schwebt ein Licht zu ihrer Seite, das sie neuen Mut fassen lässt. Es ist nicht irgend eine Kerze, sondern ein Gedanke, eine Erinnerung an einen Menschen, den sie zwar als Person verloren hat, der aber immer in ihrem Herzen weiterleben wird.

Der Wind hat aufgefrischt, Valerie schaudert. Es ist kalt geworden, der Herbst zieht auf. Ein Regentropfen zerplatzt auf der geröteten Wange, gefolgt von einem zweiten. Valerie öffnet den schwarzen Regenschirm und zieht den Kragen der Jacke etwas höher. Dann dreht sie Lanas Grab den Rücken zu, wischt die Tränen beiseite und verlässt, einem leuchtenden Gedanken folgend, den Friedhof.


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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Luthien: 10.02.2006 22:25.

07.02.2006 08:49 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Jani Jani ist weiblich
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand


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*Kreisch!*
*Gerade nöie geschichte von lulu entdeckt hat*

Das hast du eingeschickt??
Wenn du net gewinnst, dann weiss ich also au nim...

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AlLeS eLäNdI kIfFeR!!


Anti-Ami!




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10.02.2006 18:01 Jani ist offline E-Mail an Jani senden Beiträge von Jani suchen Nehmen Sie Jani in Ihre Freundesliste auf
Nienna Nienna ist weiblich
ich will sooommmmmäääärr!!!


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@jani: joa, das hab ich ihr auch schon gesacht... großes Grinsen
entweder nehmen sie sie, oder sie sin allesamt bescheuert *nick*

hab eben erst gemerkt, das du die reingestellt hast, lulu...
habsie ja schon vorgelesen, aber trotzdem hat sie hier noch n'beitrag verdient, wie jedes einzelne noch-so-kleinste dings, das was mit geschten zu tunhat und du hier reinstellst großes Grinsen

also, ich finds einfach nur hammer, finde es super, wie du das hiereingebaut hast (dazu müsste man jetzt die entstehung des textest kennen, lulu hat den anfang von hilflos mit nem neuen kurztext zusammengetan) es passt einfach voll rein und ja....einfach spitze...
(sehr sinnvoller kommentar, wiedermal)
besonders der schluss, der gibt einem einfahc noch den rest. rundet das ganze so schön ab... ich liebe sie (die kurzgeschichte)

ich geh jetzt meine noch so weit überarbeiten, bis es verantwortbar ist, sie hier reinzutun...hau

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11.02.2006 23:17 Nienna ist offline Beiträge von Nienna suchen Nehmen Sie Nienna in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Nienna anzeigen
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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dankööö schön, aber ich denke nicht, dass sie mich nehmen... mir gefällts net so...
wie dem auch sei, es wäre auch blöd, weil die vorlesung am sound goes on ist...

In deiner sind doch nur die rechtschreibefehler!!

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11.02.2006 23:30 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Nienna Nienna ist weiblich
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wath??? sound goes on??? *das noch nicht mitgekriegt hat*
aber das dauert sicher nicht so lange, und dann würden wir feiern gehen... auf deinen erfolg großes Grinsen
nö, bei meinem sins ned nur rechtschreibefehler...des alles so zusammenhangslos...

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11.02.2006 23:51 Nienna ist offline Beiträge von Nienna suchen Nehmen Sie Nienna in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Nienna anzeigen
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