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Zum Ende der Seite springen Auch im Tode vereint
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Alruna Alruna ist weiblich
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Auch im Tode vereint Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich habe mich heute mal wieder an eine Geschichte gewagt und würde mich freuen, wenn sie jemand lesen würde. Ich würde mich ebenfalls riesig über Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen, am meisten natürlich über Lob Zunge raus

AUCH IM TODE VEREINT
Tarja schritt andächtig über den gepflasterten Weg und schaute sich um. Lange war sie nicht mehr hier gewesen und konnte durch die Dunkelheit nicht viel erkennen, doch sie hatte gehört, dass es sich nicht so viel verändert hatte. Am Eingangstor wären nur Rosen gepflanzt worden, welche im Dorf für viel Gesprächsstoff gesorgt hatten. Waren Rosen geeignet für solch einen traurigen Ort? Tarja sah nur ihre Umrisse, doch sie fand sie wunderschön. Sie fand diesen Ort auch nicht traurig und konnte noch nie verstehen, warum die Menschen in ihrem Dorf den Friedhof so hassten.
Natürlich verbindet er immer etwas Schmerzvolles und auch Tarja hatte Schmerzen erlitten. Schmerzen, die sie nur zu gerne vergessen würde, jedoch sah sie den Friedhof eher als Möglichkeit weiteren Kontakt zu den verlorenen Menschen aufzunehmen.
Sanft strich sie über den Grabstein.
,,Sei mir bitte nicht böse, dass ich so lange nicht mehr da war." Tarja schnappte sich eine Locke ihres schulterlangen Haares und spielte damit herum. ,,Onkel Robert ist Jane fremd gegangen und nun gibt es viel Ärger. Ich muss aufpassen, dass er ihr nichts tut."
Sie schaute auf ihre dünnen Finger und berührte den Namen ihres Geliebten.
Arto Halonen
,,Weißt du noch, letzten Sommer, als wir Jane und Robert auf ihrer Ranch besuchten? Wir kümmerten uns um die Pferde, halfen im Stall und ritten aus. Einige Wochen nach deinem Tod sind sie pleite gegangen und haben die Ranch mitsamt den Pferden verkauft. Auch Maaret. Kannst du dich noch erinnern? Robert versprach mir Maaret zu schenken, sobald man sie reiten konnte." Ein Träne floss über ihr Gesicht und eine weitere folgte ihr.
Vorsichtig wischte Tarja sie weg. Die Zeit mit Arto auf der Ranch war wunderschön gewesen. Einige Wochen zuvor hatten sie einen Streit gehabt und solch ein Urlaub war genau das Richtige für sie gewesen. Sie hatten sich geliebt wie nie zuvor und ihre Beziehung wurde intensiver als vor dem Streit.
,,Doch ich sollte nicht von solch traurigen Dingen erzählen, wo ich doch ein Geschenk für dich habe." Sie nahm ihre Handtasche von der Schulter und holte eine kleine Kiste heraus. Freudig öffnete sie sie. ,,Ich hoffe, es gefällt dir..."
Tarja zog aus der Kiste eine Kette mit einem silbernen Kreuz heraus und hängte sie über den Grabstein. Sie hatte die Kette einige Tage zuvor auf einem Flohmarkt entdeckt. Die Verkäuferin wollte zunächst einiges an Geld haben, doch als sie Tarja sah, änderte sie ihre Meinung. ,,Du bist etwas Besonderes. Nutze sie richtig und sie wird dir eine große Freude sein."
Zunächst war sie sehr verwirrt und wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Dann erinnerte sie sich jedoch an Arto`s Vorliebe zu solchen Ketten. Er war nicht christilch, mochte einfach das Symbol. Also kaufte Tarja sie.
Plötzlich hörte sie hinter ihr ein Geräusch. Sie drehte sich blitzschnell um und versuchte angestrengt in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Zunächst sah sie nichts, doch bald erkannte sie die Umrisse eines Vogels. Vorsichtig tappte er umher und suchte Würmer. Nach einigen besonders prachtvollen Exemplaren hob er wieder ab und flog weg.
Erleichterte drehte Tarja sich wieder um und betrachtete den Grabstein. Sie und Arto`s Mutter hatten ihn gemeinsam ausgesucht und er war richtig schön geworden. Ein rundlich geformter Stein aus hellem Marmor mit drei schwarze Herzen in der linken Ecke. In der Mitte stand sein Name in geschwungener Schrift. Er hätte ihn sich sicher auch so ausgesucht, dachte sich Tarja und biss sich auf die Lippe. Doch normalerweise hätte es noch ein wenig Zeit gehabt.
Ihre Gedanken wurden durch ein grelles Licht unterbrochen, welches aus den drei Herzen zu kommen schien. Durch ihre Lippen fuhr ein heller Schrei und entsetzt wollte sie weglaufen. Doch das Licht blendte ihre Augen, sie verlor das Gleichgewicht und landete auf allen Vieren.
Schwer atmend schaute sie auf den Boden vor ihr und versuchte sich an das Licht zu gewöhnen. So plötzlich wie es kam, war es auf einmal weg.
Tarja drehte ihren Kopf in Richtung des Grabsteines und sah einen dunklen Umriss hinter dem Grabstein hervorkommen. Er schien immer größer zu werden und hatte bald die Größe eines Menschens. Mit zittrigen Beinen stand sie auf und wollte erneut davon rennen. Eine Hand hielt sie jedoch zurück. Tarja rang nach Atem und schrie auf. ,,Lassen Sie mich los, lassen Sie mich los. Ich möchte weg hier."
Doch eine zweite Hand berührte sie und zwang sie, sich umzudrehen. Zitternd drehte sich das Mädchen um und schaute auf den Boden. Was geschah mit ihr? War sie in einem falschen Film? Wo kam plötzlich diese Gestalt her? Ihr Herz schien so laut zu pochen, dass sie Angst hatte, man konnte es hören.
,,Tarja.." Die Hand drückte sanft ihren Kopf hoch, doch sie hatte ihre Augen vor Schreck fest verschlossen. ,,Nun schau mich doch endlich an. Ich wollte dich doch gar nicht so erschrecken." Diese Stimme kannte sie doch! Tarja schlug augenblicklich ihre Augen auf und schaute in Arto`s Gesicht. Sprachlos starrte sie ihn an, in ihrem Kopf jedoch schwirrten tausend Gedanken umher. Wie kann er hier sein? Ist er nicht tot? Anstatt zu fragen, schaute sie ihn weiter ungläubig an. Das ist sicher ein Geist. Das kann nicht Arto sein. Sie hatte ihn doch noch tot bei der Beerdigung gesehen, wie er kalt und bleich dalag...
,,Nun schau mich doch nicht so an, als ob ich aus einem Grab gestiegen wäre, auch wenn ich es gerade bin." Arto lachte. ,,Na komm." Er nahm zärtlich ihre Hand und zog sie an sich. Tarja erschrack bei der Berührung. Sie ließ sich von ihm in den Arm nehmen und dachte darüber nach, dass er vielleicht doch nicht tot sein mag. Er lebt! Eine Freudenswelle stieg in ihr auf und sie fuhr mit ihren Händen durch sein Gesicht. Alles fühlte sich so echt an. Seine kleine Narbe an der Backe, seine weichen Lippen... Er ist nicht tot! Sie reckte sich und bedeckte seinen Mund mit wilden Küssen. Tränen flossen über ihr Gesicht. Sie hatte niemals damit gerechnet ihn je wieder zu sehen. ,,Och Maus, nicht weinen." Arto strich über ihr braunes Haar und drückte sie fest an sich. Die Wärme seines Körpers strömte nur so in ihren und hinterließ ein vertrautes Gefühl.
Nach einigen Minuten löste sich Tarja von der Umarmung und schaute ihn an. ,,Wie ist das passiert? Ich habe dich doch gesehen. Du warst tot..." Sie schluckte und schaute auf den Boden. Es war so fürchterlich gewesen ihn tot zu sehen, wo man einen Tag zuvor noch mit ihm gelacht, gekuschelt und ihn geliebt hat.
,,Ich bin immer noch tot. Aber diese Kette hat etwas Magisches, etwas, was sich nicht erklären lässt. Sie ermöglicht es mir in der Nacht mein Grab zu verlassen um meine Geliebte heimzusuchen." Arto küsste sie auf die Stirn. ,,Wirst du mich so oft es geht mit dieser Kette besuchen?" Hoffend schaute er sie an.
Tarja lachte. ,,Natürlich werde ich. Denkst du ich geb dich jetzt noch einmal her? Ich werde jede Nacht kommen."
Erleichert fielen sie sich erneut in die Arme. ,,Ich liebe dich..." Tarja legte lächelnd ihren Kopf auf seine Schulter. Sie war so glücklich ihn wieder zu sehen. Arto war für sie ihr Leben gewesen und war es immer noch.
Plötzlich packte Arto sie und hob sie hoch. Sie verlor den Boden unten ihren Füßen, wurde jedoch schnell wieder auf einem Stück Wiese abgesetzt. Mit einem zufriedenem Lächeln beobachtete sie, wie Arto sich neben ihr legte und in den Himmel schaute. Wie eine Katze knuddelte sie sich an ihn und sog genüsslich seinen männlichen Duft sein. Es roch nach einem Hauch Vanille. Ein Duft, in den sich Tarja schon früher verliebt hatte.
,,Ich habe dich so vermisst.", flüsterte sie und streichelte sanft über seinen Arm. ,,Ich dich auch. Doch solange deine Liebe nicht nachlässt, werde ich dich besuchen können und du musst mich nie mehr vermissen. Es liegt nur an dir, wie lange ich noch nachts aus meinem Grab steigen kann." Tarja nickte. Sie wusste, es ist ein Zauber. Vielleicht ein Liebeszauber. Doch sie war sich sicher, dass sie nie aufhören würde, ihn zu lieben. Genüsslich knuddelte sie sich noch enger an ihn. Dieser Moment sollte nie aufhören, doch sie sah schon am Himmel, dass die Sonne langsam aufging und lange würde Arto nicht mehr bei ihr beiben können. Dann müsste sie einen ganzen Tag überstehen, bevor sie ihn wiedersehen könnte. Aber was ist schon ein Tag? Bis vor Kurzem dachte sie, sie würde ihn erst in einer Ewigkeit wieder sehen!
,,Ich muss bald gehen.", bestätigte Arto ihre Gedanken. Tarja nickte und beugte sich zu ihm. Ihre Lippen berührten sich und verschmolzen zu einem zarten Kuss.
,,Ich muss jetzt los, Liebling." Arto gab sich einen Ruck und stand auf. Tarja folgte ihm.
Langsam gingen sie zu seinem Grab zurück und umarmten sich ein letztes Mal für heute.
,,Bis Morgen.", flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr noch einen Kuss. Dann verschwand er in einem hellem Licht...
27.05.2008 22:21 Alruna ist offline E-Mail an Alruna senden Beiträge von Alruna suchen Nehmen Sie Alruna in Ihre Freundesliste auf
Freches Möhrchen Freches Möhrchen ist weiblich
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Mhh... also ich find geil großes Grinsen
Einzig was mich stört, ist, dass du die spannende Stelle, wo plötzlich dieses Licht aus dem Grabstein kommt viel zu kurz beschreibst. Vorher hast du alles sehr schön beschrieben, viele Dinge mit eingebracht und dann ganz plötzlich machst du einen kompletten abschnitt in 3 oder 4 Sätzen XD
Insgesamt hast du danach einen etwas anderen Schreibstyl aber ich finds echt super und würde gerne weiter lesen. Ist irgendwie interessant..
Lg

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Kaze Hikaru
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27.05.2008 23:03 Freches Möhrchen ist offline E-Mail an Freches Möhrchen senden Beiträge von Freches Möhrchen suchen Nehmen Sie Freches Möhrchen in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Freches Möhrchen anzeigen
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Dankeschön. Ja du hast Recht bei dieser Stelle. Werde mich gleich morgen dransetzen und bearbeiten fröhlich
Was meinst du damit, dass ich DANACH einen anderen Schreibstyl habe? Habe ich nach der Stelle mit dem Licht mein Schreibstyl verändert oder wie meinst du das?
glg
27.05.2008 23:31 Alruna ist offline E-Mail an Alruna senden Beiträge von Alruna suchen Nehmen Sie Alruna in Ihre Freundesliste auf
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der kosename maus klingt zu abgedroschen für diesen teil..werd eihn gleich noch genauer durchlesen..die idee ist nicht schlecht. aber sie begreift zu schnell..wo ist die angst, die unsicherheit, der zweifel an der tatsächlichkeit dieses geschehens=

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28.05.2008 17:32 lautlos ist offline E-Mail an lautlos senden Beiträge von lautlos suchen Nehmen Sie lautlos in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von lautlos anzeigen
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Dankeschön für eure Kommentare. Habe im Moment nicht so viel Zeit (daher auch die späte Antwort) aber wenn ich wieder ein wenig mehr Zeit habe, werde ich die Geschichte nochmal überarbeiten
lg smile
18.06.2008 12:08 Alruna ist offline E-Mail an Alruna senden Beiträge von Alruna suchen Nehmen Sie Alruna in Ihre Freundesliste auf
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RE: Auch im Tode vereint Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ou, Zeichensetzung. ...
Zitat:

,,Ich habe dich so vermisst.", flüsterte sie

. weg

Zitat:
Er war nicht christilch christlich, mochte einfach das Symbol.

Doch das Licht blendte blendete ihre Augen, sie verlor das Gleichgewicht und landete auf allen Vieren.

Tarja schlug augenblicklich ihre Augen auf und schaute in Arto`s ohne Apostroph Gesicht.

Sie hatte ihn doch noch tot bei der Beerdigung gesehen, wie er kalt und bleich dalag auseinander geschrieben...

Tarja erschrack ohne ck bei der Berührung.

Eine Freudenswelle (kenn ich so als Wort gar nicht. Vielleicht lieber als "Eine Welle der Freude ..." beschreiben?) stieg in ihr auf und sie fuhr mit ihren Händen durch sein Gesicht.

Erleichtert fielen sie sich erneut in die Arme.

Dieser Moment sollte nie aufhören, doch sie sah schon am Himmel, dass die Sonne langsam aufging und lange würde Arto nicht mehr bei ihr bleiben können.


Soviel von meiner Seite. Nur fehlen mir in dieser Geschichte mehr Gefühle, Mimik & Gestik der Personen (bsp: sie verzog angewidert das Gesicht etc) ... von der Story her sehr schön.

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18.06.2008 14:38 Brightless ist offline E-Mail an Brightless senden Beiträge von Brightless suchen Nehmen Sie Brightless in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Brightless in Ihre Kontaktliste ein
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