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Zum Ende der Seite springen Großeltern · Demenz und andere altersbedingte Krankheiten
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Startpost-Retter
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Großeltern · Demenz und andere altersbedingte Krankheiten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo,

Ich wollte mal nachfragen, wie es um den Zustand eurer Großeltern bestellt ist.
Ein wenig von mir: Meine beiden Opas sind schon mehr oder weniger seit ich denken kann tot, der eine ist schon lange vor meiner Geburt gestorben.
Meine eine Oma ist jetzt gute 87 Jahre alt und der geht's eigentlich noch recht gut. Sie lebt noch in ihrem eigenen Haus, hat einen Lebensgefährten und macht noch viele Arbeiten selbst (Haushalt und Garten etc.), sofern sie es noch kann. Sie hatte vor ca. einem Jahr eine Hüftoperation, in der ihr ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wurde, aber an sich geht es ihr gesundheitlich noch recht gut.

Meine andere Oma (ca. 89) kam vor einigen Jahren nach einer Knieoperation in ein Seniorenheim, da sie bei sich zuhause die Treppen nicht mehr bewältigen konnte. Die ersten paar Jahre ging es ihr dort ganz gut.
Ich war bis Ostern einige Zeit lang nicht mehr bei ihr, weil ich es schwer zu verkraften finde zu sehen, was einen erwarten könnte, wenn man alt und pflegebedürftig ist. Das tat mir leid um die ganzen Menschen, die dort auf die Hilfe der Pfleger angewiesen waren etc.

Als ich dann bei ihr war, war ich extrem geschockt; mein Vater hatte mich schon vorgewarnt, dass ich sie wohl nicht mehr wieder erkennen würde.
Sie hatte weiße Haare (früher hatte sie immer Tönungen drin), ihr Gesicht war eingefallen, sie saß im Rollstuhl und hat gezittert.
Das Schlimmste für mich damals war, dass sie mich überhaupt nicht erkannt hat. Man hat sie nicht verstanden, wenn sie etwas sagen wollte und wenn man sie aufforderte, es bitte noch mal zu wiederholen, wusste sie nicht mehr, was sie gesagt hatte.
Das war ziemlich schlimm für mich, sie so zu sehen, nachdem sie früher immer eines meiner Vorbilder war, oft für meinen Bruder und mich gekocht hat und ich gern bei ihr war.

Ergeht es einem eurer Großeltern änhlich? Oder sind sie noch quietschfidel? Was würdet ihr euch für euch selbst für ein Schicksal wünschen? Könntet ihr euch vorstellen, dement zu sein und nicht mehr zu wissen, was ist sagt/tut?

Ich finde es schwer, bei einem geliebten Menschen mitanzusehen, wie es laufen kann und zu wissen, dass dieses Schicksal jeden ereilen kann. Ich würde damit nicht leben wollen/können, glaube ich.

LG; Jana

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29.08.2010 11:15 Startpost-Retter ist offline Beiträge von Startpost-Retter suchen Nehmen Sie Startpost-Retter in Ihre Freundesliste auf
leli
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Meine Großeltern väterlichseits sind beide verstorben. Bei dem Transport meiner Oma ins Krankenhaus stand ich als kleines Kind mit im Zimmer - ich kann mich heute noch viel zu gut an die Szene erinnern. Meine Großeltern mütterlicherseits leben beide noch. Allerdings hat uns im letzten Jahr ein Schicksal ereilt, was ich hier nicht weiter breittreten möchte. Seitdem geht es mit meinem Opa bergab. Ähnlich wie bei dir macht es mich traurig, meinen Opa so schwach zu sehen - früher war er immer mehr der Lehrmeister; sehr stolz und eben auch irgendwie Vorbild für mich. Man sieht richtig wie dieser Vorfall ihn zerbrochen hat. Meine Oma ist noch relativ fit, man merkt es ihr nur manchmal an ihrem Gedächtnis an.
Was ich mir für mich selbst wünschen würde kann ich nicht sagen. Will ich überhaupt alt werden? Heute würde ich diese Frage ganz klar mit nein beantworten. Aber vielleicht werde ich später doch alt werden wollen, mit meinem Opi-Mann ein kleines Café in Paris führen und glücklich & ruhig irgendwann nachts einschlafen - soweit die Vorstellung. ;o Ob ich mir vorstellen kann dement zu sein? Ich weiß nicht. Wenn man es ist, weiß man es nicht. Ich würde es keinem Wünschen, nichtmal meinem schlimmsten Feind.
29.08.2010 11:54 leli ist offline Homepage von leli Beiträge von leli suchen Nehmen Sie leli in Ihre Freundesliste auf
sina91 sina91 ist weiblich
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Meine Großeltern väterlicherseits sind bereits beide gestorben.
Mein Opa bereits vor 11 Jahren, da war ich erst 8 und habe es natürlich nicht ganz so mitbekommen, weil die Beiden auch in Hamburg, also gut 200km wegwohnten und wir nicht so oft da waren. Er hatte Lungenkrebs, wahrscheinlich, weil er relativ viel geraucht hat.
Meine Oma ist vor etwas mehr als 2 Jahren gestorben. Das war für mich ziemlich erschreckend, weil sie vorher immer sehr lebenslustig und eigentlich vollkommen gesund war, und als bei ihr Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt wurde, ist sie innerhalb von nicht einmal 9 Monaten gestorben.
Besonders als ich sie öfters mit meinen Eltern im Hospiz besucht habe, wo sie die letzten drei Monate lag, war es oft schockierend, wie schnell sich der Zustand von Besuch zu Besuch verschlechtert hat.

Meine Opa mütterlicherseits ist ebenfalls vor 1,5 Jahren gestorben.
Er hatte Prostatakrebs, und war zudem schon seit mehreren Jahren stark dement. Kinder, Enkelkinder etc. hat er immer erkannt, er konnte sich auch immer an seine Kindheit etc. erinnern und stundenlang davon erzählen, nur was in den letzten Minuten und Stunden war usw., daran konnte er sich absolut nicht erinnern.
Besonders schlimm war es, als er im Krankenhaus lag. Die Krankenschwestern wussten, dass er dement war, das hat meine Mutter denen desöfteren gesagt, so richtig verstanden, was das bedeutet, haben sie aber scheinbar nicht. Er musste eigentlich tägl. mehrere Tabletten schlucken, die Krankenschwestern haben ihm die hingelegt, und er hat sofort darauf vergessen, dass er sie nehmen muss.
Abends, als es aufgefallen ist, wurden ihm dann alle Tabletten auf einmal "reingestopft".
Meine Mutter und ihre Geschwister haben sich dann letztendlich entschlossen, ihn nach Hause zu holen und dort zu pflegen.
In der Zeit bin ich dann auch nicht mehr mit dorthin.. Meine Mutter meinte immer, wir sollen ihn so in Erinnerung behalten, wie er war, und das habe ich dann auch akzeptiert, da meine Mutter es wahrscheinlich nicht ohne Grund gesagt hat..

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29.08.2010 13:38 sina91 ist offline E-Mail an sina91 senden Homepage von sina91 Beiträge von sina91 suchen Nehmen Sie sina91 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie sina91 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von sina91 anzeigen
Theresula Theresula ist weiblich
BENUTZER HAT DIE LÖSCHUNG BEANTRAGT


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Ich wohne noch mit Oma & Opa väterlicherseits unter einem Dach (genauso wie mit Onkel und Tante) und bei mir Leben glücklicherweise noch alle. Oma und Opa mütterlicherseits sind getrennt, mein Opa hat schon ewig eine neue Frau (die ich auch als Oma bezeichnen würde. smile ).

Mein Opa väterlicherseits ist letztens ins Krankenhaus gekommen, hat das aber gut überstanden. Er hat immer einen ziemlich heftigen Lebensstil gehabt, anstrengende Körperliche Arbeiten verrichtet, immer viel Alkohol getrunken. Er wird 71, geistig geht es ihm noch gut. Bei meiner Oma sah es bis Anfang diesen Jahres auch noch ziemlich gut aus, sie klagt halt nur darüber dass sie kaum schlafen kann und sowas. Sie vergisst auch immer mehr Sachen und hat allgemein eine ganz schlechte Einstellung zum Leben, was aber auch daran liegt auf jeden Fall, dass meine Eltern sich Anfang des Jahres getrennt haben und sie das ziemlich fertig gemacht hat. Außerdem kommt dazu, dass sie ihr Leben lang eine Firma geleitet hat die ihr Sorgen bereitet und dann noch die Sorgen über ihre 4 Kinder.
Oma und Opa väterlicherseits.... naja, mit denen Lebe ich halt schon immer zusammen, wir sind jeden Sonntag rüber gegangen und haben dort Kaffee und Kuchen mit der ganzen Familie gegessen, hier werden Geburtstage alle zusammen gefeiert und all sowas.
Und besonders bei meiner Oma tut es sehr weh zu sehen, was für eine Einstellung sie mittlerweile zum Leben hat...
Sie geben mir irgendwie Halt, finde ich. Sie halten die Familie T. zusammen. Und wenn sie irgendwann nicht mehr da sind, naja, schwer vorzustellen.

Meiner Oma mütterlicherseits geht es noch sehr gut. Sie hat vor zwei Jahren mit dem Rauchen aufgehört, kommt einmal die Woche vorbei und ja, ich hab zu ihr auch ne ganz andere Beziehung als zu meiner Oma väterlicherseits. Enger eigentlich.
Aber ihr geht es wirklich noch echt gut und das freut mich.
29.08.2010 13:42 Theresula ist offline Beiträge von Theresula suchen Nehmen Sie Theresula in Ihre Freundesliste auf
Schnegge
...


Dabei seit: 30.04.2005
Beiträge: 5.795

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Also mütterlicherseits - meine Oma ist jetzt 68 und der geht's noch super. Außer halt die üblichen Beschwerden, die mit dem Alter kommen wie zB Rückenschmerzen, aber sonst geht's ihr gut. Sie wohnt mit meinem Opa noch in der Wohnung, kocht, putzt, macht alles. Außerdem unternimmt sie noch unheimlich viel, fliegt Urlaub nach Sri Lanka usw. Jetzt hat sie sich erst ein sauteures, nagelneues Auto gekauft. Also ihr geht's gut ^^
Mein Opa (70) war schon sehr lange Alkoholiker, der hat nie mehr gemacht als Fernsehen und trinken. Vor ein, zwei Jahren hatte er eine schwere Krankheit, von der bis heute niemand weiß, warum, vermutlich hat es aber damit zu tun, dass er früher mit Aspest gearbeitet hat. Inzwischen geht's ihm aber wieder gut, nur außer fernsehen und Gasthaus gehen tut er nicht viel. Er ist allerdings auch relativ schwerhörig geworden, was etwas anstrengend ist, aber ansonsten voll da.

Väterlicherseits ist mein Opa gestorben als ich sieben oder so war. Ich weiß es nicht mehr genau, ich mochte ihn nie gerne als Kind und daher hat mich sein Tod auch nicht mitgenommen. Außerdem kann ich mich kaum mehr an ihn erinnern.
Meine Oma (85 oder so) leidet mittlerweile sehr, sehr stark an Demenz. Sie erkennt nicht einmal ihre eigenen Kinder, obwohl sie mit ihrer Tochter, derem Mann und ihren Enkeltöchtern in einem Haus wohnt. Die kommen damit recht gut klar, mir ist das ehrlich gesagt - so gemein es klingt - relativ egal. Ich mochte sie nie, hatte nie viel mit ihr zu tun und sie wusste früher auch schon nicht genau, wie ich heiße. Jetzt erkennt sie mich eben gar nicht mehr. So viel Unterschied macht das nicht.

Allerdings kann ich allgemein nicht gut mit alten, kranken oder behinderten Menschen umgehen. Ich kann's einfach nicht. Deshalb hab' ich ehrlich gesagt kaum was mit ihnen zu tun und ja.
Wenn ich selber mal so alt bin möchte ich meinen Kindern/Enkelkindern aber nicht unbedingt so zur Last fallen. Was ist das schon für ein Leben, wenn du keinen mehr erkennst, alles sofort vergisst und nichts mehr machen kann. Ich denke, da werde ich mir was einfallen lassen.
29.08.2010 16:05 Schnegge ist offline E-Mail an Schnegge senden Beiträge von Schnegge suchen Nehmen Sie Schnegge in Ihre Freundesliste auf
Mona Mona ist weiblich
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Beiträge: 6.018

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mona: 02.04.2012 14:55.

29.08.2010 23:21 Mona ist offline E-Mail an Mona senden Beiträge von Mona suchen Nehmen Sie Mona in Ihre Freundesliste auf
Patricia Patricia ist weiblich
When I found you, my heart found a home.


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Meine Großeltern väterlicherseits kenne ich nur aus Erzählungen, mein Opa mütterlicherseits ist ein Jahr vor meiner Geburt tödlich verunglückt. Mit meiner Oma mütterlicherseits lebe ich seit 19 Jahren unter einem Dach. Sie hat dieses Jahr ihren 81. Geburtstag gefeiert und ist - zumindest geistig - noch topfit.
Körperlich ist sie ziemlich angeschlagen. Auch, wenn sie sich das so gar nicht eingestehen will. Sie hatte in den letzten Jahren mehrere Bandscheibenvorfälle und hat insgesamt über 6 Wochen im Krankenhaus gelegen. Von einem dieser Bandscheibenvorfälle hat sie ein lahmes Bein zurückbehalten, welches bei der kleinsten Belastung wegknickt. Wahrscheinlich wird sich der betroffene Nerv auch nie wieder vollständig erholen. Trotzdem lässt es meine Oma kein Stück ruhiger angehen. Sie fährt immer noch Auto, geht einkaufen, schmeißt den Haushalt und kümmert sich um ihren Garten. Jegliche Hilfe lehnt sie ab.
Ja, ich würde sagen meine Oma ist noch ziemlich gut beieinander.

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Wir freuen uns auf Dich! smile


29.08.2010 23:45 Patricia ist offline E-Mail an Patricia senden Beiträge von Patricia suchen Nehmen Sie Patricia in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Patricia in Ihre Kontaktliste ein
Luca Luca ist weiblich
Pemberley


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Ich denke auch, dass es ziemlich schwer ist und muss daher wohl beinahe "dankbar" sein, dass ich nur noch eine recht fite Oma habe. Wobei ich auch gestehen muss, dass ich zu meinen Großmüttern (die Großväter gab es zu meinen Lebzeiten schon nicht mehr) kein sonderlich enges Verhältnis gepflegt habe, bzw. pflege.
Viel näher ist da die Frage, was einmal mit den eigenen Eltern passiert. Da finde ich meine eigene Entwicklung (wer hat das eigene Altern schon so plastisch vor Augen? Im Prinzip doch nur ähnliche Überlegungen wie zum eigenen Sterben) viel zweitrangiger, besonders da man Demenz zwar sehr wohl auch selbst bemerkt, aber je nach Fortschreiten und Stadium dann ja gedanklich hinter sich gelassen hat.

Wobei ich auch glaube, dass solche Verwunderungen und Schwierigkeiten sich beinahe natürlich aus unserem Umgang ergeben. Allein dieser Theard zeigt das doch schon (und ich möchte da niemanden einen Vorwurf draus machen). Aber unser Umgang mit diesen Themen ist nun einmal sehr dürftig und ich find es nicht sonderlich überraschend, dass jemand im hohen Alter eingefallen, weißhaarig und verwirrt aussieht, denn so schreitet das Leben nun einmal von dannen und verwundert ist man deswegen, weil man - einmal von eben familiären Punkten - sonst nicht damit in Berührung tritt.
Mag sein, dass ich durch meine Hospizarbeit nicht mehr darüber erschrecke, aber ich finde es übrigens auch richtig, was Janas Vater sagt, dass man die Oma weiter besuchen sollte, denn dieses Absprechen einer Persönlichkeit im Demenzstadium ("ich hätte sie lieber so im Gedächnis behalten", sprich: dynamisch und fröhlich) ist doch ziemlich entwürdigend.

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Romanes eunt domus!


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Luca: 07.09.2010 19:34.

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Ponyhof Ponyhof ist weiblich
Mir gehen die Nickänderungen auf den S*ck


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Mein lieber Opa starb am 26.09.2009 im Krankenhaus, nach dem Anfang Januar ein erneuter Schlaganfall ergangen war. An meinem 19 Geburtstag wurde ich um 5 Uhr morgens aus dem Bett gescheucht, mein Opa schrie im Krankenhaus nach mir und meiner Schwester, meine Schwester hatten wir allerdings schlafen lassen (deutlich zu jung (: )

Jedenfalls war ich innerhalb von 15 Minuten im Krankenhaus, mein Opa war wieder am Bett gefesselt und hat mich sofort erkannt, was für den Zustand schon fast ein kleines Wunder war. Er konnte nicht mehr richtig reden, nur abgebrochene Stücke, das einzige was ich verstanden hab war, dass er mich zum Essen eingeladen hat in unser Stammlokal sobald wir hier raus sind. Danach hat er mich für meine Oma gehalten, anschließend hat er mir erzählt, dass sein bester Freund vor 2 Wochen gestorben ist und ob ich ihn auf die Beerdigung begleite, sein bester Freund starb im Weltkrieg. Anschließend hat er mir von seinem neuen Hobby erzählt, dem Briefmarkensammeln. Was er macht seit er ein junger Spund ist.

Ich war eigentlich ziemlich erleichtert, dass er am 26.09. schließlich eingeschlafen ist und die Maschinen abgestellt wurden, bald ist es ein Jahr und dann gibt es noch meine Oma, die Frau von ihm. Beide väterlicherseits. Meine Oma ist eigentlich recht fit, hat im letzten Jahr aber stark nachgelassen. Mittlerweile wird sie etwas pampig und fängt bei jeder Kleinigkeit an zu heulen, die starke Frau ist verschwunden. Aber sie macht den Haushalt, kocht sogar teilweise noch für uns und wir lassen sie auch gewähren, seit neustem macht sie unsere Wäsche. Ich glaub sie braucht einfach was um die Hand um nicht vollends einzugehen.
Ansonsten hat sie stark abgenommen und meckert über jeden und alles, meinen neuen Freund kann sie gar nicht haben. Sie hätte den alten lieber behalten, aber darauf kann ich leider keine Rücksicht nehmen. Jedenfalls darf ich mir seit Monaten alle paar Tage anhören, dass sie nur einen einzigen Mann hatte und nicht verstehen kann, was ich mit dem Typen da jetzt will, teilweise ist sie wirklich süß.

Mein anderer Opa ist 2006 verstorben, hat mich aber nicht sonderlich gejuckt. Den mochte ich eh nicht, warn Arsch. Meine Mum tat mir ziemlich leid, aber das war eigentlich auch alles. hat sich nicht um mich gejuckt der Kerl und ich mich nicht um ihn. Als Kind wars ganz schlimm, die Geschenke meiner Cousins waren immer riesig und meine und die meiner Schwester ganz winzig und irgendwas billiges, womit wir meist gar nichts anfangen konnten. Aber was solls.

Meine andere Oma lebt auch noch, aktuell im Pflegeheim. Sie ist eine Alzheimerpatientin, vor 2 Wochen hat sie sich - fragt nicht wie - das Handgelenk zum 8ten Mal in 3 Jahren gebrochen. Vor 5 Wochen hab ich den letzten Ausraster im Pflegeheim geschoben, wollte eigentlich nur eben die zu klein gewordene Wäsche für meine Mutter abholen und komm in den Raum und merke "Das stinkt aber krass", Oma liegt im Bett und erkennt mich überings nicht mehr. Ich geb mich dann auch als Pfleger aus, verwirrt sie nicht so. Sie weiß das es mich gibt, denkt aber ich sei vllt 3 oder 4 Jahre alt und eh ich werde 20. Jedenfalls lag meine Oma komplett mit Scheiße beschmiert im Bett, ich hab glaub ich die ganze Station zusammengeschrien, aber hey. Das kann ja nicht angehen.

Insgesamt ist die Situation etwas strange, meine Opas sind beide nicht sehr schön gestorben, beide im Krankenhaus und meine eine Oma erkennt mich nicht mehr, die andere wird senil. Also nicht sonderlich schön, aber das Leben kann man nicht ändern.
Ich hoffe nur, dass es meiner fitten Oma nicht so ergeht wie meinem Großvater, weil noch einmal das durchmachen muss nicht sein, aber die hat noch ein paar Jahre vor sich. Körperlich ist sie nämlich noch ganz fit (:

MfG;
Ponyhof

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08.09.2010 10:16 Ponyhof ist offline E-Mail an Ponyhof senden Homepage von Ponyhof Beiträge von Ponyhof suchen Nehmen Sie Ponyhof in Ihre Freundesliste auf
Vera Vera ist weiblich
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RE: Großeltern · Demenz und andere altersbedingte Krankheiten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Jana

Ich finde es schwer, bei einem geliebten Menschen mitanzusehen, wie es laufen kann und zu wissen, dass dieses Schicksal jeden ereilen kann. Ich würde damit nicht leben wollen/können, glaube ich.


Seit ich an einen Angehörigen selbst erlebe, wie schlimm altersbedingte Krankheiten eigentlich sind - besonders auch für die Mitmenschen - sag ich auch dauernd: "Ich möchte niemals so alt werden, dass ich mich selbst nicht mehr erkenne".

Zu mir und meinen Erfahrungen:
mein Opa mütterlicherseits ist 2005 an einem Gehirntumor gestorben (und ich hab ihn noch auf der Palliativ-Station besucht, wo ich mich auch vorhergehenden Meinungen anschließen kann: oft sind solche Besuche nicht nur einfach erschreckend, sondern verzerren die Erinnerung an geliebte Menschen im Nachhinein auch sehr negativ!). Meine Oma mütterlicherseits, 70, ist geistig gut beinander, körperlich allerdings dauernd im Krankenhaus wegen Gelenksgeschichten (Hüfte, Knie, Zehenballen, etc. wurde alles erneuert und künstlich eingesetzt) - teilweise ist sie aber auch selbst Schuld, dass alles so schlecht verheilt bzw. die Krankheiten wiederkommen, weil sie stark übergewichtig ist, sich nicht an die Diät des Arztes hält und sich nur dann wirklich bewegt, wenn sie einmal im Jahr auf Kur ist.

Meine Großeltern väterlicherseits - die mir sehr viel näher stehen, mich mitaufgezogen haben und auch gleich neben uns wohnen - sind beide 81 und sehr unterschiedlich. Körperlich sind beide voll fit (auf holz klopf!), erledigen sowohl Arbeit im Garten als auch kleinere Arbeit in der Landwirtschaft (Hasengras abmähen, Eier abnehmen, hin und wieder auch füttern), meine Oma kocht jeden Tag und hält ihren Haushalt in Schwung und so können sie sich auch beide um sich selbst kümmern, d.h. waschen, WC gehen etc. können sie (gsd) selbstständig. Lediglich mobil sind sie nicht mehr, auch zu Fuß gehen sie nicht mehr weiter als bis zu den Nachbarn. Meine Oma ist auch geistig voll da, mein Opa leidet allerdings unter Demenz (inkl. Alzheimer), starker Schwerhörigkeit (was das alles noch schwieriger macht) und Zittrigkeit (kein Parkinson, ist bei ihm davon abhängig, wie es seinem Kreislauf geht). Die Demenz ist schlimm, er kennt uns alle nicht mehr beim Namen, weder seinen eigenen Sohn noch sonst irgendwelche Hausmenschen, er nennt uns immer nur "die Frau, die da immer ist" (meine Mama), "die alte Frau" (meine Oma), etc. Er erkennt uns aber, wenn wir vor ihm stehen, so sagt er meiner Mama immer, wenn sie etwas kaufen soll, oder mir, wenn ich Zigaretten holen soll, also er kann uns schon zuordnen, aber er weiß keine richtigen Worte mehr (z.B. ist der Bäcker auch "der mit den Semmeln").

Und am schlimmsten äußert sich seine Krankheit dadurch, dass er sich selbst nicht mehr erkennt - durch das Alzheimer vergisst er viele Dinge, die jetzt so passieren und da er sich an Rückwärtiges erinnert, denkt er, er sei wesentlich jünger und redet immer mit seinem Spiegelbild, weil dieser alte Mann für ihn nicht er ist. Und er wird dann oft sehr wütend, steht stundenlang vorm Spiegel (wir haben außer den Badspiegel schon alle Spiegel aus dem Haus entfernt) und keppelt und tratscht und irgendwann fängt er an zu schreien etc. und lässt sich kaum beruhigen, wird ganz aufgelöst, kommt zu uns ins Haus herüber und sagt, dass ein fremder Mann da ist, der ihn aus dem Haus vertreiben will etc. blabla. Heftig irgendwie.

__________________


Veralein grüßt: Tanja, Lyra, Epona, blue.star, Sternchen +dickfettknuddel+, und natürlich mein Lenchen +i'm so sorry+

08.09.2010 10:29 Vera ist offline E-Mail an Vera senden Beiträge von Vera suchen Nehmen Sie Vera in Ihre Freundesliste auf
Veil
ehemals Nezac


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Ich bin zum Glück davon verschont geblieben, ich hab nur ein paar Großeltern und die sind beide soweit gesund. Allerdings weiß ich von deren Nachbarn dass einer Alzheimer hat, und teilweise wirklich nicht mehr weiß ob er gerade gekommen ist oder gehen wollte. Traurige Sache ist das!

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12.09.2010 00:51 Veil ist offline E-Mail an Veil senden Beiträge von Veil suchen Nehmen Sie Veil in Ihre Freundesliste auf
Tatjana
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Einige Geschichten hier schocken mich wirklich.
Ich habe Angst davor, dass meine Großeltern auch mal so "enden" ;/

Mein Opa mütterlicherseits ist mit 24 an Krebs gestorben, da war meine Mum 3, demnach kenn ich ihn nicht. Meine Oma mtls. (ich glaube .. 72 oder so?) hat sämtliche wehwehchen, ist stark übergewichtig und hat zu nichts mehr Lust. Sie wohnt alleine, möchte aber auch nicht zu uns ziehen. Im Gegenzug beschwert sie sich allerdings, wenn wir sie nicht besuchen (Wir haben Landwirtschaft, meine Eltern arbeiten zu der Landwirtschaft noch Vollzeit!).

Oma (wird 7cool und Opa (74) vtls. sind soweit noch recht fit, vor allem im Kopf. Opa hat mir bis zur 10. Klasse sogar noch in Mathe geholfen. Den Stoff der Oberstufe hatten sie früher anders als wir jetzt, deswegen hat das nun aufgehört. Opa geht noch mit in den Stall, füttert das Jungvieh, tränkt die Kälber und macht auch Oma's Garten weiter, da sie das seit diesem Sommer nicht mehr kann (wurde an der Wirbelsäule operiert).
Oma geht (s.o.) seit diesem Sommer nicht mehr mit in den Stall, schmeißt aber ihren Haushalt soweit wie es geht noch (hat noch oft Schmerzen wegen der OP). Außerdem kocht sie für uns alle und macht die Wäsche. Lediglich ein wenig Schwerhörig ist sie (hat nun aber ein Hörgerät).

Vergesslich sind sie alle 3 ein wenig, aber das würde ich nun nicht auf irgendwelche Krankheiten, sondern aufs Alter schieben.

Mein Opa wollte sich nicht eingestehen, das er alt wird. Wenn er draußen im Stall unterwegs war, sah er meist nur noch die Hälfte. Dann schaute er sich um, ob jemand da ist, setzte schnell die Brille aus, guckte genau hin, und setzte sie wieder ab Augen rollen Ein paar mal haben wir ihn erwischt, da drehte er sich immer direkt um und nahm die Brille ab großes Grinsen Aber mittlerweile nutzt er seine Brille fast immer draußen (wenn er bei den Kühen ist jdfls.) und auch zum Auto fahren.

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And if this is what we've got,
than what we've got is gold
Herz

12.09.2010 09:25 Tatjana ist offline E-Mail an Tatjana senden Beiträge von Tatjana suchen Nehmen Sie Tatjana in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Tatjana in Ihre Kontaktliste ein
Hannii Hannii ist weiblich
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bei mir sind fast alle großeltern bereits gestorben, der opa väterlicherseits schon vor meiner geburt, die mutter vor einigen jahren, mit der hatte ich nie viel kontakt, aber gern hatte ich sie trotzdem. mein opa mütterlicherseits ist auch vor einigen jahren gestorben, dem ging es richtig richtig schlecht, wegen dem tod seines sohnes war er dann komplett fertig und das wars dann.
meine oma mütterlicherseits dagegen ist ein wahnsinn. nachdem ihr ein neuwagen mit 70 ps nicht gut genug war, hat sie sich einen mit deutlich mehr zugelegt, benötigte dringend einen laptop mit windows vista und arbeitet sogar noch, ist im fremdenverkehr tätig. sie wurde letztens operiert, hatte tumoren in der lunge und außerdem irgendwas beim magen (mir erzählt man ja nichts Augen rollen ), sie hat sich aber nach ewigem jammern (^^) gut erholt und sieht eig wieder richtig frisch aus. ziemlich erstaunlich, sie geht in großen schritten auf den 80er zu. von andren pensionisten wird sie immer auf 60 geschätzt großes Grinsen

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If life gives you lemons, keep them, because hey, free lemons.

12.09.2010 20:06 Hannii ist offline E-Mail an Hannii senden Beiträge von Hannii suchen Nehmen Sie Hannii in Ihre Freundesliste auf
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