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No LiMiT No LiMiT ist männlich
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Daumen hoch! finden der Wahrheit nach Erkenntnisphilosophie-Art und Pumper-Ideologie Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich hab den Anfang mal weggelassen bzw. nur soviel stehn gelassen wie sein muss. Der interessante Teil beginnt mit dem zweiten Absatz, aber erstmal muss ich Begriffe erklären.
Interpretationsansatz: Training, Erfolg bzw. Verbesserung des Belohnungssystems ist der Grundbaustein innerer Stärke. Das Belohnungssystem wird durch das Rechtsempfinden beeinflusst, dadurch gewinnt die persönliche Moral eine elementare Komponente: Ihr zu folgen erleichtert das Leben. Sie wird aber nicht von ihrem Besitzer direkt gelenkt, sondern durch die Summe aller Eindrücke, die für eine Person Erkenntnisse produzieren. Diese Erkenntnisse führen alle in eine bestimmte Richtung; nennen wir sie Wahrheit. Den Rest müsst ihr selbst rauskriegen.

Wer Teile kommentieren will soll bitte aus dem Text zitieren. Das hier oben ist keine Zusammenfassung sondern nur eine sehr stark verkürzte Darstellung, die das Lesen erleichtern soll.

Okay.

Zitat:
Freut euch darauf wenn ihr irgendwann zum ersten mal richtig "brennt", wenn ihr für die Dauer einer Situation völlig in euren Fähigkeiten aufgeht. Der Zustand für extreme Körperliche und geistige Belastungen, entwickelt für Lebensentscheidende Situationen. Wer ihn kennenlernt, lernt ein wichtiges Stück von sich selbst kennen. Sich selbst kennenlernen heißt sich selbst bewusst sein lernen. Selbstbewusstsein ist nicht blinder Mut, sondern echte Sicherheit durch die Kenntnis der eigenen Grenzen. Ängste werden zu Problemen, Probleme entweder lösbar oder irrelevant, Schwierigkeiten zu Herausforderungen, Wut, Hass und Verzweiflung zu Entschlossenheit, Trauer zu Verarbeitung, Sehnsucht zu Motivation. Verstand und Gefühl stehen im Einklang, das was richtig ist fühlt sich auch gut an.

Niemand kann wirklich brennen, wenn er weiß, dass er damit unrecht tut. Das ist der "Moral" oder "Gewissens" Mechanismus: Die allgemeine Moral stellt sich jedem anders dar, geformt wird sie aber von allen: Nicht nur von Menschen sondern wirklich von allem. Alles, was Erkenntnis in Gang setzt und dadurch unsere Wertvorstellungen verändert.
Man kann sich dem verwehren und hat selbst einen Einfluss darauf, auch auch das Gerechtigkeitsempfinden anderer. Der Sicherungsmechanismus besteht aber im Selbstzweck: Man kann sein Moralempfinden in eine bestimmte Richtung verändern, sich Situationen, Charakteren oder Kunstwerken aussetzen. Man folgt aber letztendlich doch einem Ziel, das einem richtig erscheint. Es wird festgelegt durch das eigene Gerechtigkeitsempfinden, welches sich dann eben so manifestiert. Wer unrechtigkeit als gerecht empfindet, folgt ihm trotzdem.
So haben diejenigen, die gegen ihr Gewissen handeln, tatsächlich durch die schlechteren hormonellen Grundbedingungen eine geringere Leistungsfähigkeit. Damit sind sie anfälliger Fehler in Entscheidungen über das gegebene Ziel zu machen. Bei körperlichen Herausforderungen sind sie kurzatmiger, unkoordinierter, schwächer als ein eigentlich gleichwertiger, aber von seinem Recht überzeugter Gegner. Wer das Empfinden der Anderen (meistens der eigenen Dienstleistenden oder Schutzbefohlenen - Soldaten, Arbeiter, Schüler, Kinder) verfälschen will kann ihnen nur Erkenntnisse vorenthalten und trägt dadurch auch einen Nachteil bei sich: Erlangen sie die Erkenntnis, die relative Wahrheit trotzdem - egal auf welchem Weg, selbst gewaltsam zugespielt durch den "Gegner" (bspw die Menschen, die nach dem 2. WK zu den KZ geführt wurden, deren Existenz - die relative Wahrheit - ihnen vorher vorenthalten worden war), so können auch sie nicht mehr für das Ziel ihrer Führer brennen. Nicht einmal unter Zwang.

Jeder hat das Rechtsempfinden in sich, Training und Entscheidungssituationen ("Ernstfälle") festigen den Wunsch nach Erkenntnis. Ein "härteres Leben", egal ob selbstgewählt oder aufgezwungen, bedeutet mehr Drang nach Gerechtigkeit. Je mehr Erkenntnisse man sammelt, umso näher ist man schließlich an seiner eigenen universalen Wahrheit.
Anders gesagt, Training ist immer auch die Vorbereitung für die "Ernstfälle", an denen jeder nach seinem eigenen Rechtsempfinden entscheiden können möchte. Viele wollen sich z.B. Chancen für Straßen-/Faustkämpfe erarbeiten. Wer mehr Mühe investiert, will sich seines Zieles auch sicherer sein. Wer kämpfen muss, den drängt die suche nach der Wahrheit. Umgekehrt kann nur ein starker Wille, gefestigt auf soliden Erkenntnissen, auch genug Motivation erzeugen um ein entsprechend hartes Training im erweiterten Sinne (Vorbereitung: Essen, Lebensstil, Karriere...) zu absolvieren. So generieren sich Motivation und Erkenntnis gegenseitig, das universale Rechtsempfinden verfeinert sich mit dem fortbestehen einer kommunizierenden Gruppe. Die Erkenntnis wird weiterverbreitet um das eigene Rechtsempfinden weiterzugeben, jedes mit seinen Argumenten die der nächste "Empfänger" eines Werkes (Sprache, Kunst, Präservation eines Werkes der Natur...) gegen die eigenen abgleicht. Das Werk ist selbstständig, es beeinflusst unaufhaltsam und ist von seinem Schöpfer unabhängig. Die Erkenntnisse die es erzeugt, so wie alle Erkenntnisse, sind prinzipiell irreversibel - praktisch verlieren kann eine Person sie nur wenn sie die Erkenntnis vergisst. Es werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erkenntnisse vergessen, die ohnehin nutzlos erschienen.
So trägt die kommunizierende Gruppe, nicht notwendigerweise nur eine Kultur (auch Gegner können Werke senden), in ihren Mitgliedern ein immer differenzierter werdendes Rechtsempfinden zusammen.

Naja ihr ahnt worauf das hinauslaufen würde, aber diese Philosophie ist ja nicht die einzige die es gibt, Religionen haben z.b. mit der Abgabe der Verantwortung für den eigenen Glauben (Recht ist das "Wort Gottes", am Ende auch nur ein Werk) durch Ausnutzen der "du kannst nicht das Gegenteil Beweisen" Lücke einen Weg dagegen gefunden. Glaube und Motivation ohne die ewige Suche nach Erkenntnis. Man wird entbunden von der Verpflichtung, sein Rechtsempfinden zu verfeinern. Loop. Glücklicherweise gibt es aber doch einen weg heraus: Erkenntnis ist nicht freiwillig und so wird sich auch die aus meinem werk, diesem text, vielleicht irgendwann weit genug fortpflanzen um durch Zweifel einen Weg aus dem Dogma zu bahnen (Neu ist dieser Teil der Idee ja nicht grade). Man braucht nur die richtigen Werke. Mir geht es hier nicht um Religionen im Speziellen, sondern alle Dogmen. Mal sehen welches Weltbild dominiert, wenn das kollektive Gerechtigkeitsempfinden sich verfeinert.

Es kann aber auch passieren, dass der Motivation/Erkenntnis Kreis gebrochen oder zurückgedreht wird. Im kleinen wird er das immer wieder, viele Werke verpuffen unerkannt ohne ihre Nachricht weitergetragen zu haben. Im großen ist der Kreislauf, oder nennen wir ihn besser Trichter, nur in Gefahr falls die vernichteten Erkenntnisse pro Zeiteinheit die erschaffenen Werke überwiegen. Das kann folgendermaßen passieren: Der Drang nach Gerechtigkeit ist nur einer neben vielen. Religionen, Dogmen, Gesellschaften, Führer unterbinden das Streben nach Gerechtigkeit, indem sie den Menschen andere Dränge verdeutlichen - ein Klassiker aus dem Gebiet Religion wäre: "Soll man wirklich den Frieden riskieren, nur um Recht zu haben?"
Durch ein solches Spiel mit den Ängsten und Sehnsüchten kann eine nicht hinreichend starke Gesellschaft gebrochen werden. Ironischerweise kann einer Gesellschaft mit vollendeter Konsequenz nichts passieren: Wenn klar ist, dass alle für ihren Anspruch auf das kollektive Bewusstsein sterben würden, kann kein noch so charismatischer Führer gegenwirken... und ein totes Volk ist nutzlos, deswegen hätte der Versuch keinen Sinn.
Werden Werke zerstört und die Entwicklung zurückgedreht, Erkenntnisse vernichtet, so ist das gefährlichste daran: Jemand hatte ein Interesse daran, das heißt er wird versuchen bestimmte Erkenntnisse zu zerstören und das allgemeine Weltbild in seine Richtung zu drehen. Schafft er das, so kann nur eine Revolution oder Einwirkung von außen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die ideelle Zerstörung einer Gesellschaft verhindern. Diese geschieht durch Abschottung und Zwang wie in China, oder das abgleiten des Strebens in die Bedeutungslosigkeit - angesichts der unbegrenzten Möglichkeiten und dem gnadenlosen Spiel mit den Sehnsüchten. Wie soll jemand wissen was richtig ist, wenn er nicht mal weiß was er gerne hätte?
Das ist die westliche Methode. Ohne Zwang aber trotzdem ohne Ausweg wenn man mal drinsteckt. Am einfachsten ist die Gefahr in Afrika zu erkennen: so wie in einem Krieg das allgemeine Recht-, Schuld-, Verantwortungsbewusstsein zurückgedrängt wird, kann es sich hier nicht entwickeln solange das Recht nicht auch das Recht des Stärkeren ist. Die Gefahr seine Werke zu verbreiten ist zu groß, sie kommt von oben und von innen. Ab einem gewissen Punkt versucht es einfach niemand mehr.
Vielleicht gehört die Vernichtung der eigenen Erkenntnisse auch zum Weg in Richtung universale Wahrheit. Das glaube ich aber nicht, es ist Zufall ob sie einmal entstehen kann oder nicht. Vielleicht vernichtet sie sich auf halbem Weg oder kurz vorm Ziel. Vielleicht soll es auch eine universale Wahrheit ohne Menschen geben - nur wer soll sie dann Umsetzen? Fest steht, der Drang existiert. Der allgemeine aktuelle Konsens, unser Zwischenstand, wird "die Moral" genannt.
Nicht mehr und nicht weniger- und die Abweichungen davon sind im Mittel tatsächlich Dinge, die die fortwährende Verbreitung der Erkenntnis (bspw: Frauen sind gleichwertig zu Männern) langsam ausmärzt. Man kann sogar vorherbestimmen wo sie ungefähr hinführt, wenn man mal drüber nachdenkt.

Eins ist sicher: Egal wie deine Moral aussieht, wenn du Wert auf deine Weltsicht legst solltest du langsam mal anfangen dich vorzubereiten. Wer lange daran arbeitet kann seine eigene Welt tatsächlich komplett umkrempeln - und damit auch die der Anderen. Regelmäßiges Training ist sowas wie ein notwendiger Grundbaustein dafür. Es gibt effektivere Arten die Welt und Gesellschaft zu verändern, aber diese verbessert dich selbst... womit wir wieder beim anfang wären.

Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zum letzten Mal von No LiMiT: 31.10.2009 01:56.

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Interessieren dich die Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Tippfehler? Daraufhin könnte ich den Text durchgehen, ob ich mir anmaßen kann/werde, zum Inhalt großartig was verlauten zu lassen, vermag ich noch nicht zu sagen.

Orthographisch sind aber einige Fehler drin, die mir aufgefallen sind.

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03.11.2009 00:51 Hornisse ist offline Beiträge von Hornisse suchen Nehmen Sie Hornisse in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von No LiMiT


Freut euch darauf, wenn ihr irgendwann zum ersten mal richtig "brennt", wenn ihr für die Dauer einer Situation (ist hier nicht vielleicht für die Dauer eines Momentes oder so besser? Mir fällt grade auch nichts ein, so hört es sich aber seltsam an) völlig in euren Fähigkeiten aufgeht. Der Zustand für extreme körperliche und geistige Belastungen, entwickelt für lebensentscheidende Situationen. Wer ihn kennenlernt, lernt ein wichtiges Stück von sich selbst kennen. Sich selbst kennen lernen heißt sich selbst bewusst sein lernen. Selbstbewusstsein ist nicht blinder Mut, sondern echte Sicherheit durch die Kenntnis der eigenen Grenzen. Ängste werden zu Problemen, Probleme entweder lösbar oder irrelevant, Schwierigkeiten zu Herausforderungen, Wut, Hass und Verzweiflung zu Entschlossenheit, Trauer zu Verarbeitung, Sehnsucht zu Motivation. Verstand und Gefühl stehen im Einklang, das was richtig ist fühlt sich auch gut an.

Niemand kann wirklich brennen, wenn er weiß, dass er damit Unrecht tut. Das ist der "Moral" oder "Gewissens" Mechanismus: Die allgemeine Moral stellt sich jedem anders dar, geformt wird sie aber von allen: Nicht nur von Menschen, sondern wirklich von allem. Alles, was Erkenntnis in Gang setzt und dadurch unsere Wertvorstellungen verändert.
Man kann sich dem verwehren und hat selbst einen Einfluss darauf, auch [auch] das Gerechtigkeitsempfinden anderer. Der Sicherungsmechanismus besteht aber im Selbstzweck: Man kann sein Moralempfinden in eine bestimmte Richtung verändern, sich Situationen, Charakteren oder Kunstwerken aussetzen. Man folgt aber letztendlich doch einem Ziel, das einem richtig erscheint. Es wird festgelegt durch das eigene Gerechtigkeitsempfinden, welches sich dann eben so manifestiert. Wer unrechtigkeit als gerecht empfindet, folgt ihm trotzdem.
So haben diejenigen, die gegen ihr Gewissen handeln, tatsächlich durch die schlechteren hormonellen Grundbedingungen eine geringere Leistungsfähigkeit. Damit sind sie anfälliger, Fehler in Entscheidungen über das gegebene Ziel zu machen. Bei körperlichen Herausforderungen sind sie kurzatmiger, unkoordinierter, schwächer als ein eigentlich gleichwertiger, aber von seinem Recht überzeugter Gegner. Wer das Empfinden der Anderen (meistens der eigenen Dienstleistenden oder Schutzbefohlenen - Soldaten, Arbeiter, Schüler, Kinder) verfälschen will, kann ihnen nur Erkenntnisse vorenthalten und trägt dadurch auch einen Nachteil bei sich: Erlangen sie die Erkenntnis, die relative Wahrheit trotzdem - egal auf welchem Weg, selbst gewaltsam zugespielt durch den "Gegner" (bspw würd ich hier ausschreiben die Menschen, die nach dem 2. WK zu den KZ würd ich ebenfalls ausschreiben, zumindestens Weltkrieg geführt wurden, deren Existenz - die relative Wahrheit - ihnen vorher vorenthalten worden war), so können auch sie nicht mehr für das Ziel ihrer Führer brennen. Nicht einmal unter Zwang.

Jeder hat das Rechtsempfinden in sich, Training und Entscheidungssituationen ("Ernstfälle") festigen den Wunsch nach Erkenntnis. Ein "härteres Leben", egal ob selbstgewählt oder aufgezwungen, bedeutet mehr Drang nach Gerechtigkeit. Je mehr Erkenntnisse man sammelt, umso näher ist man schließlich an seiner eigenen universalen Wahrheit.
Anders gesagt, Training ist immer auch die Vorbereitung für die "Ernstfälle", an denen jeder nach seinem eigenen Rechtsempfinden entscheiden können möchte. Viele wollen sich z.B. Chancen für Straßen-/Faustkämpfe erarbeiten. Wer mehr Mühe investiert, will sich seines Zieles auch sicherer sein. Wer kämpfen muss, den drängt die Suche nach der Wahrheit. Umgekehrt kann nur ein starker Wille, gefestigt auf soliden Erkenntnissen, auch genug Motivation erzeugen um ein entsprechend hartes Training im erweiterten Sinne (Vorbereitung: Essen, Lebensstil, Karriere...) zu absolvieren. So generieren sich Motivation und Erkenntnis gegenseitig, das universale Rechtsempfinden verfeinert sich mit dem fortbestehen einer kommunizierenden Gruppe. Die Erkenntnis wird weiterverbreitet um das eigene Rechtsempfinden weiterzugeben, jedes mit seinen Argumenten die der nächste "Empfänger" eines Werkes (Sprache, Kunst, Präservation eines Werkes der Natur...) gegen die eigenen abgleicht. Das Werk ist selbstständig, es beeinflusst unaufhaltsam und ist von seinem Schöpfer unabhängig. Die Erkenntnisse die es erzeugt, so wie alle Erkenntnisse, sind prinzipiell irreversibel - praktisch verlieren kann eine Person sie nur wenn sie die Erkenntnis vergisst. Es werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erkenntnisse vergessen, die ohnehin nutzlos erschienen.
So trägt die kommunizierende Gruppe, nicht notwendigerweise nur eine Kultur (auch Gegner können Werke senden), in ihren Mitgliedern ein immer differenzierter werdendes Rechtsempfinden zusammen.

Naja, ihr ahnt worauf das hinauslaufen würde, aber diese Philosophie ist ja nicht die Einzige die es gibt, Religionen haben z.b. mit der Abgabe der Verantwortung für den eigenen Glauben (Recht ist das "Wort Gottes", am Ende auch nur ein Werk) durch Ausnutzen der "du kannst nicht das Gegenteil beweisen" Lücke einen Weg dagegen gefunden. Glaube und Motivation ohne die ewige Suche nach Erkenntnis. Man wird entbunden von der Verpflichtung, sein Rechtsempfinden zu verfeinern. Loop. Glücklicherweise gibt es aber doch einen Weg heraus: Erkenntnis ist nicht freiwillig und so wird sich auch die aus meinem Werk, diesem Text, vielleicht irgendwann weit genug fortpflanzen, um durch Zweifel einen Weg aus dem Dogma zu bahnen (Neu ist dieser Teil der Idee ja nicht grade). Man braucht nur die richtigen Werke. Mir geht es hier nicht um Religionen im speziellen, sondern alle Dogmen. Mal sehen welches Weltbild dominiert, wenn das kollektive Gerechtigkeitsempfinden sich verfeinert.

Es kann aber auch passieren, dass der Motivation/Erkenntnis Kreis gebrochen oder zurückgedreht wird. Im Kleinen wird er das immer wieder, viele Werke verpuffen unerkannt, ohne ihre Nachricht weitergetragen zu haben. Im großen ist der Kreislauf, oder nennen wir ihn besser Trichter, nur in Gefahr, falls die vernichteten Erkenntnisse pro Zeiteinheit die erschaffenen Werke überwiegen. Das kann folgendermaßen passieren: Der Drang nach Gerechtigkeit ist nur einer neben vielen. Religionen, Dogmen, Gesellschaften, Führer unterbinden das Streben nach Gerechtigkeit, indem sie den Menschen andere Dränge verdeutlichen - ein Klassiker aus dem Gebiet Religion wäre: "Soll man wirklich den Frieden riskieren, nur um Recht zu haben?"
Durch ein solches Spiel mit den Ängsten und Sehnsüchten kann eine nicht hinreichend starke Gesellschaft gebrochen werden. Ironischerweise kann einer Gesellschaft mit vollendeter Konsequenz nichts passieren: Wenn klar ist, dass alle für ihren Anspruch auf das kollektive Bewusstsein sterben würden, kann kein noch so charismatischer Führer gegenwirken... und ein totes Volk ist nutzlos, deswegen hätte der Versuch keinen Sinn.
Werden Werke zerstört und die Entwicklung zurückgedreht, Erkenntnisse vernichtet, so ist das Gefährlichste daran: Jemand hatte ein Interesse daran, das heißt, er wird versuchen bestimmte Erkenntnisse zu zerstören und das allgemeine Weltbild in seine Richtung zu drehen. Schafft er das (hier vll besser dies?), so kann nur eine Revolution oder Einwirkung von außen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die ideelle Zerstörung einer Gesellschaft verhindern. Diese geschieht durch Abschottung und Zwang wie in China, oder das Abgleiten des Strebens in die Bedeutungslosigkeit - angesichts der unbegrenzten Möglichkeiten und dem gnadenlosen Spiel mit den Sehnsüchten. Wie soll jemand wissen was richtig ist, wenn er nicht mal weiß, was er gerne hätte?
Das ist die westliche Methode. Ohne Zwang, aber trotzdem ohne Ausweg wenn man mal drinsteckt. Am einfachsten ist die Gefahr in Afrika zu erkennen: so wie in einem Krieg das allgemeine Recht-, Schuld-, Verantwortungsbewusstsein zurückgedrängt wird, kann es sich hier nicht entwickeln solange das Recht nicht auch das Recht des Stärkeren ist. Die Gefahr seine Werke zu verbreiten ist zu groß, sie kommt von oben und von innen. Ab einem gewissen Punkt versucht es einfach niemand mehr.
Vielleicht gehört die Vernichtung der eigenen Erkenntnisse auch zum Weg in Richtung universale Wahrheit. Das glaube ich aber nicht, es ist Zufall ob sie einmal entstehen kann oder nicht. Vielleicht vernichtet sie sich auf halbem Weg oder kurz vorm Ziel. Vielleicht soll es auch eine universale Wahrheit ohne Menschen geben - nur wer soll sie dann umsetzen? Fest steht, der Drang existiert. Der allgemeine aktuelle Konsens, unser Zwischenstand, wird "die Moral" genannt.
Nicht mehr und nicht weniger- und die Abweichungen davon sind im Mittel tatsächlich Dinge, die die fortwährende Verbreitung der Erkenntnis (bspw: Frauen sind gleichwertig zu Männern) langsam ausmärzt. Man kann sogar vorherbestimmen wo sie ungefähr hinführt, wenn man mal drüber nachdenkt.

Eins ist sicher: Egal wie deine Moral aussieht, wenn du Wert auf deine Weltsicht legst solltest du langsam mal anfangen dich vorzubereiten. Wer lange daran arbeitet kann seine eigene Welt tatsächlich komplett umkrempeln - und damit auch die der Anderen. Regelmäßiges Training ist sowas wie ein notwendiger Grundbaustein dafür. Es gibt effektivere Arten die Welt und Gesellschaft zu verändern, aber diese verbessert dich selbst... womit wir wieder beim Anfang wären.



Vom Inhalt her ist der Text großartig, gar keine Frage.
Ich musst mich zwischenzeitlich doch sehr konzentrieren, weil es sich ab und an nach "Gelaber" anhörte, so schwammig.
Habe es jetzt aber einige Male mehr durchgelesen und im Großen und Ganzen ist es nicht nur toll geschrieben, sondern auch einleuchtend und und ineinander stimmig.

Lg

__________________

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Druckluft: 03.11.2009 20:59.

03.11.2009 20:59 Druckluft ist offline E-Mail an Druckluft senden Beiträge von Druckluft suchen Nehmen Sie Druckluft in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Druckluft in Ihre Kontaktliste ein
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RE: finden der Wahrheit nach Erkenntnisphilosophie-Art und Pumper-Ideologie Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Evi
Ich glaube kaum, dass es irgendwen gab, der nicht wusste, was in den KZ's vor sich ging.

Geschichte: 5, setzen.

Und "Erkenntnisphilosophie"-Art wär, den Begriff Erkenntnis hinreichend zu definieren, bevor man ihn zur persuasiven Kommunikation einsetzt.
Dein Text ist eine katastrophale Konstruktion, ich versuche mäeutisch vorzugehen und einige Spinnweben aus deinen Hirnwendungen wegzuwischen. Ich weiß nämlich überhaupt nicht, worauf du hinaus willst, denn du springst lose oder gar nicht verküpft von einem Gedanken zum nächsten.

Es ist trauig, dass Leute den Text lesen und glauben, tiefe Gedanken darin zu finden. Aber das glauben die Leute ja bei allem, was sich entsprechend gebärt.

Warum musste Herr Limit so viel Mist auf einmal schreiben, Langeweile zog mich hinab und meine Replik geriet darob stellenweise sehr desinteressiert und stillos. unglücklich

Zitat:

Freut euch darauf wenn ihr irgendwann zum ersten mal richtig "brennt", wenn ihr für die Dauer einer Situation völlig in euren Fähigkeiten aufgeht. Der Zustand für extreme Körperliche und geistige Belastungen, entwickelt für Lebensentscheidende Situationen. Wer ihn kennenlernt, lernt ein wichtiges Stück von sich selbst kennen.

Ja, Extremsituationen offenbaren etwas über den Menschen. Du setzt aber im Folgenden Extremsituationen mit dem Zustand des "Brennen" gleich, aber beschreibst unzutreffende Situationen.
Du schreibst bestimmten Situationen positive Eigenschaften zu und überträgst sie von einem abgeleiteten Begriff auf den nächsten usw.
Außerdem ist dein restlicher Text blind für Zustände außerhalb dieser Zustände, obschon die behandelten Phänomene nicht allein aus diesen zu erklären sind.

Zitat:

Sich selbst kennenlernen heißt sich selbst bewusst sein lernen.

Phrase. Ich kann mich selbst auf gewisse Arten sehr gut kennen, aber trotzdem nur über ein mangelhaftes Selbstbewusstsein verfügen, wenn nämlich sich selbst kennenlernen und sich selbst bewusst werden das Gleiche sind, ist dieser Satz eine Tautologie (oder halt ein schlechtes stilistisches Mittel).

Zitat:
Selbstbewusstsein ist nicht blinder Mut, sondern echte Sicherheit durch die Kenntnis der eigenen Grenzen.

Wer in Extremsituationen besteht, erlangt Sicherheit durch Kenntnis der eigenen Grenzen. Und das ist dein ganzer Begriff von Selbstbewusstsein? Es gibt mannigfaltige Bereiche in denen der Mensch seine Grenzen kennen könnte, die sind sicher nicht alle durch Extremsituationen zu erfassen.
Es ist logisch unredlich, wie du beides in Verbindung setzt.

Du verengst den Begriff "Selbstbewusstsein" sehr zu deinen Zwecken, du diskutierst unzureichend, wann man sich denn selbst "bewusst" ist. Wann erkenntman man denn seine Grenzen? Wie kann man diesen Zustand unterscheiden von dem Zustand, in dem man nur glaubt, seine Grenzen zu kennen?

Zitat:

Ängste werden zu Problemen, Probleme entweder lösbar oder irrelevant, Schwierigkeiten zu Herausforderungen, Wut, Hass und Verzweiflung zu Entschlossenheit, Trauer zu Verarbeitung, Sehnsucht zu Motivation. Verstand und Gefühl stehen im Einklang, das was richtig ist fühlt sich auch gut an.

(Wann? In der Extremsituation? Dann ist man möglicherweise illusioniert, aber es fühlt sich zumindest beschrieben an.)
Im Zustand dieses mythischen "Selbstbewusstseins"? Nein, seit wann sind Probleme in der Kenntnis deiner Grenzen nur lösbar oder irrelevant? Du scheint selten vor wirklichen Problemen zu stehen. Ich glaube, du denkst sehr an physische Extremsituationen.

Zitat:
Niemand kann wirklich brennen, wenn er weiß, dass er damit unrecht tut.

Du führst Kategorien ein (Recht - Unrecht) ohne zu unterscheiden: Juristisch, moralisch, ethisch ... die verschiedenen Begriffe gibt es nicht aus Spaß (im Bezug auf "Recht"). Was ist der Maßstab für "Recht"? Wie setzt sich das persönliche Recht aus diesen Zusammen?
Im Endeffekt sagst du doch nur: wenn ein Mensch eine Handlungsweise im Moment nicht mag, kann er sie nicht mögen.
Wenn man "brennt" befindet man sich wohl sowieso in Ekstase, einem Zustand, der sich nicht durch seine dialektischen Qualitäten auszeichnet und das ist auch schon das gefährliche, denn du hast vorher den Zustand als Möglichkeit zur Erkenntnis nahegelegt. Dein Aussage ist sogar: Im Zustand des "Brennens" ist man überzeugt und in seinen Handlungen unanstastbar, weil gerade das deine angegebenen Merkmale waren (denn unlösbare Probleme sind irrelevant).

(Die großen Gewissenkonflikte ergeben sich erst, wenn er zu einem Zeitpunkt von einer Handlung überzeugt ist, die einer späteren, anders begründeten, widerspricht etc.
Die wirklichen Dilemmata sind komplizierter und gehen weit über deine einfache Formel hinaus.)

Zitat:
Das ist der "Moral" oder "Gewissens" Mechanismus: Die allgemeine Moral stellt sich jedem anders dar, geformt wird sie aber von allen: Nicht nur von Menschen sondern wirklich von allem. Alles, was Erkenntnis in Gang setzt und dadurch unsere Wertvorstellungen verändert.

Was ist Erkenntnis? Und wie wirkt sicht alles aus? Dass alles alles irgendwie verändert und bedingt, ist eine Binsenweisheit. Und "Moral" ist eine Phänomen in der Gesellschaft, deren Entstehung ist komplex und durch gewisse Faktoren in besonderer Weise beeinflusst, diese gilt es eruieren.
Ferner unterstellst du einen Zusammenhang zwischen veränderten Moralvorstellungen und "Erkenntnis". Aber was ist Erkenntnis? Absolute Erkenntnis? Oder nur Anpassung der Organismen an veränderte Umstände? Beschreibt Erkenntnis nur eine Anpassung oder muss die Anpassung übereinstimmen mit der Wirklichkeit?
Implizierst du, dass sich Moral durch Veränderung weiterentwickelt oder sind Erkenntnisse unabhängig von der Wirklichkeit und die Entwicklung der Moral folglich nur irgendeine Entwicklung?

Zitat:
Man kann sich dem verwehren und hat selbst einen Einfluss darauf, auch auch das Gerechtigkeitsempfinden anderer. Der Sicherungsmechanismus besteht aber im Selbstzweck: Man kann sein Moralempfinden in eine bestimmte Richtung verändern, sich Situationen, Charakteren oder Kunstwerken aussetzen.

Sicherungsmechanismus? Ist das ein von dir geforderter Sicherungsmechanismus oder ein gegebener Fakt? Es ist nicht ersichtlich, du führst den Ausdruck hier erst ein.

Man kann sich beeinflussen, autosuggestiv, durch geistige Exerzitien, durch von dir beschriebene Instrumente. Aber warum ist das der "Zweck"? Das ist eine Erziehungsfrage, es gibt auch Menschen, die die Moral und ihre Gebote als Selbstzweck sehen oder die Wahrung der sittlichkeit und Funktionalität der Gesellschaft.
"Sinn" und "Zweck" sind ja selbst streitbare Begriff und in meiner Sicht nur verkürzte Repräsentationen in deinem Kopf, die im Inneren die Anpassung "durchsetzen", welche nach außen hin nötig war.
Es gibt gar keine Begründung deinerseits, warum du nun erkannt ("Erkenntnis") hast, dass Menschen, die den "Sicherungsmechanismus" (Moral?) nicht als "Selbstzweck" (also eben nicht Selbstzweck, du meinst mehr Egoismus) ansehen, irrig sind! Wie widerlegst du sie?

Zitat:

Man folgt aber letztendlich doch einem Ziel, das einem richtig erscheint. Es wird festgelegt durch das eigene Gerechtigkeitsempfinden, welches sich dann eben so manifestiert. Wer unrechtigkeit als gerecht empfindet, folgt ihm trotzdem.

Solche Sätze können nur entstehen, weil du nicht zwischen einem oder mehreren subjektiven Gerechtigkeitsbegriffen (mit Hinweis auf deren Bildung) und vermeintlich "gesellschaftlichen" unterscheidest (was nur heißt: institutionell gefassten Gerechtigkeitsbegriffen).

Zitat:

So haben diejenigen, die gegen ihr Gewissen handeln, tatsächlich durch die schlechteren hormonellen Grundbedingungen eine geringere Leistungsfähigkeit.

????

Zitat:
Damit sind sie anfälliger Fehler in Entscheidungen über das gegebene Ziel zu machen.

Nach welchen Maßstäben bewertest du eine Handlung als Fehler?

Zitat:
Bei körperlichen Herausforderungen sind sie kurzatmiger, unkoordinierter, schwächer als ein eigentlich gleichwertiger, aber von seinem Recht überzeugter Gegner.

Aha, soso.

Zitat:
Wer das Empfinden der Anderen (meistens der eigenen Dienstleistenden oder Schutzbefohlenen - Soldaten, Arbeiter, Schüler, Kinder) verfälschen will kann ihnen nur Erkenntnisse vorenthalten

Schon wieder diese "Erkenntnisse"! Hier hätte "Informationen" völlig ausgereicht, es geht nämlich schlicht um profane Täuschung oder Indoktrination.


Zitat:
und trägt dadurch auch einen Nachteil bei sich: Erlangen sie die Erkenntnis, die relative Wahrheit trotzdem - egal auf welchem Weg, selbst gewaltsam zugespielt durch den "Gegner" (bspw die Menschen, die nach dem 2. WK zu den KZ geführt wurden, deren Existenz - die relative Wahrheit - ihnen vorher vorenthalten worden war), so können auch sie nicht mehr für das Ziel ihrer Führer brennen. Nicht einmal unter Zwang.

"relative Wahrheit"? Warum ist die Wahrheit relativ und vorallem: welche Relationen? Zu was?

Und die Aussage ansonsten ist: Die Menschen wollen ein so brutales Vorgehen gegen die Juden nicht unterstützen und deshalb wurde die Drecksarbeit im Geheimen von der total fanatischen SS, Söldern und so weiter durchgeführt. Ja, toll, Binse. Mal wieder. Man behält Informationen für sich, weil man weiß, dass sie das "Moral"gefühl der anderen verletzen.
Interessant ist ja, warum man es damit verletzt, welche Umstände dazu geführt haben, dass es nicht das moralische Empfinden der Führer verletzt hat.

Wenn man die "Erkenntnis" nicht weiter definiert und sie mal Synonym zu "Information" benutzt, kann man ohne Probleme den Anschein der Kohärenz wahren, obgleich dieser Absatz nichts mit der Ausgangsthese zu tun hat. Es ging ja um Extremsituationen, Situationen, in denen man in seinen Fähigkeiten aufgeht etc.
Ich glaube kaum, dass die ganzen armen Gefolgsleute Hitlers in solchen Situationen waren, am ehesten waren das wohl noch die fanatischsten, welche am wenigsten Probleme mit KZs hatten.
Der einfachte getäuschte Soldat, der erfrierend in Russland seinen vaterländischen Dienst leistete (anfangs sicher als Überzeugter), "brannte" nur bedingt.
Auch die Hausfrau in Deutschland war fern aller ekstatischen Stadien.

Zitat:
Jeder hat das Rechtsempfinden in sich, Training und Entscheidungssituationen ("Ernstfälle") festigen den Wunsch nach Erkenntnis.

Empfinden für welches "Recht"?!
Dass Entscheidungssituationen voraussetzen, dass man etwas weiß, weil man ansonsten schlecht entscheidet, habe ich auch schon mal woanders gehört. Oder willst du mir noch etwas tieferes sagen?


Zitat:
Ein "härteres Leben", egal ob selbstgewählt oder aufgezwungen, bedeutet mehr Drang nach Gerechtigkeit.

"Wenn man der Bestie blutige Fleischstücke aus der Nähe zeigt und wieder wegzieht, bis sie endlich brüllt: meint ihr, dass dies Gebrüll Gerechtigkeit bedeute?" - Nietzsche

"Gerechtigkeit" ist ein streitbarer Begriff und vage dazu (wie alles).

Zitat:
Je mehr Erkenntnisse man sammelt, umso näher ist man schließlich an seiner eigenen universalen Wahrheit.

Pathetischer Umfug. Man sammelt Wahrheiten nicht wie frisches Obst, aber da du keinen Prozess beschreibst oder sonstwie die Begriffe konzis abgrenzt, ist das das einzige, was mir der Satz sagt. Oh und natürlich: Die metaphysisch etwas altmodische (ca. 200 Jahre) Position, universale Wahrheit existiere. Geh zu den Kirchen, die glauben das auch noch.

Zitat:
Anders gesagt, Training ist immer auch die Vorbereitung für die "Ernstfälle", an denen jeder nach seinem eigenen Rechtsempfinden entscheiden können möchte.

Ja, Training trainiert für irgendwas und jenachdem was man trainiert...

Zitat:
Viele wollen sich z.B. Chancen für Straßen-/Faustkämpfe erarbeiten.

Mit Sicherheit ein TEil der Deutschen, der "Fitness macht".

Zitat:
Wer mehr Mühe investiert, will sich seines Zieles auch sicherer sein.

Wer isst, will in der Regel satt werden.

Zitat:
Wer kämpfen muss, den drängt die suche nach der Wahrheit.

Oder er will einfach überleben, etwas zu Essen finden und sich die Metaphysik für später aufheben. (Natürlich, wenn der klassenfeind die "Erkenntnis" vorenthält, blablabla Augen rollen ).
"Wahrheit" ist mal wieder schwammig.
Was willst du mir sagen? Nicht jeder Kampf ist gleichzusetzen mit einem Kampf nach "Wahrheit". Du dehnst den Begriff dann bis zur Bedeutungslosigkeit.

Zitat:
Umgekehrt kann nur ein starker Wille, gefestigt auf soliden Erkenntnissen, auch genug Motivation erzeugen um ein entsprechend hartes Training im erweiterten Sinne (Vorbereitung: Essen, Lebensstil, Karriere...) zu absolvieren. So generieren sich Motivation und Erkenntnis gegenseitig, das universale Rechtsempfinden verfeinert sich mit dem fortbestehen einer kommunizierenden Gruppe.

Und dieser Abschnitt ist Unsinn. Ich habe ihn mehrmals nach kritikablen Fehlschlüssen durchsucht, aber er ist einfach nur reinster Unsinn.
Erkenntnis kann demotivieren, in deinem profanen Sinne (also "Information"): Nicht alle Juden gingen gestärkt hervor aus der Erkenntnis, dass alle ihre Verwandten in KZs umgebracht wurden.
Im etwas sublimeren Sinne: Erkenntnis könnte Nihilismus bedeuten. Ach, wieviele Künstler haben sich nach gewissen "Erkenntnissen" und Grüblereien umgebracht. Und da du NIE angegeben hast,was Erkenntnis ist, sondern eigenmächtig darüber richtest, ist die weitere Ausführung fruchtlos.

Zitat:
Die Erkenntnis wird weiterverbreitet um das eigene Rechtsempfinden weiterzugeben, jedes mit seinen Argumenten die der nächste "Empfänger" eines Werkes (Sprache, Kunst, Präservation eines Werkes der Natur...) gegen die eigenen abgleicht.

Ich verbreite auch sehr gerne Erkenntnisse, um die Leute zu faszinieren, besondern naturwissenschaftliche.
Und andere Leute verbreiten keine Erkenntnisse, wie du weiter oben geschrieben hast, weil sie auf diese Weise Menschen manipulieren können.

Also gibt mal bitte an, in welchem Fall Erkenntnisse zu diesem Zweck weiterverbreitet werden.
Meiner Meinung nach, werden sie zu diesem Zweck verbreitet, wenn man das eigene Rechtsempfinden verbreiten möchte und das ist eine Tautologie. Es wird erst sinnvoll, wenn die weitere Motivation hinter der Verbreitung des eigenen Rechtsempfindens angegeben wird. Rechtsempfinden an sich hatte ja laut dir keinen "Selbstzweck" ...

Wie geht der Abgleich vor sich? Warum gestaltet sich das in Wirklichkeit so schwer?

(zu viele Wörter für einen Beitrag und ich mochte die Zitate nicht kürzen)

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Zitat:

Das Werk ist selbstständig, es beeinflusst unaufhaltsam und ist von seinem Schöpfer unabhängig.

Der Schöpfer ist Teil des Werkes. Napoleon gehört zu seinen Siegen. Ohne Kontext ist ein Werk nicht mal zu unterscheiden von den anderen Dingen und der Schöpfer ist nun ein maßgeblicher Teil des Kontextes.

Zitat:

Die Erkenntnisse die es erzeugt, so wie alle Erkenntnisse, sind prinzipiell irreversibel - praktisch verlieren kann eine Person sie nur wenn sie die Erkenntnis vergisst.

Also doch sowas wie Obst. Mhm. Kann man "Erkenntnisse" denn nicht widerlegen? Vermutlich nicht in deiner Ontologie, sie wären ja keine echten Erkenntnisse. Aber wann weiß ich dann, welche meiner Ideen "irreversible" Erkenntnisse sind? Oder nimmst du einfach an, dass die ältesten Ideen..?

Zitat:
Es werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erkenntnisse vergessen, die ohnehin nutzlos erschienen. So trägt die kommunizierende Gruppe, nicht notwendigerweise nur eine Kultur (auch Gegner können Werke senden), in ihren Mitgliedern ein immer differenzierter werdendes Rechtsempfinden zusammen.

Die Gruppe selektiert aus einer gegebenen Menge Erkenntnis (durch vergessen) und erzeugt Rechtsempfinden?

Ja, ist vielleicht gar nicht mal so falsch, aber keine besondere Erkenntnis und zudem nur ein klitzekleiner, vereinfachter Ausschnitt des Prozesses. Gruppen generieren auch Erkenntnisse (das ist gravierender) und vor allem konstituiert sich eine Gruppe nicht nur durch ihre "Rechtsempfinden" (was auch immer das genau ist)!



Zitat:
Naja ihr ahnt worauf das hinauslaufen würde

Nein.

Zitat:
aber diese Philosophie ist ja nicht die einzige die es gibt

zum Glück!

Zitat:
Religionen haben z.b. mit der Abgabe der Verantwortung für den eigenen Glauben (Recht ist das "Wort Gottes", am Ende auch nur ein Werk) durch Ausnutzen der "du kannst nicht das Gegenteil Beweisen" Lücke einen Weg dagegen gefunden.

Hä? Die "du kannst nicht das Gegenteil beweisen"-Strategie ist ein recht neues Phänomen, denn früher war man sogar davon überzeugt, dass sich Gott beweisen ließe und eine solche Strategie ist erst notwendig, seit es genug zweiflerische Häretiker gibt. Das ist wohl recht irrelevant für die Geschichte der Religionen.

Zitat:

Glaube und Motivation ohne die ewige Suche nach Erkenntnis.

Die Theologen reden noch am häufigsten von der "Suche nach Erkenntnis". Das ist eine andere Form der Erkenntnis, aber wie kann ich wissen, ob diese Form deiner Definition von Erkenntnis entspricht, du hast ja nie eine gegeben!

Heilige haben ekstatische Zustände durchlebt, deren Intensität Drogen- und Kampfsporterfahrungen weit überstiegen. Und solche "Erkenntnisse" fügen sich ganz gut in dein Chaos hier (Extremsituationen, in denen man sich angeblich selbst bewusst wird).

Zitat:

Man wird entbunden von der Verpflichtung, sein Rechtsempfinden zu verfeinern.

Naja, das Christentum, die "kommunizierende Gruppe", hat das Rechtsempfinden ihrer Frommen mit der Zeit "verfeinert", wenn "verfeinert" mit "ausdifferenziert" gleichzusetzen ist. Wenn es eine normative Komponente enthält, bitte ich um Erläuterung des Wertmaßstabes.

Zitat:
Glücklicherweise gibt es aber doch einen weg heraus: Erkenntnis ist nicht freiwillig und so wird sich auch die aus meinem werk, diesem text, vielleicht irgendwann weit genug fortpflanzen um durch Zweifel einen Weg aus dem Dogma zu bahnen (Neu ist dieser Teil der Idee ja nicht grade).

Danke Prometheus.

Zitat:
Man braucht nur die richtigen Werke. Mir geht es hier nicht um Religionen im Speziellen, sondern alle Dogmen. Mal sehen welches Weltbild dominiert, wenn das kollektive Gerechtigkeitsempfinden sich verfeinert.

"Ich glaub' ja, dass Weltbilder voll was persönliches ist und es ist voll OK, ey, wenn jeder eins hat."
Soeins wahrscheinlich. Und das ist begründeter als dein, in diesem Manifest offenbartes.

Zitat:
Es kann aber auch passieren, dass der Motivation/Erkenntnis Kreis gebrochen oder zurückgedreht wird. Im kleinen wird er das immer wieder, viele Werke verpuffen unerkannt ohne ihre Nachricht weitergetragen zu haben. Im großen ist der Kreislauf, oder nennen wir ihn besser Trichter

Ja, Obst passt besser in den Trichter, sammeln und reinschmeißen.

Zitat:
nur in Gefahr falls die vernichteten Erkenntnisse pro Zeiteinheit die erschaffenen Werke überwiegen.

Oh, der Term hat meiner Weltformel noch gefehlt! Wie Quantifizier ich die "Schwere" der Erkenntnisse oder wiegen alle Erkenntnisse gleich viel und nur die Anzahl ist entscheidend?

Was ich sagen möchte: Schwachsinn. Man kann unmöglich eine allgemeine Angabe darüber machen, wann jemand die Motivation verliert. Das hängt von der individuellen Denkstruktur ab, außer du willst mit der wirklich trivialen "Erkenntnis" (hihi) aufwarten, dass viele schlimme Erlebnisse demotivieren können.

Zitat:
Das kann folgendermaßen passieren: Der Drang nach Gerechtigkeit ist nur einer neben vielen. Religionen, Dogmen, Gesellschaften, Führer unterbinden das Streben nach Gerechtigkeit, indem sie den Menschen andere Dränge verdeutlichen - ein Klassiker aus dem Gebiet Religion wäre: "Soll man wirklich den Frieden riskieren, nur um Recht zu haben?"

Ja, endlich! Fast gegen Ende erwähnst du die anderen Dränge!
Aber Gesellschaften, Religionen und Führer waren immer besonders für Gerechtigkeit, nur waren das spezielle Vorstellungen von Gerechtigkeit. Warum deine "universale" Gerechtigkeit deren Vorstellungen überlegen ist, muss du noch beweisen. Oder du könntest die "universale Gerechtigkeit" mal skizzieren.


Zitat:
Durch ein solches Spiel mit den Ängsten und Sehnsüchten kann eine nicht hinreichend starke Gesellschaft gebrochen werden. Ironischerweise kann einer Gesellschaft mit vollendeter Konsequenz nichts passieren: Wenn klar ist, dass alle für ihren Anspruch auf das kollektive Bewusstsein sterben würden, kann kein noch so charismatischer Führer gegenwirken... und ein totes Volk ist nutzlos, deswegen hätte der Versuch keinen Sinn.

Ja, puh, dann bin ich beruhigt. Wenn nicht alle sterben können (Atombombe macht es ja theoretisch doch möglich), sondern nur, wie im zweiten Weltkrieg, einige Millionen, bevor die "Erkenntnis" kommt.
Das ist dann ja alles nicht so schlimm.


Zitat:
Werden Werke zerstört und die Entwicklung zurückgedreht, Erkenntnisse vernichtet, so ist das gefährlichste daran: Jemand hatte ein Interesse daran, das heißt er wird versuchen bestimmte Erkenntnisse zu zerstören und das allgemeine Weltbild in seine Richtung zu drehen.

Ich dachte Erkenntnisse sind "irreversibel".
Und der ganze Abschnitt ist vermeintlich abstrakt, aber auch unsinnig. Ich weiß nicht wirklich, wovon du spricht.

Zitat:
Schafft er das, so kann nur eine Revolution oder Einwirkung von außen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die ideelle Zerstörung einer Gesellschaft verhindern.
Diese geschieht durch Abschottung und Zwang wie in China

Die Gesellschaft wird "zerstört"? Ich denke die chinesische Gesellschaft ist lebendig, obwohl das dortige Regime die kulturelle Tradition teilweise zerstört und somit gravierenden Einfluss auf den gesellschaftlichen Wandel genommen hat. Unter anderem. Denn alles! ( und so) beeinflusst ja den Wandel (wie die Erkenntnisse eben auch).

Du musst schon konkreter werden, was die "idelle Zerstörung" bedeutet.

Zitat:
oder das abgleiten des Strebens in die Bedeutungslosigkeit - angesichts der unbegrenzten Möglichkeiten und dem gnadenlosen Spiel mit den Sehnsüchten. Wie soll jemand wissen was richtig ist, wenn er nicht mal weiß was er gerne hätte?

Oder wie soll er wissen, was er da schreibt, wenn er endlos bekifft ist?

Zitat:
Das ist die westliche Methode. Ohne Zwang aber trotzdem ohne Ausweg wenn man mal drinsteckt.

Ohne Zwang? Zwang zu was respektive zwanglos zu was oder so? Ich hab ihm "Westen" Zwang erlebt. Polizeilichen Zwang z.B.

Zitat:
Am einfachsten ist die Gefahr in Afrika zu erkennen: so wie in einem Krieg das allgemeine Recht-, Schuld-, Verantwortungsbewusstsein zurückgedrängt wird, kann es sich hier nicht entwickeln solange das Recht nicht auch das Recht des Stärkeren ist. Die Gefahr seine Werke zu verbreiten ist zu groß, sie kommt von oben und von innen. Ab einem gewissen Punkt versucht es einfach niemand mehr.

Soso, die Afrikaner haben kein Recht-, Schuld- und Verantwortungsbewusstsein, weil sie twentyfourseven mit Kriegmachen beschäftigt sind.
Du hast nicht viel Ahnung von der politischen Lage und den Gesellschaften in Afrika, oder?

Warum beschreibt du die Lage mit hehren Worten wie "Gerechtigkeit"? Ist "politische Stabilität" zu einfach?

Zitat:
Vielleicht gehört die Vernichtung der eigenen Erkenntnisse auch zum Weg in Richtung universale Wahrheit. Das glaube ich aber nicht, es ist Zufall ob sie einmal entstehen kann oder nicht. Vielleicht vernichtet sie sich auf halbem Weg oder kurz vorm Ziel.

Die Wahrheit ist nun personifiziert. Ich kann dir nicht mehr folgen.

Aber möglicherweise merkst du gerade selbst, dass dein ganzes Konstrukt keinen Sinn ergibt, weil deine "Erkenntnis" eben nicht unterscheidbar ist von einer Idee.

Zitat:
Vielleicht soll es auch eine universale Wahrheit ohne Menschen geben - nur wer soll sie dann Umsetzen?

Umsetzen? Gibt es denn Wahrheit ohne einen Beobachter?

Zitat:
Fest steht, der Drang existiert.

Welcher? Zur Erkenntnis? Zur Verbreitung der Werke? zur Gerechtigkeit?

Zitat:
Der allgemeine aktuelle Konsens, unser Zwischenstand, wird "die Moral" genannt.

Nein, "Moral" ist weder allgemein, noch aktuell oder Konsens. Die Gesellschaft ist pluarlistisch und komplex. Desweiteren: Welcher Zwischenstand? Der Erkenntnisse? Was sind die jetzt? Empirische Erkenntnisse auch (die Existenz von KZs war recht empirisch)? Hättest du nur mal irgendwas definiert und nicht alles einfach "Erkenntnis" genannt.
Du kannst nicht "die Moral" aus den verschiedenen Gesellschaften heausdestillieren, wenn man das gemeinsame nimmt, kürzt man sie auf Unbedeutendes zusammen, zumal selbst dieses Unbedeutende in verschiedenen Kulturen anders kontextualisiert sein kann (man töten in verschiedenen Ländern aus verschiedenen Gründen [nicht] - ist es trotzdem die selbe Moral, nur weil sie sich gleich verhalten?).

Zitat:
Nicht mehr und nicht weniger- und die Abweichungen davon sind im Mittel tatsächlich Dinge, die die fortwährende Verbreitung der Erkenntnis (bspw: Frauen sind gleichwertig zu Männern) langsam ausmärzt. Man kann sogar vorherbestimmen wo sie ungefähr hinführt, wenn man mal drüber nachdenkt.

Dass Frauen sich emanzipiert haben, muss nicht zwangsläufig als "Erkenntnis" angesehen werden. Dass sie sich emanzipiert haben, hat etwas mit gesellschaftlichem Wandel zu tun, dass die Menschen "Männer und Frauen sind gleich" als Wahrheit nehmen, hat etwas mit ihrer Erziehung zu tun ist und möglicherweise hinfällig wie alles andere. Depressionen sind im 20. Jahrhundert eine Krankheit, früher waren die Menschen einfach ein "melancholischer Charakter" und von Geburt an mit anderem Gemüt ausgestattet, inzwischen ist so gut wie alles eine "bipolare Störung".

Und das "nicht mehr nicht weniger" ist sehr überheblich, da du ja eigentlich nichts erklärst, keine Entwicklungen aufzeigst und ich mal wieder gar nicht weiß, worauf es sich genau bezieht.

Zitat:
Eins ist sicher: Egal wie deine Moral aussieht, wenn du Wert auf deine Weltsicht legst solltest du langsam mal anfangen dich vorzubereiten. Wer lange daran arbeitet kann seine eigene Welt tatsächlich komplett umkrempeln - und damit auch die der Anderen. Regelmäßiges Training ist sowas wie ein notwendiger Grundbaustein dafür. Es gibt effektivere Arten die Welt und Gesellschaft zu verändern, aber diese verbessert dich selbst... womit wir wieder beim anfang wären.

Training verändert dich nachhaltig: Binsenweisheit.


Dein ganzer Beitrag wird getragen von einer unterschwelligen Fortschrittsgläubigkeit, wenn man nur den Verstand gebraucht und "Erkenntnisse" durch Training und Vorbereitung sammelt und seinem daraus erwachsendem Gerechtigkeitsempfinden folgt, wird die Welt der "universalen Wahrheit" näher kommen. Das ist alles sehr naiv gedacht und genau der Irrglaube, den viele Erkenntnisphilosophen beheben wollten. Aber ich habe jetzt gerade keine Lust mehr.

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05.11.2009 15:28 theroorback ist offline Homepage von theroorback Beiträge von theroorback suchen Nehmen Sie theroorback in Ihre Freundesliste auf
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erkenntnis: folge aus einer gemachten erfahrung (die auch durch ein werk hervorgerufen sein oder aus dem begreifen eines werkes bestehen kann) - "neue perspektive", die prioritäten ordnet und nötig ist um das eigene rechtsempfinden auszudifferenzieren.
rechtsempfinden: jeder mensch kann für sich entscheiden. findet er den kapitalismus oder den kommunismus besser, eine vegetarische oder omnivore ernährung (auch wenn er sich nicht zwingend daran halten muss, da er durch andere dränge auch beeinflusst wird). es geht nur darum, was er für richtig und falsch hält. das rechtsempfinden ist die wahre einstellung einer person oder gruppe, die summe aller gewissensfragen und die persönlichen antworten dazu. mit begründung, ohne die gibt es keine überzeugung, das werk ist nutzlos. ein freies individuum wird versuchen, diese vorstellungen für die nachwelt zu erhalten. das passiert durch die
werke: alles was ein mensch (oder die menschheit) schaffen kann, um anderen absichtlich zu einer erkenntnis zu verhelfen: ein kunstwerk, eine diskussion/argumentation, das hinführen zu einer erfahrung (person S führt andere person E ins wasser -> person E erkennt: dass sie nicht von grund auf schwimmen kann, das schwimmen etwas nützliches ist, dass es da unterschiede zwischen allen lebewesen gibt, uvm. was davon abhängt wie das werk (die führung) beschaffen iost.

ach roor, ach roor. mir ist schon klar, dass da ein haufen binsenweisheiten und selbstverständliche sachen dabei sind. ich zähl nur immer noch mal alles auf was ich für einen "schluss" brauche. ich antworte auf die argumentationspunkte die ich finden kann:


1. der schöpfer als teil des werkes: das widerspricht der theorie nicht. der schöpfer als person kann ja sterben etc. zu einem werk gehört aber alles was zur intendierten erkenntnis führt: das tertium comparationis muss natürlich auch immer dabei sein. dann sinds halt mehrere "schöpfer" die für dich mit ihrem werk zur erkenntnis verhelfen - meinetwegen kafka und das industriezeitalter. wie gesagt, es muss kein mensch sein. die bildung/erfahrung die man zum verstehen eines werkes braucht, zähle ich ja auch nicht extra auf.
es kommt immer darauf an wie man es betrachtet: entweder man nimmt das werk "geschichte von kafka" als solches - dann ist der schöpfer kafka. kafka ist aber nicht mehr teil des werkes, die geschichte kann auch weiterbestehen und meinetwegen einem anderen zugeschrieben werden. dann kriegt man zwar vielleicht nicht die volle intendierte erkenntnis, aber es ist ein werk.
man kann aber auch das werk "geschichte von kafka in seinem persönlichen kontext" nehmen, dann ist kafka teil des werkes und man betrachtet nur eine ebene höher- dann gehen die schöpfer vom erzeuger kafkas über seinen vater, alle die an der industriellen entwicklung beteiligt sind etc. aber das ist total irrelevant: ich will ja nur sagen, dass jeder mit seinen werken den kollektiven gerechtigkeits-pool beeinflussen kann.

2. man kann die erkenntnisse widerlegen - sie (bzw. die neuen perspektiven aus denen sie entstehen) bestehen aber trotzdem noch und beeinflussen das denken der empfangenden person. sie sind immernoch da und können sich als richtig herausstellen. ich sage ja, sie werden gegen die anderen erkenntnisse abgewogen.
es werden ja nicht nur die erkenntnisse behalten, die gerade als richtig empfunden werden. es können jede menge sich widersprechende und widerlegende erkenntnisse gesammelt werden, darauf basiert ja auch die kollektive verfeinerung "ausdifferenzierung" des rechtsempfindens.

diese würde übrigens, idealtypisch verlaufend wie ich es da schildere, ohne die natürlichen grenzen (erkenntnisse über den weltraum z.b. gibts noch nicht so lang) zu dem führen, was ich da "universale wahrheit" nenne. alle nötigen erkenntnisse gesammelt, um endgültige antworten auf endgültige fragen zu stellen. nur um mal zu zeigen was das ideal dieser ganzen nummer ist.

3.
Zitat:
Die Gruppe selektiert aus einer gegebenen Menge Erkenntnis (durch vergessen) und erzeugt Rechtsempfinden?

Ja, ist vielleicht gar nicht mal so falsch, aber keine besondere Erkenntnis und zudem nur ein klitzekleiner, vereinfachter Ausschnitt des Prozesses. Gruppen generieren auch Erkenntnisse (das ist gravierender) und vor allem konstituiert sich eine Gruppe nicht nur durch ihre "Rechtsempfinden" (was auch immer das genau ist)!

dass die gruppe durch vergessen "selektiert" meine ich hier nicht, ich finde das für den prozess sogar eher hinderlich. die gruppe trägt werke zusammen. die werke sollen die erkenntnisse vergangener generationen konservieren (dass bürgerrechte eine feine sache sind z.b. oder dass die natürlichen ressourcen irgendwann zuende sind... oder dass teufel-boxen traditionell gute qualität sind), damit nicht jede generation von vorne anfangen muss. erst selektiert die gruppe und bietet jedem individuum die grundlage für das eigene rechtsempfinden (die werke die dazu führen) an und das individuum sucht und sortiert selbst werke. so entstehen viele verschiedene strömungen, die nebeneinander her existieren und leute von ihrer sache überzeugen. ideologische strömungen, politische, sportliche, religiöse etc.

den rest, zu religionen und sowas beantworte ich wenn ich lust dazu hab. nimm es auf wie du willst, aber ich hab grade wirklich keinen nerv auf die anfeindungen (und die komplizierten sachen großes Grinsen ) einzugehn. das hier nur als vielleicht vorläufige klarstellung.
11.11.2009 22:15 No LiMiT ist offline Beiträge von No LiMiT suchen Nehmen Sie No LiMiT in Ihre Freundesliste auf
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