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Zum Ende der Seite springen Dort ruht mein Herz
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Flaw Flaw ist weiblich
Alphabrot


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Dabei seit: 22.08.2009
Beiträge: 77
Herkunft: Chiemgau

Dort ruht mein Herz Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Glitzernd ziert ein Fluss die Wiesen,
ein schmales Band aus Silber.
Tief sind seine dunklen Fluten,
tief in ihm, da ruht mein Herz.

Am Grund herrscht Schweigen,
ein ahnungsvolles Ruhen.
Zwischen Erde schläft die Zeit,
zwischen Erde, da ruht mein Herz.

Wassermassen stürzen über,
ein zorniges Gebrüll.
Tief in schäumend´ Wellen,
tief, da ruhet die Vergangenheit.

Dort ruhe ich.

__________________
>>Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.<<

Dem kann ich nur zustimmen.

16.09.2009 21:36 Flaw ist offline Beiträge von Flaw suchen Nehmen Sie Flaw in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Flaw in Ihre Kontaktliste ein
.:Vicky:. .:Vicky:. ist weiblich
Mitglied


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Dabei seit: 19.12.2008
Beiträge: 384
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Eigentlich ganz schön aufgebaut, aber ich finde, das klingt so sachlich und gefühlslos. Ich weiß nicht wirklich, was du mit dem gedicht sagen willst.
16.09.2009 22:02 .:Vicky:. ist offline E-Mail an .:Vicky:. senden Beiträge von .:Vicky:. suchen Nehmen Sie .:Vicky:. in Ihre Freundesliste auf
Flaw Flaw ist weiblich
Alphabrot


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Dabei seit: 22.08.2009
Beiträge: 77
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Themenstarter Thema begonnen von Flaw
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Nun, eigentlich soll man ja Gedichte selbst interpretieren, aber ich werde dir hier meine Sicht der Dinge darlegen. Gefühlslos würde ich es nicht bezeichnen, aber da will ich jetzt gar nicht großartig draufeingehen. Soll jeder sehen, wie er´s will.

Den Fluss habe ich gewählt, weil Flüsse meist sehr oberflächlich betrachtet werden. Sie haben meistens eine ziemlich neutrale, nicht genauer zu definierende Farbe, glitzern schön in der Sonne und geben ein Gefühl der Ruhe und der Nachdenklichkeit, wenn man ihrem Rauschen zuhört und in die Fluten sieht. Aber wenn man ihn genauer betrachtet, kann man die Geschichte hören, die der Fluss wispert, von all den Dingen, die er gesehen und miterlebt hat. Man kann den Schmutz und den Unrat sehen, der in seinem brackigem Wasser schwimmt, kann vielleicht erahnen, was sich zwischen seinen Steinen und dem Sand am Grund verbirgt. Der Fluss als Symbol des Vergänglichem, des Geheimnisvollen und des lockend Gefährlichen, aber auch der Ruhe und der Zuflucht, der Sicherheit, dass man zwischen den Wellen geborgen, geschützt vor allen Blicken und missfälligen Gedanken der Welt ist. Um diesen Eindruck zu verstärken habe ich die umschließende Reimform und das Adjektiv "tief" gewählt. Man soll es als Aufforderung verstehen, das Oberflächliche hinter sich zu lassen, in die "Tiefe" zu tauchen und all die Dinge, die vor der Welt verborgen sind, ans Licht zu bringen und zu verstehen versuchen.

"Tief sind seine dunklen Fluten,
tief in ihm, da ruht mein Herz".

Mit "Mein Herz" sind hier all die Gefühle, die ich habe, all die unausgesprochenen Gedanken, meine Meinung über die Welt, meine Sicht der Dinge gemeint. Eben all jenes, was viele meiner Mitmenschen nicht zu Gesicht bekommen, was "im Fluss", geschützt vor den Augen der Öffentlichkeit, ruht.

"Am Grund herrscht Schweigen,
ein ahnungsvolles Ruhen".

Hier greife ich wieder dieses "Versteckt sein" auf, dieses "verbergen" vor den anderen.

"Zwischen Erde schläft die Zeit,
zwischen erde, da ruht mein Herz."

Erde wird meist mit Dreck und Schmutz in Verbindung gebracht, vielleicht die dunklen Gedanken, die "bösen" Gefühle, die meine anderen Gedanken und Gefühle begraben. Hier sollte man die Erde aber auch als etwas ruhevolles, dunkles sehen, dass wiederum hilft, alles zu verschließen und zu verstecken. Man kann sie auch als die äußere Form sehen, die fleischliche, meist unspektakuläre Hülle, die dann einen Geist voller Regungen enthüllt.

"Wassermassen stürzen über,
ein zorniges Gebrüll.
Tief in schäumend Wellen,
tief, da ruhet die Vergangenheit."

Aufwühlendes, umstürzendes, Dinge, die die Welt, die Menschen, die mich bewegen. Doch all mein Inneres bleibt sicher in mir verschlossen, bleibt sicher auf dem "Grund des Flusses." Vergangenheit deswegen, weil jede Sekunde, die verstreicht, Vergangenheit ist.

Dort ruhe ich.

Hier definiere "Ich" als meine Seele. Meine Seele ruht dort, wo all meine Gedanken und Gefühle ruhen. Also auf dem Grund des Flusses.

Du siehst also, mit ein wenig Ruhe, mit ein bisschen Vorstellungskraft und mit dem richtigen Maß an Nachdenklichkeit kann man ganze Geschichten aus Gedichten ziehen, vielleicht sogar eine Interpretation auf seine eigene Gefühlslage finden. Lies das nächste Mal einfach mit ein bisschen mehr Hirn (nicht böse gemeint ^^) und denk über die Worte nach, die du vor dir hast. Gedichte sind nicht dazu da, dass man einfach mal schnell drüber liest.

Lg Flaw

__________________
>>Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.<<

Dem kann ich nur zustimmen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Flaw: 20.09.2009 17:36.

20.09.2009 17:33 Flaw ist offline Beiträge von Flaw suchen Nehmen Sie Flaw in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Flaw in Ihre Kontaktliste ein
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