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Zum Ende der Seite springen Von Hamstern und Dämonen | Neufassung
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TerraTX TerraTX ist weiblich
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Von Hamstern und Dämonen | Neufassung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Meine Blockade bei "Selbstverliebt" ignoriere ich momentan getrost, indem ich mich auf die Überarbeitung von "Von Hamstern und Dämonen" stürze. Bin sogar schon ziemlich weit und stolz drauf, mal wieder so viel geschafft zu haben.
Am Anfang (den ersten 2-3 Kapiteln) habe ich nicht viel geändert; foglich hat die Geschichte noch immer einen sehr langsam Start, doch finde ich, dass sie es wert ist, sie zu lesen. Mir selbst mach es immer wieder Spaß, drüber zu lesen.

-

In diesem Moment wünsche ich mir, mich niemals auf diesen Hamster gesetzt zu haben.
„Nick“, seufzt Darr, als wäre das gerade eben nicht passiert, „wir wollen hier niemandem etwas unterstellen. Sag uns einfach seinen Namen, dann können wir es überprüfen. Das ist bloß eine Vorsichtsmaßnahme.“
„W-was war das grade?“, hake ich mit zittriger Stimme und bebenden Lippen nach; nicht gewillt, Darr eine Auskunft zu geben, wenn kurz zuvor die Glühbirne mit einem solchen Krach explodiert ist. Das war definitiv nicht normal, wenn ich davon ausgehen darf, dass so etwas wie normal hier überhaupt existiert.
„Nein, kann er nicht“, unterbricht Yuan wirsch, als Darr bereits seinen Mund zu einer Antwort geöffnet hat. Verständnislos sehe ich zu ihm herüber. Warum will er nicht, dass ich endlich mal Informationen bekomme? Verdammt, ich will doch bloß wissen, was hier abgeht.


-

1. Kapitel

Ich kann nicht schlafen.
In einer solchen Situationen schalte ich normalerweise meine teure Anlage an, stelle die Musik auf flüsternde Lautstärke und konzentriere mich ganz auf die Melodie, bis sie mich schließlich in den Schlaf trägt. Doch für die nahe Zukunft wird mir dieser Ausweg mit Sicherheit verwehrt bleiben, musste meine kleine Schwester in einem Ausbruch blinder Wut schließlich meine geliebte Zuki XL D2000 zerstören. Ja, dieses verzogene Balg hat meine Liebe mit Füßen getreten, durchs Zimmer geworfen und anschließend darauf herumgekaut, als wäre sie ein ausgelutschter Kaugummi. Mit Sicherheit habe ich dadurch ernsthafte psychische Schäden erlitten und werde mich nie wieder so innig binden können.
Natürlich hatte sie auch einen Grund für ihr Verhalten, den ich sogar bis zu einem gewissen Grad verstehen kann; ich habe mich auf ihren Hamster gesetzt. Yuu, es hatte sogar einen Namen!, hatte seit einigen Wochen in einem putzigen Käfig mit ganz vielen Röhrchen und unter der Aufsicht meiner Schwester gelebt, bis er unter meinem Hintern vergraben wurde. Nicht, dass ich einen fetten Arsch hätte oder sowas - und es tut mir ja auch sehr leid, doch das wollen mir weder meine Mutter noch meine Schwester abkaufen.
Und genau dort liegt das Problem: Dieser Giftzwerg hat mir den ganzen Abend vorgehalten, ich hätte es mit Absicht gemacht, weil ich Yuu eh noch nie hätte leiden können und ihn aus dem Weg räumen wollte. Wieso ich einen Hamster aus dem Weg räumen sollte, weiß ich auch nicht, doch nun gut. Auf jeden Fall war Yuu für sie etwas ganz Besonderes und sollte das auch nicht nur für sie sondern im Verhältnis zu allen anderen Haustieren auf der gesamten Welt gewesen sein, weshalb ich angeblich nur eifersüchtig gewesen war, nicht auserwählt worden zu sein.

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20.10.2010 19:30 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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Na, vielleicht traut sich ja wer, wenn es etwas mehr gibt smile

-

Klar, ich bin auch so scharf darauf, von einem Hamster auserwählt zu werden... Was ein Quatsch!, denke ich sarkastisch und rolle mich von der einen Seite zur anderen, mein Gesicht nun nicht mehr ins Zimmer gerichtet sondern gegen die Wand. Vorsichtig lehne ich meine Stirn vorwärts, darauf bedacht, sie nicht gegen den harten Widerstand zu knallen, sondern ihn nur sanft zu berühren, um mich etwas zu kühlen. Der Sommer ist heiß und abgesehen davon entwickle ich so etwas wie ein schlechtes Gewissen, das mich dazu bringt, unruhig zu schwitzen. Ich weiß, ich bin nicht gerade eine der Personen, die dafür berühmt sind, besonders rücksichtsvoll mit anderen umzugehen und sich über fremde Gemütszustände Sorgen zu machen, doch hierbei geht es um meine Schwester.
Dazu kommt noch erschwerend, dass ich ihr Geheul selbst drei Zimmer entfernt noch hören kann und mein Bedürfnis zu schlafen inzwischen so groß ist, dass mein Körper den Not-Lern-Zustand eingeschaltet hat, um sich zu merken, sich nie wieder auf ihren Hamster zu setzen. Ein Klacken sowie die leichte Farbveränderung meiner Wand von dunklem zu hellem Grau verraten mir, dass im Flur das Licht angeschaltet wurde. Schritte kommen näher, meine Wand wird nun weiß und ich stöhne genervt. Mama.
"Nick, deine Schwester hört einfach nicht auf zu weinen. Willst du nicht mal mir ihr reden? Ihr beide kommt doch normalerweise so gut miteinander aus", bittet sie mich leise. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie ihr besorgter Blick meinen Rücken hinauf gleitet und darauf wartet, dass ich mich umdrehe; dass ich noch nicht eingeschlafen bin. "Nick, ich weiß, dass du noch nicht schläfst. Sie mag dich vielleicht nerven, aber trotzdem bedeutet sie dir doch was. Lilly ist schließlich deine Schwester, Nick. Bitte, red mit ihr."
"Falls du es vergessen hast", murre ich in mich und die Wand hinein, "ich war es, der ihr Hamstervieh gekillt hat. Mit meinem Arsch, um genau zu sein. Glaubst du etwa, dass sie mich jetzt sehen will?"

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26.10.2010 12:43 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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Ich geb nicht auf. Habe schließlich schon zehn Kapitel fertig...

-

Jetzt klinge ich schon verbittert - beinahe so, als würde es mir wirklich etwas ausmachen, dass sie die ganze Zeit weint. Wegen mir weint. Nick, sei stark, für euch beide. Die Kleine kommt schon wieder drüber hinweg, rede ich mir ein und versuche ein möglichst entspanntes, unbeteiligtes Gesicht aufzusetzen, als meine Mutter mich vorsichtig an der Schulter greift und auf den Rücken dreht.
"Nick..."
"Mama, es ist alles okay", versicher ich ihr mit einem schiefen Lächeln, während ich ihr noch einmal bestätigend zunicke. "Lilly wird schon drüber hinweg kommen. Mach dir einfach keine Sorgen, ja?", versuche ich sie weiterhin mit ruhiger Stimme zu beschwichtigen. Ich liebe meine Mutter und würde alles in der Welt tun, damit sie nicht traurig ist. Nun gut, fast alles - und auch nur, wenn ich es nicht vergesse. Doch das ändert nichts daran, dass ich sie liebe, auch wenn sie mir meine Faulheit in Sachen Haushalt oft sehr übel nimmt.
"Ich mache mir aber Sorgen, sehr sogar", seufzt sie und sieht aus meinem Fenster in den Sternenhimmel, wobei sie sich eine Strähne aus dem Gesicht streicht. Sie ist schön für eine Frau ihren Alters, doch in letzter Zeit wirkt sie immer älter. Es hat wahrscheinlich mit dem Tod meines Vater begonnen - dem Ereignis, dank dem ich für meine Schwester auch zu einer Art "Idol" geworden bin. Sie versucht immer, mir alles recht zu machen, alles mit mir zusammen zu machen und hängt ständig an mir wie eine Klette. Wer jüngere Geschwister hat weiß, wie unglaublich peinlich das sein kann.
"Nick, ich will nicht, dass meine Kinder sich wegen so etwas auseinander leben. Und auf mich will sie einfach nicht hören. Du weißt ja, wie dickköpfig sie sein kann", erzählt Mama etwas veträumt mit liebevollem Ausdruck auf dem Gesicht. Ihre Lippen ziert ein Lächeln - das Lächeln, das sie mir von klein auf immer gezeigt hat. Es ist ein ruhiges, gutmütiges Lächeln, das sich über niemanden lustig macht und für mich vollkommene Güte verkörpert.
"Na gut", gebe ich nach und atme noch einmal tief durch, bevor ich mich aufsetze. Mama nickt mir aufmunternd zu, während sie meine Hand nimmt und sie fest drückt. Sie braucht nichts zu sagen; ich weiß, dass sie mir dankbar ist. Ich bin für Lilly sowohl großer Bruder als auch Vaterersatz - und für manche Angelegenheiten bin ich eben geeigneter als Mama; vor allem, wenn es Lilly betrifft.
Gähnend erhebe ich mich vom Bett, lasse das wohlig-warme Laken hinter mir und bewege mich zum Zimmer meiner Schwester. Meine Füße wollen sich einfach nicht ordentlich vom Boden heben, wodurch sie schlurfende Geräusche auf dem Laminat verursachen. Vom Flur grenzen insgesamt fünf Räume ab; mein Zimmer, das Bad, ein Wohnzimmer mit Einbauküche, das Zimmer meiner Mutter und schließlich das meiner Schwester. Es führt noch eine steile Treppe in den Keller, wo sich zwei Lagerräume befinden, wobei der eine ebenfalls als Hobby- oder Partyraum fungiert. Je nach dem, wie wir ihn gerade herrichten. Die Tür zum Zimmer meiner Schwester ist angelehnt; Licht fällt in den schwach belichteten Flur.

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30.10.2010 20:39 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
Saddy Saddy ist weiblich
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also ich finde es sehr gut, dass du die geschichte überarbeitest und wieder reinstellst smile
habe schon beim letzten mal bisschen mitgelesen.
fehler sind mir keine aufgefallen großes Grinsen
und ich freue mich echt schon drauf, mehr zu lesen
lg, saddy
31.10.2010 09:15 Saddy ist offline E-Mail an Saddy senden Beiträge von Saddy suchen Nehmen Sie Saddy in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Saddy in Ihre Kontaktliste ein
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juchhu, endlich mal eine Antwort xD danke ^^

ja, irgendwie muss ich mein "Selbstverliebt"-Tief ja produktiv überstehen und da hat sich das als beste Alternative erwiesen smile

edit: oh gott, ich habe meine Jungfräulichkeit verloren xD zumindest, was das Verfassung von Sex in meinen Geschichten betrifft o.o +geschockt+
edit²: und jetzt weiß ich grade, wie es ist, etwas schreiben zu müssen, das einem selbst das Herz zerreist und den Charakteren mit dazu >_>

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31.10.2010 11:42 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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"Lilly?", frage ich leise, während ich anklopfe. Es folgt keine Antwort, weshalb ich noch einmal frage. Das Spiel wiederholt sich einige Male, bis ich schließlich genervt seufze und einfach eintrete. Dieser kleine Dickkopf wird mich nicht noch länger wachhalten; abgesehen davon weiß ich, dass sie nicht plötzlich eingeschlafen ist. Das leise Schluchzen hat sie verraten. "Lilly, es tut-"
"Nein, tut es nicht!", werde ich durch ihr wildes Gequängel und ein Kissen im Gesicht unterbrochen. Schnell schnappe ich mir ihr Geschoss und halte es schützend vor mich, wobei ich vorsichtig darüber luke, um weiteren Angriffen zuvor kommen zu können.
"Du kleines Mistvieh, jetzt will ich mich bei dir entschul-"
"Nein! Dir tut es doch gar nicht leid!", unterbricht mich ihre schrilles Geheul erneut, während sie nach ihrer Nachttischlampe greift.
"Lilly, lass die Lampe stehen", versuche ich sie mit ernster Stimme davon abzuhalten, das Haus noch weiter zu demolieren. Wir sind nun wirklich nicht arm, da meine Mutter es gut schafft, den Haushalt zu organisieren. Dennoch ist es pure Verschwendung, aufgrund des Todes eines Drei-Euro-Hamsters unsere gesamte Einrichtung zu ruinieren und einen Schaden in Höhe von was-weiß-ich wie viel Geld zu verursachen.
Doch habe ich wirklich gedacht, sie würde auf mich hören? Ja, vielleicht ein Bisschen. Auf jeden Fall werde ich eines Besseren belehrt, als das Licht der Lampe mit einem "Zimm!" verstummt und nur noch die Deckenbeleuchtung übrig lässt, um uns vor der Dunkelheit zu bewahren. Das Biest blitzt mich aus vor Wut flammenden Augen an, bevor es ausholt und sein Wurfgeschoss in Richtung meines Kopfes befördert.
"Lilly!", rufe ich nun entgültig die Fassung verlierend, während ich mich ducke und das Kissen schützend vor meinen Kopf halte. Die Nachtischlampe mit dem schönen Sternenhimmel darauf prallt an meinem Schild ab - und fällt mit einem lauten Knall zu Boden. Hoffentlich ist nichts kaputt gegangen...
"Lilly, bitte, ich-", versuche ich es, das Kissen in einer Geste des Friedensangebotes senkend. Fehler. Großer Fehler. Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie der Teddybär auf mich zugeflogen kommt. Sie muss ihn geworfen haben, bevor ich mich überhaupt nach ihr hatte umdrehen können. Mit den Händen fuchtelnd wehre ich das Kuscheltier und die darauf folgenden anderen ab, nur um mich letzten Endes in einem Haufen Plüsch einer schmollenden, die Arme verschrenkenden Ausgeburt der Hölle gegenüber zu sehen. Das Mistvieh sucht schon nach neuen Geschossen, denke ich die Augen verdrehend, während sie mir die Zunge herausstreckt.

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02.11.2010 12:22 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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ich geb nicht auf >_>

-

"Na gut, wie du willst", grinse ich, mir einer guten Taktik bewusst. Mein Vater hatte mir einmal eine Geschichte erzählt - von der Zeit, als ich noch klein war. Damals waren wir einkaufen gewesen und ich hatte schreiend auf dem Boden gesessen und geweint, weil ich etwas haben wollte, das ich nicht bekommen konnte. Er hatte sich angeblich einfach neben mich gesetzt und mit geschrien, was mich so überrascht hatte, dass ich augenblicklich aufgehört hatte, zu weinen. Eigentlich kann ich es kaum glauben, mich mal so peinlich verhalten zu haben, doch vielleicht würde diese alte Strategie der Überraschung nun helfen.
Langsam gehe ich in die Knie, die Hände zwischen die Kuscheltiere senkend, während ich Lilly genau beobachte. Ihr Gesicht zeigt nun eine ganz neue Emotion: Eine Form von Neugierde. Als mein Grinsen sich nun deutlich auf meinen Lippen ausbreitet, verzieht sie ihre sofort wieder mit einer fürchterlichen Grimasse.
"Na warte!", rufe ich meinen Angriffschrei und springe ruckartig auf, die Plüschies auf sie abfeuernd, was sie kreischend in die Ecke ihres Bettes flüchten lässt. Schnell lade ich nach und bin mit zwei schnellen Schritten an ihrem Bett. Ich hole aus, lasse die Kissen allerdings nur mit halber Kraft auf sie treffen, um ihr zumindest nicht ernsthaft weh zu tun.
"Na, wie gefällt dir das, du kleines Biest?", frage ich das unter der Bettdecke kauernde Ding und schmeiße mich auf es. Hastig taste ich die Form ab, rücke ein Stück von ihrem Kopf weg, ehe ein Bataillon Finger auf ihre Seiten niedersaust. "Kitzelattacke!"
Es braucht nur wenige Sekunden, bis sich eine kichernde Lilly unter der Decke hervorwagt und um Vergebung fleht - natürlich gebe ich nicht nach, bis ich Lachtränen ihre Wangen hinunter laufen sehe. Ich ziehe sie an mich und drücke sie ganz fest, woraufhin ein weiterer Protest ausbricht.
"Lass mich los! Blöder Bruder! Lass mich los!", jammert sie, sich mit all ihrer Kraft gegen mich stämmend. Ihre Anstrengungen sind gegen mich jedoch völlig nutzlos, bin ich mit meinen siebzehn Jahren schließlich viel stärker als so ein neunjähriges, verzogenes Balg.
"Jetzt beruhig dich erstmal, dann lass ich dich auch los", gebe ich lachend zur Antwort und bin erstaunt, als der Druck an meinen Armen plötzlich nachlässt. Sanft hebe ich sie von meinem Schoß, ehe ich sie mir gegenüber absetze. Sie hat wieder einen Schmollmund gezogen, während sie mich aus großen, blauen Kulleraugen anstarrt. Ihre Augen sind die von Dad; tiefblau wie das Meer bei Nacht. Meine Augenfarbe entspricht eher der meiner Mutter; grasgrün, wie eine Wiese. Viele verschiedene Farbelemente und Punkte. Das einzige, was Lilly und ich gemeinsam haben, sind unsere Eltern und die blonden Haare - unsere Gesichter sind komplett unterschiedlich, werden es wahrscheinlich auch immer bleiben. Es kam sogar schon vor, dass manche Leute dachten, wir wären aus verschiedenen Familien.
Der Gedanke lässt meine Mundwinkel ein Stück sinken und ich schüttel meinen Kopf, um ihn zu vetreiben. Es ist unsinnig, mich davon traurig machen zu lassen, dass irgendwer irgendwann mal gedacht hat, wir seien keine Geschwister. Erstens sind wir es und zweitens sollte ich froh sein, wenn dieses Grauen hier nicht mit mir verwandt wäre.
"Nicky?", sie guckt zu mir hoch, den Spitznamen benutzend, der allein für sie reserviert ist. Jeder meiner Freunde hätte dafür so einige Minuspunkte und Fausthiebe kassiert, wenn er mich so genannt hätte; doch bei ihr ist es okay. Wahrscheinlich aus dem Grund, dass sie als Kleinkind einfach nicht Nick sagen konnte und ich Nicky besser fand als Necke, Nicke oder sogar Nackey. Erste Sprachversuche enden immer in Namensvergewaltigungen; so viel ist sicher.
"Ja, Kleine, was ist?", frage ich etwas außer Atem nach, während ich ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht streiche. Egal, wie wenig ich sie leiden kann; wir sind Geschwister und werden es auch immer bleiben. Außerdem habe ich es Mama versprochen.

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08.11.2010 10:37 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
Saddy Saddy ist weiblich
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hmm.. vllt äußert sich auch irgendwann mal jemand außer mir großes Grinsen
also mir gefällts smile
keine schreibfehler gefunden oder andere, was bei einer überarbeitung ja auch nicht so sonderlich vorkommen sollte großes Grinsen
freue mich auf mehr smile
08.11.2010 11:20 Saddy ist offline E-Mail an Saddy senden Beiträge von Saddy suchen Nehmen Sie Saddy in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Saddy in Ihre Kontaktliste ein
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stell mal mehr rein großes Grinsen ich weiß noch nich worum es geht großes Grinsen
10.11.2010 20:12 Foray ist offline E-Mail an Foray senden Beiträge von Foray suchen Nehmen Sie Foray in Ihre Freundesliste auf
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muhahaha, die erste konkrete Idee gibt es im dritten Kapitel, aber man kann sich auf Überraschungen gefasst machen großes Grinsen

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"War es wirklich ein Versehen?", will sie wissen, während ihr Blick zwar skeptisch, doch zu größten Teilen hoffnungsvoll aussieht. Scheinbar möchte sie sich nun doch versöhnen.
"Natürlich", lächle ich, während ich bestätigend nicke. "Schätzchen, ich wollte mich wirklich nicht auf den Hamster... auf Yuu setzen. Ich weiß doch, dass er dir wichtig war. Und es tut mir wirklich, wirklich und ganz ganz ehrlich leid."
"Indianerehrenwort?"
"Großes Indianerehrenwort", muss ich lachen und wuschel ihr durchs Haar. "Versprochen."
"Okay!", grinst sie über beide Wangen und springt mir in den Arm, ihr nasses Gesicht in meinem nackten Oberkörper vergrabend. Ich kann spüren, dass sie viel geweint hat; das ganze salzige Tränenzeug klebt jetzt auch an mir dran. Genervt seufzend schiebe ich sie ein Stück von mir weg, da ich es mir nicht leisten kann sentimental zu werden und es deshalb wichtiger ist, mich möglichst sauber zu halten.
"Willst du dann nicht langsam schlafen gehen?", versuche ich sie zu dem zu bewegen, was ich schon seit Stunden tun möchte. "Du möchtest doch morgen früh munter sein, damit du deine Lieblingssendungen nicht verpasst, oder?", probiere ich es weiter, woraufhin ich allerdings nur ein energisches Kopfschütteln ernte. "Warum denn nicht?"
"Ich", beginnt sie, ehe sie eine lange Pause einlegt. Es wirkt sogar, als würde ihr kleines Hirn nachdenken; richtig über etwas grübeln. Dabei habe ich sie noch nie für das Denkgenie gehalten. "Ich muss dir etwas sagen!", gesteht sie schließlich mit entschlossenem Blick und packt meine Hände mit ihren wesentlich kleineren. Ich sehe sie aufmunternd an, beinahe gespannt, was jetzt denn noch kommt, während ich eigentlich nur ins Bett möchte. "Etwas ganz Wichtiges über Yuu! Sein richtiger Name war nämlich gar nicht Yuu! Er hieß Yuan!"
Es dauert eine Weile, bis mein Gehirn festgestellt hat, dass es dieser Information nicht die Wichtigkeit zusprechen kann, die Lilly ihr zuzusprechen scheint, weshalb ich vorsichtig frage: "Und was hat das zu bedeuten?"
"Das... das weiß ich auch nicht! Aber er hat mir gesagt, er heißt Yuan!", gibt sie verzweifelt von sich, als sie merkt, dass ich ihr nicht ganz folgen kann. "Er hat es mir selbst gesagt! Er hat gesagt, ich soll ihn aber nicht Yuan nennen, und deshalb habe ich ihn Yuu genannt!"
"Lilly", seufze ich meine Schläfe reibend, "du hast das bestimmt nur geträumt. Du weißt doch, Tiere können nicht sprechen." - Natürlich ist es für jedes Kind schwer, so etwas zu erfahren, aber eigentlich ist sie über diese Phase bereits hinweg. Der letzte Schock in ihrem Leben ist ein paar Monate her, als einer meiner Kumpels sich einen Witz daraus gemacht hatte, ihr zu erzählen, der Weihnachtsmann existiere nicht. Er existiert ja auch nicht - aber bring das mal einem kleinen, heulenden Kind bei, dessen unschuldige Illusionen soeben von einem nachpubertierenden Vollidioten zerstört wurden.
"Doch!", erwidert sie trotzig, nun wieder die Arme verschränkend und die Unterlippe hervorschiebend. Dieser Umschwung in den Gefühlen und Gesichtsausdrücken eines Kindes ist immer wieder beeindruckend, mehr jedoch anstrengend, weshalb ich sie am liebsten einfach unter die Decke stecken und mit einem Beruhigungsmittel, einem sehr starken Beruhigungsmittel, ins Land der Träume schicken würde.
"Lilly, bitte", beschwichtige ich sie und fasse sie sanft an der Schulter an. Doch dann passiert etwas, das vorher noch nie passiert ist. Sie schlägt meine Finger weg, rutscht ein paar Zentimeter zurück. "Pf, wie du willst", erwidere ich eingeschnappt und springe von ihrem Hochbett herunter. Hochbett für sie, für mich nicht wirklich.
Wütend stampfe ich in mein Zimmer, die Hände zu Fäusten geballt und an den Seiten haltend, ehe ich feststelle, dass meine Mutter noch immer an meinem Bett sitzt und mich besorgt ansieht. Nein, das kann ich nicht auf noch ertragen. Ächzend und zähneknirschend mache ich auf dem Absatz kehrt. Ich höre wie sie meinen Namen flüstert, etwas lauter wird, ihn mir schließlich verzweifelt nachruft. Es hält mich nicht auf. Wenn ich nun auch noch ihr Leid ertragen müsste, würde ich platzen.

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10.11.2010 20:16 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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11.11.2010 13:28 Foray ist offline E-Mail an Foray senden Beiträge von Foray suchen Nehmen Sie Foray in Ihre Freundesliste auf
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Die Geschichte ist jetzt im Übrigen auf Seite 5 von bisher 83 großes Grinsen

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"Drecksbalg", knurre ich, während ich die Badezimmertür hinter mir zuschlage. Warum zum Teufel nochmal stört es mich so? Verdammt! Sie ist nur meine Schwester, mehr nicht. Eine lästige Klette, die einfach nur weggeworfen gehört. Sie gehört hier nicht hin, sie macht immer alles kaputt. Meine Gedanken drehen sich in einem Kreis, hin und her gerissen zwischen meinem Verstand, der einem endlosen Egoismus entspricht, und einem tiefen Gefühl der Vertrautheit, das ich einfach nicht abschütteln kann. In einem Versuch, mich zu beruhigen, hole ich tief Luft und lege die Hände in den Nacken, ehe ich zusätzlich die Augen schließe.
"Sie bedeutet mir nichts. Nichts Ernstes zumindest. Nick, es ist vollkommen in Ordnung, wenn man bei der eigenen Familie etwas empfindlich ist. Das liegt daran, dass es Familie ist", rede ich mir ein. Es kann nicht sein, dass mir ein solches Biest wirklich ans Herz gewachsen ist. Einfach einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen, wiederhole ich in Gedanken. Als ich es endlich geschafft habe, mich etwas zu beruhigen, gehe ich zum Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Die kühlen Tropfen schaffen es, die angespannte Hitze endgültig aus meinem Körper zu vertreiben. Dennoch taumel ich einen Schritt rückwärts und lehne mich an die eisigen Fliesen des Bads, gleite an ihnen hinab.
"Wenigstens ist sie jetzt still", seufze ich mir an die Stirn fassend, während ich fühle, wie das schlechte Gewissen wieder in mir hochkriecht, sobald ich an das Minimonster denke. Ruckartig springe ich auf und gehe wieder in mein Zimmer, wobei ich an dem meiner Mutter vorbeikomme; ihr Bett ist leer, wahrscheinlich sagt sie gerade Lilly "Gute Nacht". In meinem Zimmer angekommen schließe ich die Tür sanft hinter mir, drücke sogar die Türklinke herunter, obwohl ich das normalerweise nie tue und deshalb einige Male Ärger bekommen habe. Während mein Blick den Raum durchschweift, stolpere ich zu meinem Bett herüber. Die nun kühlen Laken wirken immer noch einladend; sogar wesentlich mehr als vorhin. Es ist mir ein Mysterium, doch die eigenen vier Wände haben eine seltsam beruhigende Wirkung.
Ein Schleier aus Müdigkeit senkt sich über meine von Dunkelheit eingehüllte Gestalt.
Verschwommen bemerke ich die zerstreuten Überreste meiner Anlage, kann jedoch keine Wut empfinden. Bloße Leere hat von mir Besitz ergriffen und lässt mich teilnahmslos auf die Matratze sinken. Mir fehlt jegliche Kraft, mich zuzudecken oder auch nur eine bequeme Lage zu suchen, obwohl ich der Meister des Im-Bett-Herumrollens bin. Schwere Augenlider verwandeln meine Umgebung in einen See aus Schwärze, der mich langsam verschlingt. Schlafen, ist alles, woran ich denken kann, obwohl mein Bein sich in einer so seltsamen Position befindet, dass es sogar schmerzt.
"Argh...", stöhne ich im Halbschlaf, während mich das verwirrende Gefühl beschleicht, ausgelacht zu werden. Ein sehr, sehr dunkles Lachen, erfüllt von purem Hohn und einer Schadenfreude, der ich noch nie in meinem Leben begegnet bin. Mein geistiges Auge projiziert seltsame Bilder von misgeformten, grünen Kreaturen, die in einem Kreis um mich herum stehen und mit dem Finger auf mich zeigen - doch ich bin schon zu tief im Schlafzustand, um mich den Traumbildern zu widersetzen. Der eine hebt seinen Fuß und sie trampeln auf mich ein; doch alles, was ich spüre, ist ein einziger Schmerz in der Magengrube, der bloße Sekunden anhält.

~~~

Ich kann schon wieder nicht schlafen; schon wieder aufgrund eines fernen Schluchzen, das jedoch etwas anders klingt als am Vorabend. Murrend verscheuche ich die Bilder meiner letzten Träume aus meinen Gedanken, auch wenn ich sie wohl besser ignoriert hätte. Denn diese bewusste Handlung ruft erst die genauen Ereignisse hevor, die mir in der Nacht begegnet sind: Mein Schlaf hatte mit auf mich eintretenden Trollen begonnen, weshalb es eigentlich nicht viel schlimmer hätte kommen können. Ich weiß nicht, ob sich die Träume gesteigert hatten, schließlich erinner ich mich nun nur noch ganz deutlich an den ersten und den letzten Traum - doch endete der letzte damit, dass mich ein Hamster unter seinem Hintern vergrub.
Stöhnend raffe ich mich auch, während ich krampfhaft versuche, den Drang zu unterdrücken, meinen Kopf gegen die Wand zu hämmern. Dieser verdammte Hamster wird mir noch mein ganzes Leben ruinieren, murre ich innerlich, ehe ich mich auf das Schluchzen konzentriere, das mich geweckt hat.
Es klingt ebenso elend wie das meiner Schwester, doch etwas ist anders. Die Tränen scheinen weniger blinder Wut und Dickköpfigkeit als tiefer Trauer entsprungen zu sein - und auch die Stimme hinter dem Wimmern ist eine ganz andere. Als ich aus meinem Zimmer Richtung Küche stürme, bin ich hellwach. Bevor meine Mutter weint, muss schon die ganze Welt zusammenbrechen, weshalb es meinen sofort auf Hochspannung stehenden Sinnen keine Schwierigkeit ist, binnen Sekunden herauszufinden, wo genau sie gerade weint.

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du kannst doch nich an so ner spannenden stelle einfach aufhören großes Grinsen

stell mal bitte bisschen längere abschnitte rein smile
14.11.2010 18:01 Foray ist offline E-Mail an Foray senden Beiträge von Foray suchen Nehmen Sie Foray in Ihre Freundesliste auf
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uhm, erstmal nicht. das schreckt nur ab xD und ich hoffe ja immer noch, dass mehr Leute lesen werden

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Hab jetzt bisher überflogen, finds ganz gut, werd mir irwann mehr Zeit nehmen smile Mir gefällts bisher ganz gut.

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14.11.2010 22:14 Kjara ist offline E-Mail an Kjara senden Beiträge von Kjara suchen Nehmen Sie Kjara in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von Kjara: / YIM-Name von Kjara: / MSN Passport-Profil von Kjara anzeigen
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cool, danke Teufel

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16.11.2010 08:22 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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"Mama, alles okay?", stoße ich keuchend hervor. Wäre es anstrengend gewesen, den Weg zu rennen, hätte es mir weniger ausgemacht, zu keuchen; doch in diesem Augenblick ist es Ausdruck tiefster Unruhe und Nervosität. "Was ist passiert?"
Sie blickt zu mir auf, sieht mich aus verquollenen Augen an. Trauriges Grün gebettet in rot getünchtem Weiß. Als sie den Mund öffnet, scheint es, als wolle sie etwas sagen, doch heraus kommt nur ein verschlucktes Schluchzen, bevor sie sich auf die Lippen beißt und den Kopf schüttelt. Fragend mustere ich sie, suche nach der Kleinigkeit, die sie so aufgebracht hat. Lilly?, schießt es mir durch den Kopf und ich drehe mich um, auf dem Weg ins Zimmer meiner Schwester.
"Nick!", höre ich meine Mutter hervorbringen. Die Verzweiflung in ihrer Stimme zeigt mit, dass ich bei ihr bleiben sollte; und noch viel schlimmer, dass wirklich irgendetwas mit Lilly passiert ist. Dieses Kind macht nichts als Schwierigkeiten! Schleichend gehe ich zurück in die Küche, mich Halt suchend an der Wand abstützend. Im Türrahmen bleibe ich stehen und sehe wieder aufmerksam zu Mama. Ihre Hand liegt auf einem Stück Papier; Warum ist mir das erst jetzt aufgefallen?
Ich will keine Angst haben, die Worte zu lesen - dennoch zittern meine Finger, als ich den Brief hebe und ihn mit den Augen überfliege. Verzweifelt versuche ich mich zu beruhigen, kralle mich an der Tischdecke fest und fixiere die Lücken zwischen den Zeilen, weshalb der Inhalt erst nach und nach zur mir durchsickert.
Hallo, bitte machen Sie sich keine Sorgen, ich passe gut auf Lilly auf. Sie ist bei mir in besten Händen. Yuan, hat jemand lieblos auf das weiße Material gekritzelt, während mir bloß in den Kopf schießt: der Hamster. Lilly hatte gestern erzählt, er habe mit ihr gerdet und heiße in Wahrheit Yuan.
"Mama, ich-", beginne ich nach den richtigen Worten suchen, "i-ich... Lilly... du weißt? I-ihr... Ha- hams-", stotter ich verwirrt vor mich hin, mir darüber bewusst, wie dämlich ich klingen muss. Es hilft nicht gerade, mir Selbstbewusstsein einzuflößen. Stattdessen verkriecht es sich in die hinterste Ecke meines Körpers, um mich stammelnd und mit geröteten Wangen zurückzulassen. Du willst deiner Mutter nicht ernsthaft erzählen, dass deine Schwester von einem Hamster entführt wurde, oder? Und dass dieser Hamster eigentlich im Wald unter der Erde vergraben liegt, weil du ihn ersessen hast?, denke ich sarkastisch, allerdings auch leicht panisch.
"Mama, ich muss weg", sage ich bestimmt, während ich schon gehe, um mir die Schuhe anzuziehen. Hastig schlüpfe ich in die Chucks, ohne mir die Mühe zu machen, sie noch zu schnüren. Morgens ist es trotz des Sommers noch sehr kühl; vor allem so früh morgens, doch auf die Jacke verzichte ich. Als ich die Türklinke herunterdrücke, hält meine Mutter mich am Arm fest.
"Nick, wo willst du hin? Was ist mir Lilly passiert? Weißt du was?", fleht sie nach Antworten, wobei ich schweigend zu Boden sehe. Ihr Griff lockert sich und ich trete in den Hausflur. "Bitte, Nick! Was ist gestern passiert? Ihr habt euch doch gestritten! Sie war danach so seltsam!"
"Verdammt, halt doch endlich mal die Klappe!", schnauze ich sie an, keuche ob der Aufregung. Oh Gott! Es ist nie meine Absicht gewesen, meine Mutter anzuschreien. Egal, in welcher Situation ich mich befunden habe. Egal, wie sehr sie mich angeschrien hat. Ich habe nie die Stimme gehoben, um sie so traurig zu machen. Doch in diesem Augenblick war es einfach aus mir herausgerutscht. "Mama", versuche ich es nun leiser und voller Reue, doch sie schüttelt bloß den Kopf. In ihren Augen liegt Trauer; ihr Gesicht zeigt Verbitterung, als sie die Tür schließt.
"Scheiße!", fluche ich und stürme durch den Eingang nach draußen. Ich muss diesen Hamster finden, auch wenn es eigentlich vollkommen idiotisch ist. Schließlich glaube ich nicht ernsthaft daran, dass sie von einem sprechenden, toten Hamster entführt wurde. Oder?
Schnell vertreibe ich den Gedanken und stapfe die Straße entlang, an deren Ende sich der Wald befindet. Noch immer ist der Boden von Herbstlaub bedeckt, das über den Winter aufgeweicht wurde und nun von grünen Ranken bedeckt, an genügend Stellen allerdings noch sichtbar ist. Irgendwo hier haben wir das Mitsvieh vergraben, erinnere ich mich, als ich tiefer in den Wald hinein gehe. An einer dicken Eiche biege ich vom Weg ab, um mich durch das Geäst zu kämpfen. Nicht weit entfernt entdecke ich ein notdürftig und äußerst schlecht mit Fäden zusammengehaltenes Holzkreuz, das Lilly ihrem Yuu gebastelt hatte, damit auch er eine Art Grabmal erhielt. Vorsichtig gehe ich davor auf die Knie.
"Okay, dann mal ran an den Speck!", ermuntere ich mich, ehe ich beginne, mit den Fingern in der feuchten Erde zu graben. Langsam aber sicher beschleicht mich das Gefühl, beobachtet zu werden, weshalb ich immer wieder einen Blick nach rechts oder links werfe; doch natürlich entdecke ich niemanden. Einige Vögel hüpfen durch das Unterholz auf der Suche nach Würmern, andere zwitschern von den Bäumen herab. - Und irgendwo in diesem gottverdammten Wald wird auch ein Mensch herumlaufen, bemerke ich sarkastisch aufgrund meines aufkommenden Verfolgungswahns. Ich fühle mich wie ein Grabschänder, der die letzte Ruhestätte einer ehrenhaften Person ausrauben will.
Endlich stoßen meine Finger auf etwas Hartes und ich wische die Erde darüber mit groben Zügen weg. Darunter kommt eine hellblaue Pappschachtel zum Vorschein, die ich so schnell wie möglich komplett ausgrabe. Mein Herz schlägt mit jedem Fleck, den ich sehen kann, einen Schritt schneller, während ich mir nervös die Lippen lecke. Sie sind plötzlich so trocken. Ich sehe mich noch einmal prüfend um, ehe ich die Schachtel hochhebe und langsam den Deckel öffne.
"Bitte sei drinnen, bitte sei drinnen", wiederhole ich meinen tiefsten Wunsch wie ein Mantra. Es wäre nicht nötig, würde ich wirklich daran glauben - auch wenn mein Verstand mir sagt, dass ich nicht anders kann, als es fest als Wahrheit anzusehen. Wäre dort nicht dieser kleine Fleck in meinem Herzen, der sich vor Unsicherheit und Angst nach Fremden umsieht und in jedem Geräusch eine Gefahr wittert. Mein Herzschlag hält einen Moment inne, ehe ich die Augen schließe und den Deckel komplett öffne.
Sei kein Angsthase, guck rein!, ermutige ich mich selbst und öffne die Augen einen Spalt.

- Kapitel 1 Ende

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18.11.2010 14:48 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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ich mag deinen schreibstil smile solltest echt mal drüber nachdenken deine sachen rauszubringen.

mehr großes Grinsen langsam wird es spannend.
18.11.2010 15:08 Foray ist offline E-Mail an Foray senden Beiträge von Foray suchen Nehmen Sie Foray in Ihre Freundesliste auf
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Hm, inhaltlich taugen meine Geschichten nicht zur gebundenen Veröffentlichung ^^" abgesehen davon ist das meine Art, Geschichten zu veröffentlichen. Wenn diese Geschichte in Deutsch fertig ist, werde ich sie auch auf Englisch übersetzen (habe schon damit angefangen), um mehr Leute anzusprechen smile

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18.11.2010 15:09 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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ich find die andere geschichte z.b. total gut vom inhalt her. (und ich finds immer noch so schade das es grad nich weitergeht unglücklich )
das buch hätt ich auf jeden fall gekauft xD

und wie es in der hamsterstory weitergeht bin ich auch gespannt.
18.11.2010 15:16 Foray ist offline E-Mail an Foray senden Beiträge von Foray suchen Nehmen Sie Foray in Ihre Freundesliste auf
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