Gegen Bilderklau - Das Original

Registrierung Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Statistik Chat Karte Zur Startseite

Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Perfekt Getarnt (1.Teil) » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Perfekt Getarnt (1.Teil)
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Sabrina Sabrina ist weiblich
Bazinga!


images/avatars/avatar-53843.jpg

Dabei seit: 15.03.2006
Beiträge: 1.244
Herkunft: Braunschweig

Perfekt Getarnt (1.Teil) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hier ist das erste Kapitel meines neuen Buches. Die vorläufige Überschrift heißt Perfekt Getarnt, kann sich aber noch ändern. Bitte schreibt was ihr davon haltet!

1

Mr. Morsey hatte es sich längst zur Gewohnheit gemacht die Briefe, die seine treue Sekretärin schrieb noch einmal zur Kontrolle durchzulesen. In Wirklichkeit verschreib sie sich natürlich nie und auch heute sollte das nicht der Fehler sein. „Mrs. Midget“, brummelte der Firmendirektor. Die zierliche, ältliche Sekretärin blickte auf und das Sonnenlicht spiegelte sich in ihren dicken halbmondförmigen Brillengläsern. Zudem erweckten ihre kinnlangen, fast schon staubig wirkenden Haare den Eindruck, als würde sie aus einem anderen längst vergangenen Jahrhundert stammen. Sie sah ihren Chef eindringlich an. Dabei sahen ihre wässerigen Augen aber eher müde, fast schon gleichgültig aus. Ein eigenartiger und vor allem einzigartiger Blick von Mrs. Midget. „Könnten sie dem bitte noch etwas hinzufügen?“, sprach der Direktor weiter und strich sich dabei über sein fülliges Kinn. Er selbst bezeichnete sich als stark gebauter Mann, aber schon sein speckiges Gesicht belehrte jeden anderen Menschen, dass es nicht so war. Mr. Morsey war einfach nur füllig vom guten Essen, das er in teuren Restaurants Abend für Abend zu sich nahm. Er hatte in seinem mittleren Alter schon sehr schütteres Haar, dass reinen Farbton irgendwo zwischen blond und hellbraun aufwies. Mrs. Midget steckte etwas Papier in die Schreibmaschine und wartete geduldig auf die Worte ihres Herren. Dieser zog genüsslich an seiner Zigarre und sah aus dem Fenster des Büros auf eine kalte, graue Wand. Die Stadt war wie ausgestorben, an diesem lauen Sommerabend. Selbst in dem Bauunternehmen war niemand mehr außer dem Chef und seiner treuen Seele. „Also hören sie Midget! Ich hätte gern einen Bauantrag von Ihnen formuliert.“
Die Dame, die ein Alter von etwas über Fünfzig aufwies und damit ihren Chef überragte, sah in fragend an: „Aber sehr geehrter Mr. Morsey, warum brauchen ausgerechnet Sie einen Bauantrag, wo sie doch...“
„Ach vergessen sie es Midget.“
In diesem Moment für ein grüner Chevrolet auf den kleinen Hof zwischen dem Bauamt und der grauen Wand des alten Museums.
„Meine Frau. Lassen wir es also gut sein für heute.“
Mrs. Magdalena Midget nickte und vollführte den Befehl damit, dass sie säuberlich das Papier wieder in der ersten Schublade von links verwarte. Mr. Morsey nahm seine Zigarre aus dem Mund und schritt in die Eingangshalle runter, wo er Nenja Orricer erwartete. Nenja Orrica war eine hübsche, exotische Schönheit. Sie trug ein kurzes, gelbes und enges Sommerkleid. Ihre Haut war haselnussbraun und ihre Haare schimmerten in der Sonne kastanienbraun, im Schatten hatten sie doch den Anschein schwarz zu sein. Die junge Frau eilte sofort zur Eingangstür. „Halls Schatz, hallo Mrs. Midget!“, flötete sie augenblicklich, als die Tür aufschwang. Sie hatte ein portugiesisches Temperament und hatte stets gute Laune. Sie umarmte George Morsey, der mindestens zwanzig Jahre älter war als sie selbst und strich dann mit ihren zierlichen Fingern über das teure Holz der Rezeption: „Was ist los, George? Hast du den anderen frei gegeben?“ Nenja warf Magdalena Midget einen Blick zu, als diese gerade zur Tür herauseilte. Es störte sie längst nicht mehr, dass ihr Verlobter nächtelang mit ihr allein im Büro war, schließlich war diese alte Frau keine Konkurrenz für sie.
„George, hast du etwa vergessen, dass wir uns im Sparrow treffen wollten? Wir wollten... über unsere Hochzeit sprechen.“
Die junge Frau wand sie ab und schaute aus einem der Fenster.
„Ich habe bereits gegessen Nenja, Schatz, aber wenn du gerne möchtest...“
Doch Miss Orricer blickte in diesem Moment abwesend aus dem Fenster in das Schaufenster eines Juweliers.
„Hast du diesen Diamantring schon gesehen? Findest du nicht, dass er mir wunderbar stehen würde?“, säuselte sie.
„Hm“, brummte George Morsey und wand sich zum gehen um. Zielsicher schloss er alles mit seinem riesigen Schlüsselbund ab und ließ die Gitter herunter.
„George, jetzt höre mir doch mal zu! Du hörst mir nie zu, ist es nicht so?“, quengelte Nenja.
„Du bist mit Nichts zufrieden, wie kann ich da wissen, ob du den Ring wirklich willst? An einem Tag hü, am anderen hot. Ich kann mein Geld auch nicht zum Fenster rausschmeißen.“
„Wenn dir so wenig an mir liegt, bitte!“, schrie die junge Dame und stürmte mit ihrer Handtasche aus dem Bauamt. Sie schloss den Chevrolet auf und rollte mit dem Wagen davon. Der Firmendirekter bestellte kopfschüttelt ein Taxi. Das er schon gegessen hatte war eine Lüge gewesen. Er hatte nur keine Lust ewig mit Nenja über die Hochzeit zu diskutieren. So waren sie die Frauen: Wollten ewig nur heiraten. Eigentlich hatte George vorgehabt sich zu einem der edlen Restaurants am Stadtrand hinauszufahren, aber heute wollte er etwas anderes machen. Also befahl er dem Taxifahrer ihn in die City zu einem Schnellrestaurant zu fahren. Der Taxifahrer hatte lange Rastalocken und konnte anscheinend kaum englisch. George Morsey mochte solche Leute nicht. Sie sollten den Engländern nicht die Arbeitsplätze wegnehmen, wenn sie sich kaum verständigen konnten.
An der Theke vom Restaurant stand eine gelangweilte, schmuddelige Frau. Angewidert schaute der Firmenboss auf sie herab. „Was wollen sie?“, fragte die Dame unhöflich. „Das Tagesgericht!“, antwortete George zuversichtlich.
„Ist aus.“
„Hmm... dann... ein Schnitzel, bitte.“
„Was denn für eins? Wiener Art, Zigeuner Art, Jäger Art?“
„Was könnten sie mir denn empfehlen, was ist denn da so drin?“
„Hören sie, sie vornehmer Schnösel! Hier wollen noch mehr Leute essen, entweder sie entscheiden sich jetzt oder sie gehen wieder.“
„Na dann... ich nehme Jäger Art mit Kartoffeln und frischen Mohrrüben.“
Die Bedienung zog eine Augenbraue hoch und schmiss ein billiges gebratenes Tiefkühlschnitzel auf den Teller. Sie gab einen winzigen Löffel Möhren dazu und vier kleine anscheinend nur halb geschälte Kartoffeln. Anschließend klatschte sie über den ganzen Teller eine undefinierbare Soße und wand sich einem neuen Kunden zu. George ging an die Kasse und bezahlte wahnsinnig viel, dann suchte er sich einen kleinen Tisch in einer stickigen Ecke und zündete sich eine neue Zigarre an. Anstatt zu essen stocherte er in seinen Möhren rum und schob den Teller schließlich davon um sich einen großen Pott Kaffee zu holen. Er hatte keine Lust nach Hause zu fahren. Doch irgendwann musste er es so oder so tun. Schwerfällig schob er seinen Stuhl zurück und ging hinaus um sich nach Hause zu begeben.
Er öffnete die große Gartenpforte und lockerte seine Krawatte. Pilgrim, der Butler öffnete mit seinem steifen Gesichtsausdruck die Tür der Villa: „Willkommen zu Hause, Sir!“ Mr. Morsey taumelte schnaufend in die Eingangshalle. Pilgrim war groß und mehr als schlank, er war richtig dünn und seine Hände zitterten schon etwas vom Alter. Sein Gesicht war dem eines Raubvogels gleich: Er hatte kleine, stechende Augen und eine Nase wie ein Habicht. Dazu kam noch sein dünner, übermäßig langer Hals.
„Pilgrim, wo ist Nenja?“
„Entschuldigung Sir, aber das junge Fräulein hat mich gebeten darüber keine Auskunft zu geben.“
„Verdammt Pilgrim, wo ist die Schlampe?“
„Verzeihen Sie, haben Sie getrunken?“
„Noch ein Wort und sie sind entlassen!“,. schrie der Bauunternehmer erbost.
„Sehr wohl, Sir.“
Pilgrim schritt davon und Mr. Morsey war nicht einen Deut weiter. Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch und stürmte in den ersten Stock. Miss Orricer saß auf dem kleinen Sofa im Schlafzimmer und telefonierte.
„Nenja, leg auf und hör auf mit deinen Geliebten zu telefonieren!“
Das Fräulein wurde kreidebleich und zog den Kopf ein: „Aber George ich habe wirklich nicht...“ George Morsey schlug ihr jedoch das Telefon aus der Hand: „Und warum, warum sollte Pilgrim mir nichts sagen, hä???“ Nenja Orricer schluckte. Sie sah auf den Boden, aber der stämmige George riss sie von der Couch empor und hielt ihr Gesicht in den Händen: „Sag es, was ist los?“
„Na gut, ich habe eine Affäre, ich gebe es ja zu!“
„Aha und wie heißt das Schwein?“
„George, bitte!“
„Sag es!“, schrie der Hausherr nun aus Leibeskräften.
„Len Midget.“
„Wie bitte?“, fragte Mr. Morsey fast ohne Stimme und ließ seine Verlobte auf die Fliesen klatschen. Diese weinte jämmerlich und beteuerte, dass es ihr Leid täte. George hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit dass es der Sohn seiner treuen Sekretärin sein könnte. Hatte sie es vielleicht sogar gewusst? Hatte sie es ihm jeden Tag verheimlicht und ihre Arbeit in Schweigen verrichtet. George ging hinunter ins Raucherzimmer und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Er zog sein Jacket aus und hängte es über die Stuhllehne.
Erst mal einen Cognac, dachte er, den brauche ich jetzt, jetzt wo ich so aufgeregt bin, der hilft schließlich immer. George öffnete die Bar aus Nussbaum und holte sein Lieblingscognac heraus. Na nu?, dachte er weiter, war die Flasche nicht gestern schon viel leerer gewesen? Aber er füllte sich ein gutes Glas ein und setzte sich in seinen grünen, alten Ohrensessel. Warum wurde ihm nur auf einmal so komisch? Ach, ein zweites Glas wurde es schon richten, wahrscheinlich lag es daran, dass er so aufgeregt war. Ohne Essen im Magen schlug dies schließlich immer auf den selbigen. Doch der Magen wollte nicht besser werden. Ein Schlückchen konnte er noch, nur ein Kleines noch. Auf einmal wurde George Morsey furchtbar müde. Er ließ das teure Kristallglas schwach zu Boden krachen und es zersplitterte in tausend Teile. George jedoch hörte es schon nicht mehr. Nur einen Moment die Augen schließen, dann würde es ihm bestimmt besser gehen, ganz bestimmt...

__________________
Leben ist das, was passiert, während DU eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Sabrina: 24.07.2006 15:53.

24.07.2006 13:29 Sabrina ist offline E-Mail an Sabrina senden Homepage von Sabrina Beiträge von Sabrina suchen Nehmen Sie Sabrina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sabrina in Ihre Kontaktliste ein
Sabrina Sabrina ist weiblich
Bazinga!


images/avatars/avatar-53843.jpg

Dabei seit: 15.03.2006
Beiträge: 1.244
Herkunft: Braunschweig

Themenstarter Thema begonnen von Sabrina
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Dankeschön! Aber manchmal habe ich auch das Gefühl ich lasse zu viel Einzelheiten weg... Aber wenn du sie gut findest, muss sie wohl gut sein *gg*. Habe schon angefangen weiter zu schreiben...

__________________
Leben ist das, was passiert, während DU eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.

26.07.2006 10:30 Sabrina ist offline E-Mail an Sabrina senden Homepage von Sabrina Beiträge von Sabrina suchen Nehmen Sie Sabrina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sabrina in Ihre Kontaktliste ein
SweetSensation SweetSensation ist weiblich
» <


images/avatars/avatar-44750.jpg

Dabei seit: 16.03.2006
Beiträge: 586
Herkunft: Bayern

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Insgesamt verwirrt mich die Geschichte noch und ich finde sie wirkt ein bisschen gehetzt und manchmal wirkst du Ausdrücke und auch einfache Präpositionen an den falschen Stellen ... Z.B. :
26.07.2006 12:51 SweetSensation ist offline E-Mail an SweetSensation senden Beiträge von SweetSensation suchen Nehmen Sie SweetSensation in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie SweetSensation in Ihre Kontaktliste ein
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Perfekt Getarnt (1.Teil)

Impressum

Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH