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Zum Ende der Seite springen Mon Chérie, oder der Schuldlose
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Nami Nami ist weiblich
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Dabei seit: 04.04.2008
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Mon Chérie, oder der Schuldlose Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Halloo ;D
Ich wollte euch mal den Anfang meiner Geschichte zeigen,
gerne nehme ich Kritik im Hinblick auf meinen Stil an,
da ich glaube, das er noch zu gekünstelt, gewollt, aber nicht gekonnt aussieht.

Da es lediglich der Anfang ist, will ich euch noch etwas zur Hintergrundidee erzählen.
In der Kindheit bleibt noch die Frage offen, wer, Rival oder Lórien, den Prolog, oder die Bitte verfasst hat. Irgendwann wird es klar sein smile
Nach jeder Vergehensschilderrung, die von ihm beeinflusst und an den Leser manipulierend geschrieben wurde, folgt eine "Beichte" von Freunden oder Augenzeugen, die alles anders dastellen und für oder gegen ihn Partei ergreifen.

Ach ja... Wie lautet der Genitiv von Paris? großes Grinsen


Der fragwürdige Bittsteller
Ein jeder, der sich meinen blamablen faux pax erinnerte, kannte die anderen wichtigen Faktoren nicht, die seiner Entstehung Hand und Fuß waren. Denn war nicht jeder Mensch mitschuldig, der mir Probleme bereitete, jeder, der mich und meine Normen je beeinflusste, jeder, der mir Zeit stohl, jeder, der gar geboren wurde und mein Leben damit in eine andere Richtung lenkte? Waren nicht sogar mir ganz Unbekannte schuldig, die idolträchtig und mahnend in meinem Hinterkopf saßen? War nicht jeder beteiligt an meiner Schuld? Mitschuldig? Ganzschuldig? Jeder war es, jeder ist es. Wie die Aasgeier hatten sie sich auf mich gestürzt und meinem Leben diese herbe Wendung gegeben, nur aus dem Grund meckern zu dürfen, zu reden, aus Amüsierrung, aus Langeweile.
Dabei waren sie es doch, die meinen Charakter geformt hatten, sie es, die mich gelehrt hatten, so zu handeln und so zu leben und so zu sein wie ich bin. Ich war das unbeschriebene Blatt, das sie beschrieben hatten. Dessen schneeweiße Reinheit sie mit Tintenflecken unwiderruflich zerstört hatten. Ich fühle mich als entehrten, befleckten Protagonisten, welcher der Sünde der Abhängigkeit erlag und daran zerbrach. Ich hatte versucht auszubrechen, mir selber gar untreu zu werden, ich hatte mich auf einen Menschen eingelassen und war daran zerschmettert, an der Küste der Wärme zerschlagen worden. Einfach so. Ohne mich zu fragen, ohne Sinn und Verstand. Doch Sinn ist eine heikle Angelegenheit, genau wie Gerechtigkeit, so will ich Ihnen, verehrte Dame oder verehrter Herr, die Beurteilung von sinnvoll und sinnlos, von gerecht und ungerecht überlassen. Es ist mir nicht erlaubt Sie zu beeinflussen, aber ich würde Sie doch gerne dazu erwärmen, auch aus meiner Sicht zu beurteilen. Zu verstehen, wie meine Gefühle, mein Verstand mich zu einer solchen Entscheidung verleiten haben mochten.
Deswegen will ich Ihnen die meine, mir allein bekannte und erlebte Sicht erzählen. Seien sie verständig und hören sie gut zu.

Der Anfang
Doch wo ist dieser? Da ich in der ganzen Komplexität meiner Lebens- und Leidensgeschichte selber keinen, allen gerechten Knackpunkt finde, werde ich wohl an meinen biologischen zurückkehren müssen.

13.Februar.1983 (Das Datum stimmt nicht, überseht es.), Génvievre Vidal fährt mit der rechten Hand ihres üppigen Körperbaus durch ihr braunes Lockengespinst. Mit lockeren, wippenden Schritten verlässt sie das Herrenhaus um in den schier grenzenlosen Pariser Weiten einen Besuch zu tätigen. So jedenfalls ihr Vorwand. Ihr eigentliches Vorhaben ist das Aufbegehren gegen die elterliche Natur, die Missachtung aller Regeln, welche ihr junges und ach so freudloses Leben eindämmen. Sie will Paris erkunden, das Richtige, Spannende, das den bitteren und salzigen Geruch des Abenteuers mit sich trägt, so flüstert’s ihre verführerische Vision. Das Paris, das sie aber heute noch bitter genug erkunden wird, ist das Gewalttätige, das unangenehm fettige und ruchlos Schmutzige. Und siehe da, schon entdeckt sie die Gasse, die fast gleichsam „Endstation, mon chérie!“ für sie bedeuten mag. Ein dunkler Schemen nimmt in der Gasse Gestalt an. Wäre es bloß ein Schemen, so gäbe es mich nicht, doch jener Schemen besitzt die menschliche Gabe des wollüstigen Grinsens...
Was weiter geschah muss ich wohl nicht erzählen, verbietet mir doch der Respekt vor meiner eigenen Mutter dieses, doch da mir schon der Begriff Endstation entrann, will ich es wagen. Sagen wir, dieser grinsende, menschliche Schemen war der Schaffner jener Bahn, der den Kurs auf „Endstation, mon Cherie“ lenkte. Die Vollführung jenes bedurfte die Entsperrung seines Hosenstalls und die fachmännische Präsentation seines Führerscheins. Außerdem verlangte er, ihn von ihr abstempeln zu lassen. Ou la la, welch rechtwidriges Fehlverhalten. Maman wehrte sich, doch sie war nur eine Frau und unterlag, im wahrsten Sinne des Wortes, der Gerechtigkeit des grinsekaterischen Schaffners.
Ohne die Abenteuerlust meiner Mutter, und den stempelgierigen Schaffner wäre ich nicht schuldig.

Die nachfolgenden neun Monate waren die schlimmsten in Génevievres gesamten Leben, für mich war es die beste Zeit meines Lebens, so viel zum Thema Gerechtigkeit. Denn sie konnte sich nicht, wie jede andere werdende Mutter auf ihr Kindelein freuen, denn immerhin war ich unehelich. Sie vertraute sich schließlich, am Ende ihrer Nerven, ihrer lieben Maman an, die sofort eine Lösung wusste, aus Erfahrung? Zuerst wurde Génevievre verprügelt, dann, so schnell es ging, verheiratet. Ihrem Mann spielte sie ein glänzendes Theaterstück mit der Thematik Frühwehen vor und so kam ich als eheliches Kind von Génevievre und Bernard Vidal zur Welt. Doch Fortuna hatte dem glücklichen Bernard nicht nur einen strammen Stammhalter, sondern gleich zwei geschenkt. Voller Glückseligkeit dankte er Gott und versprach seiner Frau, der Wunderbaren, dass sie alles, was sie sich je erträumt hatte, besitzen möge. Er wolle gleich nach der Taufe zum teuersten Bekleidungsgeschäft Parises, um ihr den purpurroten Samtmantel zu kaufen, auf das ihre Fruchtbarkeit weiterhin bestehen möge und ihm noch viele Söhne geschenkt werden.

Am 20.3. wurden die Jünglinge in der Kathedrale St.Louis vor der ganzen versammelten Pariser Prominenz und den übrigen 400 in grober Nacktheit im Taufbecken präsentiert und gewaschen, auf dass man sie bestaune und beneide. Ein Priester, bezahlt, so wie man munkelte, verkündete, dass er ihn ihren Augen lese, das Gott, der Allmächtige, etwas großes mit ihnen vorhabe und das sie einen glorreichen Aufstieg erleiden würden. Unter Gottes Angesicht erhielten wir unsere Namen, Rival und Lórien Vidal.
19.03.2010 16:23 Nami ist offline E-Mail an Nami senden Beiträge von Nami suchen Nehmen Sie Nami in Ihre Freundesliste auf
Pferdchen23 Pferdchen23 ist weiblich
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RE: Mon Chérie, oder der Schuldlose Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
[Ein jeder, der sich meinen blamablen faux pax erinnerte, kannte die anderen wichtigen Faktoren nicht, die seiner Entstehung Hand und Fuß waren.
Es muss entweder "an meine" oder "meines" heißen. Gebe auf letzteres kein Gewähr aber bin mir recht sicher dass "meinen" nicht korrekt ist Augenzwinkern

Denn war nicht jeder Mensch mitschuldig, der mir Probleme bereitete, jeder, der mich und meine Normen je beeinflusste, jeder, der mir Zeit stohl, jeder, der gar geboren wurde und mein Leben damit in eine andere Richtung lenkte?
Ist mir persönlich 1 jeder zu viel. Ist wohl Geschmackssache.
Mir gefällt auch das "jeder, der gar geboren wurde" nicht so gut. Dieses doppelte Präsens stört mich. Vll. eher "Jeder, der geboren worden war [...] in eine andere Richtung gelenkt hatte" oder weil du ja glaub ich eine aktuelle Entwicklung beschreiben willst vll. eher das Futur verwenden? Oder "alleine dadurch mein Leben...". Oder "Der gar durch seine bloße Geburt mein Leben..."
Stört mich aber wie schon gesagt: Geschmackssache, beruht auf meinem subjektiven Empfinden von schönen Sätzen ^^


Waren nicht sogar mir ganz Unbekannte schuldig, die idolträchtig und mahnend in meinem Hinterkopf saßen?
'gänzlich' fände ich hier schöner als ganz, das erscheint mir unpassend.
Idolträchtig ist laut Google nicht einmal ein echtes deutsches Wort und als kreative Wortschöpfung zu den anderen 'gewöhnlichen' Worten unpassend ^^


herbe Wendung gegeben, nur aus dem Grund meckern zu dürfen, zu reden, aus Amüsierrung, aus Langeweile.
Kleiner Tippfehler großes Grinsen Meckern erscheint mir zu umgangssprachlich für dein gehobeneren Stil. Herbe Wendung erscheint mir dagegen wieder fast zu poetisch für eine normale Beschreibung

Dabei waren sie es doch, die meinen Charakter geformt hatten, sie es sie es klingt merkwürdig. Lieber weglassen vll.? smile ,

die mich gelehrt hatten, so zu handeln und so zu leben und so zu sein wie ich bin. Ich fühle mich als entehrten, befleckten Protagonisten, welcher der Sünde der Abhängigkeit erlag und daran zerbrach Um mal was Nettes zwischendurch zu sagen: Das klingt hübsch! ^^

. Ich hatte versucht auszubrechen, mir selber gar "gar mir selbst" vll. lieber? untreu zu werden, lass das 'ich' weg, ist hier unnötige Wiederholung hatte mich auf einen Menschen eingelassen und war daran zerschmettert, an der Küste der Wärme zerschlagen worden zerschmettert find ich sprachlich unpassend. Kann verstehen, dass du nicht nochmal zerbrochen verwenden möchtest aber nimm vll. was anderes? Da der Nebensatz eine Metapher ist, dieser Teil aber noch nicht würde ich nicht ein 'normales' und ein eher 'metaphorisches' Wort kombinieren ^^. Einfach so. Ohne mich zu fragen Wer hat nicht gefragt? Da die vorangegangenen Sätze im Passiv sind fände ich hier "Ohne dass ich gefragt worden war/wäre" oder kurz "Ohne gefragt worden zu sein" besser, ohne Sinn und Verstand. Doch Sinn ist eine heikle Angelegenheit, genau wie Gerechtigkeit, so will ich Ihnen, verehrte Dame oder verehrter Herr, die Beurteilung von sinnvoll und sinnlos, von gerecht und ungerecht überlassen. Es ist mir nicht erlaubt Sie zu beeinflussen, aber ich würde Sie doch gerne dazu erwärmen, auch aus meiner Sicht zu beurteilen einfach nur 'urteilen' Augenzwinkern . Zu verstehen, wie meine Gefühle, mein Verstand mich zu einer solchen Entscheidung verleiten haben mochten. mochten? Naja, entweder weglassen oder "verleiten konnten". Oder "zu verleiten vermochten". Aber "haben mochten" gefällt mir hier garnicht ^^
Deswegen will ich Ihnen die meine, mir allein bekannte und erlebte Sicht erzählen. Seien sie verständig und hören sie gut zu.


Für "Der Anfang" hab ich jetzt leider keine Zeit mehr wie für ein abschließendes Fazit aber ich möchte schon mal sagen:

Abgesehen von ein paar Dingen, die ich persönlich nicht ganz gelungen formuliert finde (was ja jeder Mensch anders empfindet) und ein paar Tippfehlern, Satzzeichenvergessen und Fälschlich-Kleinschreibern, die jedem mal passieren können (und ich jetzt nicht alle einzeln aufgeführt hab), find ich's aber echt ganz gut formuliert. Wobei ich finde, dass man etwas merkt, dass du versucht hast dich auf die Sprache besonders zu konzentrieren, oder?
Die Idee deiner Geschichte klingt jedenfalls ganz interessant.
Werd mich nochmal melden wenn ich sie ganz durchgeguckt hab großes Grinsen

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19.03.2010 17:00 Pferdchen23 ist offline E-Mail an Pferdchen23 senden Homepage von Pferdchen23 Beiträge von Pferdchen23 suchen Nehmen Sie Pferdchen23 in Ihre Freundesliste auf
Nami Nami ist weiblich
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Oh, vielen Dank für deine ausführliche Bewertung ;D
Stimmt du hast recht, ich habe mich beim schreiben sehr auf das Sprachliche konzentriert ;D Und Danke für deine Verbesserungsvorschläge, ich überarbeite meinen Text noch mal smile

EDIT: Kennt denn jemand den Genitiv von Paris? großes Grinsen

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Nami: 19.03.2010 18:56.

19.03.2010 18:55 Nami ist offline E-Mail an Nami senden Beiträge von Nami suchen Nehmen Sie Nami in Ihre Freundesliste auf
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Ich kann dir nicht mal sagen woran man das merkt aber ich finde ein handlungsorientierter, ein sprachlich-orientierter und ein komplett flüssiger Text unterscheiden sich irgendwie.
Ich hatte so ein bisschen das Gefühl, das manches für den Inhalt garnicht wichtig war und du es ein bisschen 'aufgebauscht' hast um es schön formulieren zu können aber kP. Könnte dir auch nicht sagen, wie man es verbessern kann.
Ist auch nicht schlimm, das richtige Maß empfindet ja jeder anders und kommt irgendwann von selbst (nehme ich mal an, ich warte auch noch darauf großes Grinsen )

Der Genitiv ist btw.
Zitat:
Paris'
(http://de.wiktionary.org/wiki/Paris).
Hätte ich ausm Sprachgefühl auch eher verwendet aber zum Glück muss man in der Welt des Internet eine Sprache nicht mehr beherrschen! ^-^

Interesse dass ich mit dem Rest weitermache? smile

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30.03.2010 19:58 Pferdchen23 ist offline E-Mail an Pferdchen23 senden Homepage von Pferdchen23 Beiträge von Pferdchen23 suchen Nehmen Sie Pferdchen23 in Ihre Freundesliste auf
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