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Geschrieben von Johnnie am 24.06.2005 um 23:43:

  "Insight of Angels"

grüße smile
also, wollte hier auch mal was von mir reinstellen und würd mich freuen, wenn es bissl kritik/lob etc. geben würde...
also ruhig auch subjektiv (thematik, aufbau blabla) und objektiv (schreibstil, wie liest es sich etc. pp.)
achja, nochwas (um gleich mal missverständnissen vorzubeugen): aus der sicht eines kerls geschrieben...
ich hab es nicht gewagt, mich in die psyche eines mannes reinzudenken, ich hatte nen bissl hilfe... ist auch bissl ne persönliche story aber... ich laber schon wieder... einfach mal lesen büdde!

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Sanft strich ich meiner Angel über die Wange. Sie war so süß, wenn sie schlief. Da lag sie, eng an meine Brust gekuschelt, die langen Haare fielen ihr weich über die Schulter. Ja, sie sah wirklich aus wie ein Engel. Ein Engel ohne Flügel. Und ich, ich war verrückt nach diesem Engel!
Der Mond schien bleich durch mein Zimmerfenster und malte unsere Schatten an die Wand hinter meinem Bett. Meine Gedanken schweiften ab und vor mir tauchten die Bilder auf, wie ich Angel kennen gelernt hatte. Mit meinen 21 Jahren absolvierte ich gerade eine Ausbildung zum Rettungsassistenten und betreute mit meinem besten Freund nebenbei den Schulsanitätsdienst am nahegelegenem Gymnasium. Tja, und eben dieses Gymnasium besuchte Angel. Sie war von Anfang an durch ihr Engagement und ihre Lebensfreude aufgefallen und ich hatte sie innerhalb kurzer Zeit sehr, wirklich sehr lieb gewonnen. Ich konnte nicht mehr genau sagen wie, aber irgendwie hatte sich etwas ganz besonderes zwischen uns beiden entwickelt. Es war keine Beziehung in dem Sinne und doch waren wir und näher als man erahnen konnte.
Ich strich ihr erneut über das Gesicht und genoss das Gefühl der Zufriedenheit, als sie noch näher an mich heranrückte und vertrauensvoll ihr Bein zwischen meine schob.

Wir waren derzeitig auf der Landesjugendversammlung unserer Hilfsorganisation und ohne Angel, meinen besten Freund und die anderen Leute aus dem Schulsanitätsdienst wäre es wohl stinklangweilig geworden. Ich muss allerdings zugeben, dass unser Regionaljugendleiter Philipp einiges auf dem Kasten hatte und wir hier für unsere Anliegen sicherlich ein offenes Ohr finden würden. Jedenfalls hatten wir bereits für heute Nachmittag eine Möglichkeit bekommen, „unseren“ Schulsanitätsdienst, zu dem eben auch Angel gehörte, zu präsentieren und damit Fördergelder abzufassen.
Ich setzte mich also nur wenige Stunden später hinter den Rechner, um die Präsentation zu starten. Mein bester Freund begann schon, den Dienst der Schulsanis zu reflektieren und ich horchte erst auf, als er meinte: „... wobei die Zukunft dieses Schulsanitätsdienstes ungewiss ist. Denn er hier“ dabei klopfte er mir auf die Schulter „geht wahrscheinlich ab März weg und wo es mich mal hinverschlägt nach meinem Studium, steht auch in den Sternen.“
Hm, was laberte er da? Achja, mein Praktikum für den Rettungsassistenten...
Daran hatte ich jetzt gar nicht gedacht. „Warum musst du denn weg?“ fragte Philipp dazwischen. Ich wand meinen Blick vom Rechner ab und meinte zu unserem Vorstand, dass ich hier kein Jahrespraktikum bekäme und mich deshalb anderswo bewerben müsste.
Ich hörte Stühle rücken und drehte den Kopf. Angel war aufgestanden und eilte Richtung Tür. Verdammt, Angel wusste ja noch gar nicht, dass ... dass ich weggehen würde.
„Entschuldigt mich, bitte“ sagte ich zu den anderen und rannte ihr hinterher.
„Sag, dass das nicht wahr ist!“ schrie Angel mich an, als ich sie auf dem Hof eingeholt hatte. Angel schrie sonst nie aber jetzt sah sie mich mit großen Augen an, ihre Wangen waren ganz rot.
„Angel, versteh doch...“
„Erzähl mir nicht, dass man mit einem Durchschnitt von 1,0 keinen Praktikumsplatz bekommt!“ unterbrach sie mich.
„Bei uns ist eben kein Platz mehr!“ versuchte ich mich zu rechtfertigen.
„Bei uns?“ fragte sie mich ungläubig. „Du willst mir damit aber nicht sagen, dass du dich nur an Krankenhäusern beworben hast, wo Leute unserer Hilfsorganisation tätig sind, oder?“
Selbstsicher nickte ich mit dem Kopf und im gleichen Moment explodierte das Mädchen vor mir. „Es kann doch einfach nicht wahr sein, dass du hier weg musst, nur weil du einfach nicht den Arsch in der Hose hast, dich ÜBERALL zu bewerben. Verdammt noch mal, helfen ist helfen!“ Ich bemerkte ein verräterisches Glitzern in ihren Augen und mir dämmerte es, warum sie so reagierte. Irgendwie musste ich da jetzt geschickt wieder rauskommen.
„Angel, wir waren uns doch einig... wir waren uns doch einig, dass das mit uns... dass das nichts Festes ist, oder?“ Fuck, was faselte ich da für einen Stuss? Mein Herz schrie genau nach dem Gegenteil! Dieses Mädchen bedeutete mit inzwischen weitaus mehr und mich beschlich das Gefühl, dass ich mehr wollte, als nur mit ihr ins Bett zu gehen.
Angels leerer Blick begegnete dem meinen und im nächsten Augenblick drehte sie sich um und wollte gehen. Ich hielt sie am Arm zurück. „Hey, du gehst doch im Sommer auch ins Ausland, um zu studieren.“
„Du kapierst es einfach nicht, oder?“ Sie riss sich endgültig los und verschwand in ihr Zimmer. Ich gratulierte mir selber, besser hätte man das kaum anstellen können.
Ich hatte eindeutig Mist gebaut und Angel strafte mich ihrem Schmerz, der sich in ihren dunklen Augen widerspiegelte. An jenem Abend verschloss sie sich auch nicht den Flirtversuchen Philipps. Ich bemerkte, wie mich der Neid fast auffraß aber ich ging nicht dazwischen. Mein verdammter Stolz lies es nicht zu und ich ignorierte das Rebellieren meines Herzens. Sie war volljährig, sie konnte Tun und Lassen, was sie wollte.
Ich fand allerdings keine Ruhe, als sie diese Nacht nicht zu mir kam. Mich quälte der Gedanke, dass sie vielleicht bei Philipp war und...
Ich warf mich unruhig auf die andere Seite und versuchte diesen Gedanken loszuwerden.
Vielleicht sollte ich ihr einfach die Wahrheit sagen aber unsere Abmachung, Gefühle aus dem Spiel zu lassen, hielt mich davon ab.

Ich könnte behaupten, unser Verhältnis hätte sich seit diesem Tag verändert und doch weis ich bis heute nicht, ob es wirklich so war. Tatsache war und ist einfach, dass ich Angel nicht mehr missen mochte. Doch mit der Zeit ist es wie mit Wasser, das man in der hohlen Hand hält: Je krampfhafter man versucht, sie festzuhalten, desto schneller verrinnt sie.
So kam auch für Angel und mich der Abschied.
Noch lagen wir zusammen in meinem Bett, ich hatte sie nahe an mich herangezogen – gerade so, als ob ich sie nie wieder loslassen wollte. Ich spürte ihre Wärme und hörte ihren gleichmäßigen Atem.
Doch schon wenig später wurde es kalt um mich herum. Wir standen vor der Haustür und schauten uns schweigend in die Augen. Ich schloss sie fest in meine Arme, sie schmiegte sich an meine Brust und legte ihre Arme um meinen Hals. „Machs gut!“ sagte sie leise an meinem Hals, bevor sie sich losmachte und eilig die Straße hinunterlief. Ich sah ihr nach, flüsterte „Ich liebe dich!“ und musste im gleichen Moment erkennen, dass es zu spät war.



Geschrieben von Shina am 25.06.2005 um 11:07:

 

Ja, ist ganz gut, geht's noch weiter? dein schreibstil gefällt mir smile



Geschrieben von Nici am 25.06.2005 um 14:08:

 

Mach bitte weiter! Gefällt mir sehr gut!



Geschrieben von Johnnie am 26.06.2005 um 22:11:

 

eigentlich gehts net weiter... is ja nur ne kurzgeschichte *g*
aber danke fürs lesen... so viel interesse scheints ja leider net zu geben...



Geschrieben von Marilyn am 26.06.2005 um 22:48:

 

Wie schon gesagt, mag deine Geschi echt gerne, lässt sich super lesen und vor allem das Thema is... ziemlich nachvollziehbar smile



Geschrieben von Nici am 27.06.2005 um 15:38:

 

Achso, es sollte nur ne Kurzgeschichte sein geschockt

Das hättest du gleich sagen sollen, oder hast du schon*such*

Aber mach doch trotzdem weiter, ist doch gut, weil du dann spontan schreiben kannst was dir einfällt!
Du MUSST wirklich weitermachen, die Geschichte KANN doch nicht einfach abbrechen!

LG Nici



Geschrieben von Johnnie am 27.06.2005 um 22:23:

 

sorry, ich hätte es vlei wirklich deutlicher hinschreiben sollen... ich setze "story" immer einer "kurzgeschichte" gleich, weist wie? Augenzwinkern

eigentlich ist es doch schon zu ende... es ist nur eben kein happy end... aber die gibts ja auch im real life nicht immer - leider!

vielleicht kann ich ja auch gleich mal dazusagen, dass es ne sehr persönliche story ist, soll heißen, sie basiert auf meinen individuellen erfahrungen...

@mary danke süße, für dein lob Baby



Geschrieben von Nessa82 am 01.07.2005 um 14:36:

 

smile ich kennse ja auch schön, habs ejetzt nicht nochmal gelesen,d enn cih weiß: die ist echt total schön geschrieben smile
*malknuddel*



Geschrieben von Vera am 01.07.2005 um 14:42:

 

hmm... schreiben tust du sehr gut, sodass man es sich bildlich vorstellen kann, aber das weißt du ja, meine Liebe!

Die geschichte finde ich irgendwie hart, war das wirklich so bei euch, also wie du es erzählt hast... wenn ich das so lese kann ich mir vorstellen, warum du da so fertig warst +seufZ+ tut mir Leid für dich...

Glg,
Vera



Geschrieben von Johnnie am 01.07.2005 um 20:53:

 

@nessa *reknuddel*
vielen dank für den kommentar smile

@vera auch dir vielen dank fürs kommentieren großes Grinsen
hast schon recht, es war richtig hart aber das leben muss irgendwie weitergehn... auch ohne ihn!!!



Geschrieben von Aleu am 28.11.2005 um 22:31:

 

Hey!
Hach manno.....mir gehn langsam die Lobesworte aus und ich will net immer das Gleiche schreiben.....muss ich aber wohl oder übel.
DAS IST EINFACH NUR SAUGEIL, WAS DU DA AUS DEINEN FINGERN BEKOMMST!!
Sorry, dass musst jetzt so sein großes Grinsen
Auch wenn die "Story" der Story jetzt net sooooo toll is.....wieder kein Happy End....
auf wahren Ereignissen?
Oh nein, du Arme! unglücklich



Geschrieben von Johnnie am 29.11.2005 um 13:22:

 

ja, das ist leider alles genau so passiert.
ostern 2005 wars vorbei... aber ich bin drüber hinweg, nicht zuletzt durch meinen umzug nach wien.
irgendwie muss das leben ja weitergehn. man fragt sich manchmal schon, obs nicht hätte anders laufen können, wenn einer den mund aufgemacht hätte aber im prinzip bringt es ja nichts.


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