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Geschrieben von ***Boekhaus*** am 29.06.2007 um 22:43:

  Kurzgeschichte || Nach dem Leben, vor dem Tod || Will mir noch nicht gefallen

Nach dem Leben, vor dem Tod

Nur der Anfang ist schwer, der Rest geht ganz schnell...
Doch wie sollte man verdammt noch mal beginnen? Ich hatte die Klinge bereits angesetzt und starrte sie verbissen an.
Es ist doch nur ein Kleiner Schnitt, danach gehts mir besser. Ich weiß es!
Doch wusste ich es wirklich? Hastig schüttelte ich den Gedanken ab. Warum musste ich jetzt schwächeln? Jetzt, wo ich so kurz davor stand endlich diese Gottverdammte Welt zu verlassen. Ich würde dem Leid entfliehen und einfach nur nichts mehr spüren.
Nichts...
Das Wort klang wie eine Erlösung, wie ein Wunder hallte es in meinem Kopf nach. Ich spürte das kalte Metal auf meiner Haut, nur ein winziger Schnitt und der Anfang wäre gemacht. Doch der Anfang wofür? Was erwartete mich wirklich?
Schnauze!
Ich schimpfte mich selber aus. Warum mussten sich immer diese verdammten Zweifel an meinem Vorhaben zwischen mich und die Klinge drängen? Ich hatte es doch schon tausend Mal vor diesem Moment durchdacht und trotzdem... Trotzdem weiß ich nicht was da auf mich zukommt. Ob es wirklich eine Erlösung sein wird? Es weiß doch eigentlich niemand, oder?
Verdammt!
Ich schaute auf den Boden und die Hand mit dem Messer hing auf einmal schlaff an mir herunter. Verbissen presste ich meine Lippen aufeinander. „Verdammt...“ entron es meiner Kehle, ehe ich mich hätte dran hindern können. Ich hasste mich selber dafür, dass ich so viel Respekt vor dem Tod hatte. Mir schossen die schönen Erinnerungen meines Lebens durch den Kopf. Schnell brach ich diesen Ansturm ab und versuchte daran zu Denken, weshalb ich jetzt hier saß und die Klinge in meiner Hand hielt.
Ich hasse mich!
Rief es in meinem Kopf. Erleichtert wollte ich die Klinge wieder ansetzten, aber war es das wirklich? Selbstzweifel packten mich und Wage erinnerte ich mich an mein Gespräch vor wenigen Stunden.
Ich konnte die verzweifelte Stimme meiner Freundin erneut hören. Ihre Worte, dass niemand wüsste, was danach kommen würde. Ich hatte mich dagegen gewehrt. So viele hatten den Schritt schon vor mir getan. Warum also ich nicht?
Langsam sammelten sich Tränen im meinen Augen. „Warum versteht mich niemand?“, flüsterte ich und schaute auf die Blitzende Klinge. Doch dann merkte ich, dass mir nicht der Gedanke daran, dass keiner meine Lage verstand, die Tränen fließen ließ. Es war der letzte Satz meiner Freundin, ehe ich Aufgelegt hatte:
„Du würdest fehlen, wir würden dich vermissen!“
Es hallte in meinen Kopf nach.
Vermissen... Vermissen... Vermissen...
Starr schaute ich geradeaus, ließ die Klinge mit einem dumpfen „Blok“ fallen und verließ das Badezimmer ohne noch viel weiter darüber Nachzudenken.
„Ich würde euch fehlen!“
Still, aber stolz, wiederholte ich die Worte immer wieder für mich alleine.
„Ich habe mich nicht umgebracht, für euch!“



Ja, noch was von mir. Diesesmal erwarte ich aber um einiges mehr schlechte Kritik, weil irgendwie will mir der Text noch nicht wirklich gefallen. Ich habe ihn übrigens für eine/n sehr gute Freund/in von mir geschrieben.

lg, Boekhaus

PS: Hat jemand ne Idee für einen besseren Titel? Wäre euch sehr dankbar fröhlich



Geschrieben von Leolinchen am 01.07.2007 um 12:46:

 

Ich habe zwar keinen geeigneten Tietel, aber... Wow, echt schön geschrieben!!!!!! Irgendwie rührt einen das richtig xD
Gefällt mir gut!!!



Geschrieben von ***Boekhaus*** am 03.07.2007 um 18:46:

 

Okey, danke smile
Noch wer?

lg, Boekhaus


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