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Geschrieben von headless am 12.09.2005 um 17:01:

 

Joa also... Nach langem wieder aufgegriffen. ^^
Ich schreibe direkt weiter, dies hier ist nur ein kleiner Überleitungsteil. Wäre schön, wenn ihr eure Meinung dazu äußert, denn ich denke, dass ich hier wesentlich mehr auf Details eingegangen bin.


*

Begleitet von einem langen Seufzen, legte ich die CD in meinen Diskman, warf die alte auf mein Bett und steckte eilig den tragbaren CD-Player in meine Schultasche, die heute, an diesem furchtbaren Mittwoch, natürlich wieder einmal fast überquoll. Nicht mal den dicken Astro-Schinken hatte ich im Spind gelassen, was ich jetzt, als ich die schwarze Stofftasche auf meinen Rücken hievte, bitter bereute. Ächzend angelte ich nach meiner Sporttasche, die mir am vergangenen Mittwoch «zufällig» hinter die Garderobe gefallen war, und verließ schließlich mein Zimmer.
Heute also sieben Stunden; zwei Astro, zwei Sport, zwei Deutsch, eine frei und die letzte – hurra – Chemie.
Mein Leben ist grausam!
Ein letzter Blick auf meine neue Armbanduhr verriet, dass es tatsächlich höchste Eisenbahn war. Und der Bus, der zur Volkshochschule - einer Partnerschule mit anschließendem Planetarium – fuhr, ging schon in sieben… nein, sechs Minuten. Die schweren Taschen im Schlepptau stolperte ich die Treppe hinunter, rief ein „Bis nachher, Mama!“ in die Küche und schnappte meinen kleinen Bruder, der erst vor wenigen Wochen in die fünfte Klasse meiner Schule gekommen war, um mit ihm zusammen den kleinen Berg hinunter zur Haltestelle zu laufen. Dort befand sich heute morgen, zu meiner größten Verwunderung, keiner meiner Freunde. Nicht mal Niclas, der eigentlich immer pünktlich erschien, war heute nicht aufzufinden.
Der alte Schulbus bog rasselnd um die Ecke; Ich hielt Tobias, meinen unfreiwilligen Schützling, meinen Arm vor die Brust, damit er nicht gleich los lief. „Warten, bis der Kasten anhält!“, mahnte ich ungewollt scharf. Tausend mal hatte ich es ihm erklärt, und immer wieder lief er los wie ein Irrer.
«Der Kasten», wie ich unseren guten, alten Schulbus nicht ganz fälschlicherweise bezeichnet hatte, hielt vor uns, die Türen öffneten sich knarrend und ich ließ mich bereits in den ersten Sitz fallen, der hinter dem Eingang lag. Tobi dagegen lief durch den Gang nach hinten zu seinen lärmenden Klassenkameraden.

Der Bus hielt zunächst an meinem Gymnasium. Die Volkshochschule, wo ich als einzige ausstieg, war die nächste Station. Bevor das Gefährt hielt, warf ich einen prüfenden Blick aus dem Fenster, dann stemmte ich mich auf die zwei müden Beine, klemmte mir die Taschen unter den Arm und verließ mit einem leisen „Tschüssi“, das an den Fahrer gerichtet war, das rustikale Verkehrsmittel.
Draußen ging ein leichter Niesel, der sich sofort auf mein Haar und meine dunklen Klamotten legte. Der kühle, kräftige Wind veranlasste mich schließlich dazu, den Kragen meines Mantels hinauf zu schlagen. Meine eigenen Schritte hallten mir in den Ohren, als ich das kahle Pflaster hinauf zum Schulgebäude wanderte. Nachdem ich das geöffnete Tor passiert hatte und hohe, rund geschnittene Apfelbäume meinen Weg säumten, klang mir ein leises Rascheln in den Ohren, gefolgt von einem geflüsterten „Pass doch auf.“ Misstrauisch hielt ich inne, mein Blick tastete die Bäumchen ab, dann den Weg, und schließlich zuckte ich schwer erschrocken zusammen, als es von allen Seiten „Überraschung“ hallte.



Geschrieben von Tiggin am 12.09.2005 um 17:07:

 

Zitat:
Original von headless
Der Bus hielt zunächst an meinem Gymnasium. Die Volkshochschule, wo ich als einzige ausstieg, war die nächste Station.


Eine Überraschungsparty, wie kuhl xD
Aber die zwei Sätze kapier ich nicht, der hält am Gymnasium wo sie in die Schule geht, aber sie steigt eine Station weiter bei der Volkshochschule aus?



Geschrieben von headless am 12.09.2005 um 17:11:

 

Zitat:
Original von Tiggin
Zitat:
Original von headless
Der Bus hielt zunächst an meinem Gymnasium. Die Volkshochschule, wo ich als einzige ausstieg, war die nächste Station.


Eine Überraschungsparty, wie kuhl xD
Aber die zwei Sätze kapier ich nicht, der hält am Gymnasium wo sie in die Schule geht, aber sie steigt eine Station weiter bei der Volkshochschule aus?


Maja hat an Schule A normalerweise Unterricht, aber in Schule B, die praktischerweise an ein Planetarium anschließt, hat sie Astronomie. Steht da auch irgendwo. xF



Geschrieben von Tiggin am 12.09.2005 um 17:22:

 

Achso *drop*
Hab ich wohl irgendwie überlesen oder so... Sorry xD



Geschrieben von Anne am 12.09.2005 um 17:30:

 

Wooow, genial!
Gefällt mir sehr gut, schreib bitte, bitte weiter!



Geschrieben von headless am 12.09.2005 um 18:37:

 

Piffpaff... kackt mich an, wenn ihr lieber warten und dann längere Abschnitte als diesen haben wollt. ^^

*

„Oh mein Gott!“, keuchte ich atemlos, beide Hände auf die Brust gelegt. „Macht das nie wieder!“ In meinem Schrecken war ich ein paar Schritte nach hinten gestolpert und atmete schwer, als mich Niclas bereits in seine Arme schloss, fest an sich drückte und an meinem Ohr „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ murmelte.
Noch immer war ich vollkommen perplex, als mir nacheinander auch meine übrigen Freunde, von denen ich einige vorhin am Bus vermisst hatte, um den Hals fielen und mir gratulierten. Erst nach jener überschwänglichen Aktion bekam ich Gelegenheit, den Stimmen Gesichter zuzuordnen.
Nicht nur Niclas, sondern auch Kristina befand sich unter den Überraschungsplanern, genau wie meine Freundinnen Steph, Yo, Jesse und Judy, und die Jungs aus meinem Volleyballkurs – Hannes, David und Tom. Eigentlich eine recht außergewöhnliche Truppe, und ich nahm mir vor, mir jenes friedliche Bild gut einzuprägen, weil ich es so sicher nie wieder sehen würde. Steph konnte Jesse und Yo nicht ausstehen, die hübsche Südländerin Judy war Hannes´ verhasste Exfreundin und Tom, den Yo wieder rum nicht riechen konnte, war der Freund ihrer besten Freundin. Soweit durchgestiegen? Nein? Macht nichts, ich glaube, sie blickten selbst nicht ganz durch.
Jedenfalls bedankte ich mich nun mit einem glücklichen Lächeln bei meinen guten Freunden; und natürlichen mit den heiseren Worten „Ihr seid so lieb!“
Kristina grinste verheißungsvoll. „Ich hab Törtchen, Leute!“, verkündete sie, hechtete zu ihrer Tasche und zog vorsichtig eine bedeckte Kuchenplatte heraus. Ein Wunder, dass die Dinger darin überhaupt hielten, doch zu unser aller Verwunderung waren die fluffigen Fruchtcremetörtchen tatsächlich noch ganz, als das blonde Mädchen die Bedeckung abnahm und die Platte durchreichte.
Strahlend blickte ich in die mampfende Runde, und alle Sorgen schienen wieder einmal vergessen. Die Tatsache, dass wir in einer Einfahrt im Nieselregen standen, während der kalte Herbstwind uns um die Ohren pfiff, konnte die gute Stimmung nicht verbauen, und ich bemerkte sogar mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen, wie sich Kristina an Niclas lehnte und eifrig über einen Witz lachte, den er nach einem beherzten Biss in sein Törtchen raus gehauen hatte. Zugegeben – diese Szene war mir jetzt wirklich nicht geheuer.

Als ein gellendes Klingeln zu uns vordrang, blickte ich entgeistert auf meine Uhr. Zehn vor Acht. Aus Erfahrung wusste ich, dass die Schelle verzögert zum Stundenanfang schlug, und ich blickte unruhig vom einen zum anderen. „Ich will da jetzt nicht rein…“, bemerkte ich kleinlaut und verzog die Mundwinkel. Nic legte die Stirn in Falten. „Wir schwänzen für dich Geo, also bleibst du gefälligst bei uns. Lass´ um die Häuser ziehen!“ Ein abenteuerlustiges Funkeln trat in die hellblauen Augen des Jungen, als er sich von meiner besten Freundin löste und fragend in die Runde blickte. „Na, was ist?“, hakelte er, als niemand ihm Antwort gab.
Schließlich gab ich widerstrebend „Ok“ von mir, und erhielt alsgleich die Zustimmung meiner Freunde.
Kris, die heute morgen besonders sorgfältig die dunklen Ränder unter den Augen kaschiert und sich hübscher als üblich in Schale geworfen hatte, stimmte am aufgeregtesten zu. Der violette Lidschatten schimmerte über langen, tiefschwarzen Wimpern, und ihre Wangen hatten einen zartrosa Ton.
Den Style und die besonders gute Laune meiner Freundin begründete ich jetzt also damit, dass heute eben mein sechzehnter Geburtstag war. Mein Verstand jedoch sagte mir etwas anderes.
Auch Hannes, mein gut gebauter Volleyballteam-Kamerad musste die Situation gedeutet haben, hakelte sich grinsend bei mir ein und lief den beiden in einigem Abstand hinterher. Der schwarzhaarige, hoch gewachsene Junge mit den hellgrünen Augen tauschte einen alles sagenden Blick mit mir, den ich grienend erwiderte. Gemeinsam äfften wir meine eigentlich besten Freunde nach und hörten ab und an der Schar hinter uns zu, die sich mittlerweile eingereiht hatte und heftig über die möglichen Zutaten von Kris´ Törtchen stritten.

_________

Böse headless hat schon wieder den Titel geändert... XD



Geschrieben von Anne am 12.09.2005 um 20:45:

 

Genial, echt toll!
Freue mich auf eine Fortsetzung smile



Geschrieben von Vanilla am 12.09.2005 um 21:06:

 

geil!
Dein Schreibstyle find ich total cool. Und die Geschichte auch xD
Schreib schnell weiter, ich würd mich über ne fortsetzung wahnsinnig freuen...



Geschrieben von Hanni am 23.09.2005 um 20:27:

 

Total schön geschrieben, weiter so fröhlich



Geschrieben von Powerstute am 26.09.2005 um 13:19:

 

gehts bald weiter? oder schreibst du gar nicht mehr??



Geschrieben von Juli am 26.09.2005 um 18:15:

 

jep, würd mich auch freuen wenn's weiter geht smile Die Geschichte ist cool und schön zu lesen smile



Geschrieben von Silver -w- am 26.09.2005 um 18:39:

 

voll cool. ich kann sie super lesen.sie ist auch sehr verständlich.



Geschrieben von swatch am 26.09.2005 um 19:52:

 

Sorry aber ich muss mal was los werden (powerstute geh zu msn!)


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