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Geschrieben von Hornisse am 12.04.2010 um 10:57:

  Der Literaturkanon, die Klassiker... was davon?

Hey,

ich studiere Germanistik und beschäftige mich da natürlich zum Teil freiwillig, zum Teil gezwungen, mit der Frage: Was lesen?

Da gibt es ja tausend Listen und Bücher über Bücher, die man gelesen haben muss, gelesen haben sollte... auch meine Uni lässt sich da nicht lumpen und stellt folgende Liste ins Netz:
Lektüreempfehlungen zur Literaturwissenschaft

Daraus soll ich bis zum Ende des Studiums 80 Titel gelesen haben, die dann auch abgeprüft werden. (Ja, ich freu mich jetzt schon) Am Ende jedes Semesters erfolgt eine Zwischenprüfung über 20 Titel. Dazu müssen noch Portfolio und so vorbereitet werden. Aber naja, was tut man nicht alles.

Nun rückt die Frage "was lesen", natürlich immer mehr in den Fokus. Klar, da gibt es all die Bücher, die man in der Schule schon hatte und von der Liste gleich mal heimlich abhaken kann. Dann gibt es diese Titel und Autoren, die einen schon das ganze Leben lang verfolgen (wer ist eigtl Faust?) und von denen man irgendwie weiß, dass man sich das als Vorzeige-Germanistikstudent wohl mal angeschaut haben sollte.
Aber sonst?
Ich denke, es gibt auch noch die Kategorie der "Geheimtipps", die Autoren, dir irgendwo zwischen und überstrahlt von Goethe und Schiller auf den Leselisten dieser Welt stehen, und die es vllt so viel mehr wert sind gelesen zu werden, als eben jene andere.
Nun bin ich auf der Suche nach diesen Autoren, Titeln, Büchern.
Welche Klassiker sind wirklich gut?
Welche lohnen sich so richtig?
Welche habt ihr gelesen und dachtet "ja, das ist es, danke für dieses Werk"?
Und bei welchen habt ihr imaginäre Drohbriefe an die Verfasser geschickt?

Ich kann mir jetzt aus 1837363093 Titeln die ersten 80 raussuchen (oder Lose ziehen oder so), aber das möchte ich nicht. Ich möchte neben den "Zwangwerken" das lesen, was es sich wrklich zu lesen lohnt.
Vllt gibt es ja tatsächlich ein Buch von 1685, was irgendwie verdammt lesenswert ist. Vllt gibt es ja noch was von Goethe, was vor lauter Faust I und II und Urfaust irgendwie immer übersehen wird. Oder vllt empfehlt ihr ja grade diese so sehr, dass ich da vllt doch nochmal drüber lesen sollte.

Was auch immer die Klassiker sind, die euch berührt haben - redet mit mir darüber smile



Geschrieben von you and me am 13.04.2010 um 09:21:

 

Ich würde auf jeden Fall etwas aus der Kinder- und Jugendliteratur nehmen. Natürlich nicht alles, aber viele Bücher sind ja auch verfilmt worden etc. Ich hab da vieles schon als Kind gesehen und es würde mir leichter fallen mich mit solchen Dingen zu befassen. Die kann ich mir auch gut merken.
Ich würde auf jeden Fall Pippi Langstrumpf nehmen-> nie erwachsen werden.
Vielleicht pinocchio oder ein paar Märchen Augen rollen
Müsst ihr aus jeder Kategorie was haben oder ist das egal? Oder kommt es eher auf den Eindruck an?



Geschrieben von Hornisse am 14.04.2010 um 11:07:

 

hey,
danke schonmal für deine antwort.

wir müssen aus jeder kategorie was lesen und auch aus jeder zeit. ich sehe das auch irgendwo als chance, deswegen möchte ich mir auch nicht nur die ganz leichte kost rauspicken. (geht wohl sowieso nicht bei 80 titeln, wenn jede kategorie dabei sein soll)
es soll hier eigtl auch gar nicht so sehr nur um mich gehen. allgemein fände ich es schön, zu wissen, welchen klassikern ihr was abgewinnen konntet und vllt auch warum.

pippi langstrumpf habe ich tatsächlich noch nicht gelesen, sondern eben nur im flimmerkasten geschaut. aber du hast recht, ich sollte das wohl mal nachholen, ich bin mir gar nicht siche,r ob das schon aus meiner "to-read"-list stand. danke smile



Geschrieben von you and me am 14.04.2010 um 19:34:

 

gerne



Geschrieben von Jasmina am 15.04.2010 um 15:12:

 

Ich würde auch von Jane Austen Bücher empfehlen, Stolz und Vorurteil, Emma (ist in deiner Liste), Sinn und Sinnlichkeit,...
Aber auch 'Der alte Mann und das Meer' ist zu empfehlen. (ebenfalls in deiner Liste)
Sofies Welt ist meiner Meinung nach auch ein Buch, welches man mal gelesen haben muss. Geht dort allerding um Philosophie, ist also kein 'leichtes' Buch mit viel Inhalt...



Geschrieben von Katha am 20.04.2010 um 14:57:

 

Also Robinson Crusoe fand ich klasse, von Jules Verne kenn ich jetzt nur Reise zum Mittelpunkt der Erde, aber das ist richtig gut smile
ja und ansonsten auf jeden Fall noch Märchen. Die sind einfach zeitlos gut.
Lg,
Katha



Geschrieben von nymphy am 20.04.2010 um 15:46:

 

Ich kann die Liste leider nicht sehen.. geöffnet wird es aber es sind leere Seiten ^^

Sofies Welt muss ich sagen ist kein schweres Buch ^^ auch wenn es sich um Philosophie dreht... und ob man es gelesen haben muss.. nja.. vllt. davon gehört Augenzwinkern



Geschrieben von theroorback am 21.04.2010 um 01:05:

 

Eine kurze ungeordnete Auswahl (ich habe nur rasch überflogen) an Büchern, die ich einerseits bereits gelesen habe und empfehle (mit Stern versehen), andererseits beabsichtige alsbald zu lesen.

Fjodor M. Dostojewski: Die Brüder Karamasow
Hugo von Hofmannsthal: Das Märchen der 672. Nacht (*)
Hugo von Hofmannsthal: Gedichte (*)
Bertolt Brecht: Baal (*)
Paul Eluard: Gedichte (*)
André Breton: Nadja (*)
Friedrich Nietzsche: Menschliches Allzumenschliches (*)
Michel Foucault: Schriften zur Literatur
Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit
Claude Lévi-Strauss: Traurige Tropen
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy



Zitat:
Original von Chiara-Maria
Sofies Welt ist meiner Meinung nach auch ein Buch, welches man mal gelesen haben muss. Geht dort allerding um Philosophie, ist also kein 'leichtes' Buch mit viel Inhalt...

Es ist ein leichtes Buch, wiewohl eine große Zeitverschwendung.



Geschrieben von Alix am 04.08.2010 um 22:50:

 

es kommt auch ziemlich darauf an was die Uni als Schwerpunkt legt. Ich studiere auch Germanistik, in Köln, und Köln legt einen großen Schwerpunkt auf Literatur nach 45, bzw. Literaturgeschichte.

Empfehlungen? uh da könnt ich dir viel empfehlen. Eines meiner Lieblingswerke des Barock ist das Decarmerone von Boccacio. Sonst bin ich ja ein ganz großer Fan der Russen: Tolstoi, Dostojewski etc
Ganz ganz toll sind auch die Bücher von Jules Verne insbesondere in 80 tagen um die welt



Geschrieben von Rika am 06.08.2010 um 22:54:

 

Höhö... bin ich froh, dass es das an meiner Uni nicht gibt. Aber prinzipiell ist Dürrenmatt zu empfehlen, da da das Kopfzerbrechen nicht eintreten wird. Um vergiss die Antike nicht, Antigone, Ödious etc. Daraus sollte man auch ein Werk gelesen haben. Persönlich hatte ich auch viel Freude an Schillers Wallenstein.



Geschrieben von Kruemelkeks am 09.08.2010 um 18:38:

 

Was mir spontan ins Auge gefallen ist- die ganzen Utopien/Dystopien, sollte man m.M.n. auf jeden Fall gelesen haben... also:
Aldous Huxley - schöne neue Welt
George Orwell - 1984

Die göttliche Komödie von Dante soll auch sehr zu empfehlen sein, steht ganz oben auf meiner Leseliste. Dann von Hermann Hesse Der Steppenwolf, ein Buch mit sehr interessanten Gedankengängen, auch absolut zu empfehlen. Das Blütenstaubzimmer "durfte" ich auch schon lesen, da scheiden sich aber auch die Geister dran. es ist nicht schlecht, mir war es aber ein wenig zu krass, aber das muss jeder für sich entscheiden. Der Sandmann ist psychisch ganz cool, vom schriftstellerischen her nicht so ganz mein Fall. Aus dem Leben eines Taugenichts soll auch gut sein, steht ebenso auf meiner Leseliste wie auch Edgar Allan Poe.
Was mir noch einfällt ist der Sommernachtstraum von Shakespeare, weiß aber nicht ob der auf der Liste ist und werd mich damit eher später weiter mit befassen, aber du hast ja auch schon ne gute Auswahl gesagt bekommen...

Viel Spaß ;-)



Geschrieben von Felixx am 09.08.2010 um 23:08:

 

Als meine Favoriten würde ich nennen:

Vladimir Nabokov - Lolita (Ein Genuss an Sprachgefühl und Charakterdarstellung. Dieses Buch hat mir beigebracht, dass es das Buch der Bücher gibt, zumindest für mich.)
Umberto Eco - Der Name der Rose (An Spannung kaum zu übertreffen. Es zieht einen unweigerlich in die Welt des Mittelalters und in das karge Klosterleben hinein - ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.
George Orwell - 1984 (Persönlich noch nicht gelesen, aber ganz oben auf meiner Leseliste. Habe schon viel Gutes darüber gehört, ob dass jetzt für eine Empfehlung ausreicht, muss du selber entscheiden.)
Gustave Flaubert - Madame Bovary (Fand ich persönlich eher langweilig und habe es nach den ersten Seiten aus der Hand gelegt.)
Arthur Schnitzler - Fräulein Else & Traumnovelle (Sehr zu empfehlen, muss man, glaub ich, nicht viel dazu sagen.)
Stefan Zweig - Schachnovelle (Selten so viel Spannung gelesen.)

So viel von mir dazu. Vielleicht hilft dir das ja weiter ; )

Liebe Grüße, Lisi



Geschrieben von Jasmina am 27.08.2010 um 17:43:

 

Zitat:
Original von theroorback
Zitat:
Original von Chiara-Maria
Sofies Welt ist meiner Meinung nach auch ein Buch, welches man mal gelesen haben muss. Geht dort allerding um Philosophie, ist also kein 'leichtes' Buch mit viel Inhalt...

Es ist ein leichtes Buch, wiewohl eine große Zeitverschwendung.


Ein leichtes Buch ist für mich ein Buch, welches du gut lesen kannst, ohne denken zu müssen 'ok, wann geht denn die Geschichte weiter?'. Es ist einfach geschrieben, doch finde ich, dass etwas zu viel Wissen darin steht. Mir kams auf jeden Fall so vor.


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